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Eine Abhandlung über den freien Staat Sah, in Auftrag gegeben vom großen Staatskanzler Belial Armadas Thorne zur Feier der Überwindung der Dämonenkrise und eines potentiellen Krieges mit Balsorras. Verfasst im Jahr 5691 n.J.E.


Allgemeines[]

Hier soll man für jene, die zu faul sind alles zu lesen, die allgemeinsten Informationen zum Land finden. All diese werden weiter unten noch einmal näher beleuchtet.

Der freie Staat Sah ist einer der ersten Staaten Revarias, welcher die äußerst fortschrittliche Demokratie entwickelt hat. Diese hatte sich aus mehreren Dynastien von Königen entwickelt, der Kanzler wird hierbei jedoch auf Lebenszeit bestimmt.

In Sah selbst leben nach der Dämonenkrise, die vielen Einwohnern das Leben forderte, ungefähr 385.000 Einwohner – die meisten sind Menschen.

Sah wird wirtschaftlich allen voran der Landwirtschaft beeinflusst. Ungefähr 70 Prozent der Einwohner des Landes sind Bauern oder andersartig durch Arbeit im ersten Sektor beschäftigt. Ein Großteil des Reichtums zieht das Land aus der Überproduktion von Getreide und seinen vielen Obstgärten, welche auch ins Ausland exportiert werden.

Die bei Weitem wichtigste Stadt in Sah ist die Hauptstadt Froenya, die deutlich größer ist als die umliegenden Städte. Froenya ist hierbei auch eine der ältesten des Kontinents. Ihre erste Benennung geht bis zum ersten König Sahs zurück, welcher bereits in dieser residierte, und macht sie somit auch älter als beispielsweise die Hauptstadt Embaros, Urda.  Auch wenn sie über die Zeit hinweg keinen derartigen Boom an Wachstum verzeichnen konnte, sondern viel eher einen schmalen, linearen Anstieg. Andere wichtige Städte des Landes wären Weißhafen im Süden an der iléanischen See gelegen, das inmitten des großen Schwarzauerwaldes gelegene Ashtallah, sowie das weiter östlich davon am Fuße der Morgul-Klippen gelegene Rjolkan. Am Mäanderfluss im Norden gelegen befinden sich noch die zwei übrigen größeren Städte Tielkan, und noch weiter im Nordwesten Perona, welche nahe der Wanderden Mäander gelegen ist. Eine letzte Stadt, welche sich gerade wieder im Aufbau befindet, ist die Stadt Nevercairn. Sie liegt im Nordosten des Landes und grenzt ebenso an die Morgul-Klippen, wurde sie durch die Dämonenkrise ja vollständig zerstört.

Sah ist zudem besonders, weil es keine Staatsreligion gibt. Seit Jahrtausenden liegt es den Herrschern des Landes am Herzen, Religion und Politik äußerst streng voneinander zu trennen und diese nicht untereinander zu vermischen. So herrscht in Sah die Möglichkeit, Religion frei auszuüben, jedoch dürfen sich insbesondere nach dem Kleinkrieg mit der Kirche des ersten Lichts keine größeren religiösen Institutionen mehr auf sahanischem Grund bilden. Dennoch gibt es gewisse Religionen aus dem näheren Umfeld, welche über die Zeit hinweg die Herzen der Sahaner erobert hatten. Im Großen und Ganzen ist das Volk von Sah jedoch eher dazu geneigt, wenig bis gar nicht religiös zu sein.

Der Kanzler des Staates nennt sich Belial Armadas Thorne, welcher vor 71 Jahren zum Kanzler auf Lebenszeit vom Volk gewählt und ernannt wurde. Seitdem regiert er über dieses Land, gestützt durch mehrere Parlamente und Bürgervertretungen.


Geographie[]

Sah (1)

Durch die umliegende iléanische See im Westen und dem Ozean jenseits der Wandernden Mäander im Norden hat Sah ein sehr niederschlagreiches Klima, welches sich in bis zu 120 Regentagen im Jahr widerspiegelt. Die großen Morgul-Klippen im Osten halten das Wetter, welches meistens von Nordwesten herzieht, auch ab, weiter zu reisen. So dürfen insbesondere Embaro, aber auch die Kolonie Minería nur einen kleinen Bruchteil dieses Niederschlages erleben.

Abseits des östlichen Teiles des Landes ist Sah allen voran ein sehr flaches Land, welches kaum größere Erhebungen aufweist. Stattdessen ist gut 40% des Landes bewaldet, ein großer Teil des Landes besteht hingegen aus Weiden und Ebenen, die zumeist sehr flach und eben sind und sich so durch die hohe Menge an Niederschlag perfekt dazu eignen, Landwirtschaft zu betreiben.

Sah (2)

Der flächenmäßig größte Wald des Landes ist der Schwarzauerwald im Herzen von Sah, in dessen Mitte die Stadt Ashtallah liegt. Teile des in Embaro liegenden Testulam-Waldes liegen auch im Staatsgebiet von Sah, welcher jedoch einem Urwald gleicht, da dieser durch die sumpfige Umgebung kaum für wirtschaftliche Zwecke genutzt werden kann. Weitere namhafte, größere Wälder sind unter anderem der Perona-Forst im Südosten von Perona, der Scheckelrot-Wald nördlich von Rjolkan und südlich des Määnderflusses sowie der recht kleine Dreiebenenwald, welcher zwischen Ashtallah, Froenya und Perona liegt.

Auch an Flüssen und Seen ist Sah ein sehr reiches Land. Der größte Fluss ist der Schwarzwasser, welcher aus den Morgul-Klippen entspringt, südlich von Rjolkan weiter verläuft, durch den Schwarzauerwald fließt und schließlich südlich der Hauptstadt im Froenya-Delta mündet – einem gigantischen Flusskomplex, welcher bis heute aufgrund seiner schlechten Zugänglichkeit kaum erschlossen ist. Der Schwarzwasser hat seinen Namen vom Kohleabbau in Rjolkan. Da sich viele Kohlequellen in der Nähe des Flusses befinden, passiert es oft, wenn größere Quellen entdeckt werden, dass eine große Menge Kohlenstaub in das Wasser gelangt und so das Wasser schwarz färbt. Der zweite Fluss, der für Sah von großer Bedeutung ist, ist der Mäanderfluss, welcher aus den Morgul-Klippen kommt und die natürliche Grenze zwischen mehreren nördlichen Bezirken des Landes ausmacht. Bei Tielkan entspringt dieser in der sogenannten Tielkan-Gabelung entzwei und fließt dabei zum einen als Mäanderfluss weiter in Richtung Nordwesten und mündet schlussendlich nördlich von Perona in das mäandernde Meer nördlich von Sah. Zum anderen fließt der Zweitstrom, genannt Habichtfluss, von Tielkan aus nach Norden, ebenso in das mäandernde Meer hinein.

Den größten Anteil an Wasser haben jedoch in Sah die berühmtberüchtigten Gorgo-Sümpfe. Ein gigantischer Sumpfkomplex, welcher ungefähr 8.000km² groß ist und von unterschiedlichsten Ausläufer des sehr wasserreichen Barshwan-Flusses gespeist wird, welcher zu großen Teilen auch durch den im Süden gelegenen Testulam-Wald verläuft. Die Sümpfe sind bekannt dafür, dass sich nur sehr wenig erschlossen sind, und Mythen über Fabelwesen und mythische Kreaturen in diesen halten sich allen voran bei der im Süden ansässigen Bevölkerung äußerst hartnäckig. Dennoch wird aus den Sümpfen allen voran der Torf benötigt. Die sogenannten Torfstecher sammeln dort das sehr kohlereiche Torf ein, um aus diesem brennbares Material zu erzeugen.

Sah besitzt im Osten des Landes, grenzend an die Morgul-Klippen, eine Vielzahl an Hügellandschaft, aber auch höhere, teils ständig vergletscherten Berge. Diese sind insbesondere in der Nähe von Rjolkan äußerst hoch, ist es dort auch kein Wunder, dass der höchste Berg Sahs, die Korussei-Spitze, weit über 4000 Meter hoch ist. Es ist bislang noch nicht gelungen, diesen zu besteigen.


Bezirke des Landes Sah – Historisch und Aktuell

Aktuell gliedert sich Sah in neun verschiedene Bezirke auf, welche alle eine eigene Verwaltungshauptstadt besitzen. Auch wenn sich Froenya bis heute zur wichtigsten Stadt des Landes gemausert hat, so genießen die einzelnen Bezirke des Landes gewisse Freiheiten, die es in anderen Ländern so nicht gäbe. Sie können unterschiedliche Gesetze teilweise eigenmächtig bestimmen und auch über kleinere Strafen selbst richten.

Folgend sollen die neun Bezirke etwas näher vorgestellt werden.

Bezirk Froenya[]

Der Bezirk Froenya beinhaltet zum einen die Hauptstadt des Landes selbst, Froenya. Doch zum anderen auch ein gewisses Umland, welches direkt der Stadt unterstellt ist. Dieses Umland geht bis zum Dreiebenenwald hin in Richtung Osten, nimmt in Richtung Norden gut 40km [A3] Fläche ein und auch Teile der südlich gelegenen Froenya-Deltas, deren oberste drei Inseln ebenso ein Teil dieser Verwaltungseinheit sind.

Es leben im Bezirk Froenya ungefähr 105.000 Einwohner, davon knapp 96.000 Einwohner in der Hauptstadt selbst. Dieser Bezirk ist sowohl der kleinste als auch der bevölkerungsreichste Teil des Landes.

Der wesentlichste Teil des Bezirkes Froenya ist die Hauptstadt Froenya.

Die Hauptstadt Froenya wird in unterschiedliche Viertel eingegliedert, deren Unterteilung weniger durch das sahanische Recht geregelt ist, sondern sich über die Zeit hinweg ergeben haben. Der bessergestellte Bereich in Froenya wird üblicherweise nach einem bourssons’schen Begriff für bessergestellte Bürger genannt, was durchaus üblich ist, da sehr viele reiche Händler in Sah entweder enge Beziehungen zu dem im Süden liegenden Staat haben, oder vielleicht auch Verwandte dort haben. Dieses Viertel wird das Bourgeoisieviertel genannt und findet sich mittig im Norden der Stadt.

Von dort aus führt das Nobeltor aus der Stadt nach Norden hin hinaus. Westlich davon befindet sich das groß gestreckte Hafenviertel, welches sich über den gesamten, am Meer liegenden Bereich erstreckt. Üblicherweise heißt es in Froena, dass der nördlichere Teil des Hafens die bessergestellten Bürger nutzen, insofern ist dieser auch besser in Schuss.

Nordöstlich liegt das sogenannte Akademieviertel. Woher dieser Name kommen könnte, dürfte keinen überraschen, liegt dort doch die prestigeträchtige Akademie von Froenya, welche fast allein mitsamt ein paar zusätzlichen Gebäuden ein ganzes Viertel ausmacht.

Mittig in der Stadt selbst liegt das Marktviertel, in dem der größte Markt Froenyas liegt und sich eine Vielzahl von Handwerker niedergelassen haben.

Im Osten des Marktviertels liegt zudem das Monarchieviertel welches früher dafür bekannt war, dass eine Menge Adelige, aber auch der König selbst, dort ihren Sitz hatten. Bis heute findet man dort viele Ansässige, unter anderem langlebige Rassen, welche sich die Monarchie oder zumindest einen starken Führer an der Spitze zurückwünschen. Sehr viele Yokuza haben dort ihre Häuser. Von diesem aus nach Osten hin führt das König-Jarlath-Tor in Richtung Ashtallah. Im Süden der Stadt liegt hingegen das Rattenviertel, welches allen voran durch seine Armut und seine slumartigen Barracken berühmt ist. Dieses streckt sich auch bis zum südwestlichen Hafen hin und ist für seine hohe Kriminalitätsrate berüchtigt. Das Viertel hat seinen Namen durch jene Ratten verdient, welche in Froenyas Vergangenheit bereits des Öfteren von dort aus die Beulenpest übertragen haben. Das namentlich dazu passende Rattentor führt nach Süden aus der Stadt heraus als letztes der drei Tore.

Das letzte namentlich bekannte Viertel ist das Flügelviertel. Auch wenn dieses direkt an das Rattenviertel angrenzt, so scheint hier die dort allgegenwärtige Armut nicht herüberzuschlagen. Vielmehr ist es in Sah nur in einem abgegrenzten Bereich erlaubt, öffentlich seine Religion auszuleben. Im Falle von Froenya wurde dem ein ganzes Viertel gewidmet, in dem allen voran sehr gläubige Menschen leben. Dort finden sich namensgebend die zwei großen gefieder-zentrierten Religion der Schwanenchronik und der Religion der Würfeleule wieder, ebenso befindet sich die Botschaft Embaros sowie private Sitze verschiedener besser gestellter Embaren und Fürsten des Testulam-Waldes dort. Auch andere Religionen, die genug Zuspruch in Sah finden, finden dort ein passendes Gebäude zum Anbeten.

Das Bourgeoisieviertel[]

Neben dem Akademieviertel hat vielleicht das Bourgeoisieviertel die prestigeträchtigste Geschichte. Früher ein Viertel, welches allen voran dem Militär und den Söldnern gewidmet war, hat sich daran bis heute nicht zu viel geändert, haben sich doch allen voran fähige Söldner-Generäle und Kriegstreiber in Froenya als die wohlhabendsten Menschen gemausert. Während damals das Monarchieviertel noch das Zentrum der Creme-de-la-Creme in Froenya war, ist es heute das Bourgeoisieviertel. Hier haben alle von Rang und Namen ihr Anwesen, schöne Villen reihen sich aneinander, große Grünflächen hübschen die Gegend auf, und sie wird ungewöhnlich oft von den Soldaten und Söldnern des Landes bewacht, um den Reichtum, den dieses Viertel über die Zeit hinweg aufgebaut hat, auch gebührend zu schützen.

So möchte es nicht überraschen, dass auch der Sitz des Staatskanzlers Belial Armadas Thorne sich dort befindet. Die gigantische Anlage, die für mehrere hundert Bewohner – zumeist hochrangige Yokuza, sogenannte Elite-Yokuza im Dienste des Kanzlers – Platz hat, soll allen voran in die Tiefe hin deutlich größer sein als das dreistöckige Anwesen, welches nach oben reicht, und viel eher die Spitze des Eisberges sein. Tatsächlich ist das Anwesen durch unterirdische Stockwerke mit dem Untergrund Froenyas verbunden, dem sogenannten sehr weitläufigen Unter-Froenya, welches einen eigenen Unterpunkt später in diesem Dokument verdient hat. Das Anwesen selbst ist durch eine große Mauer abgegrenzt, welche schwer überwindbar ist und gilt durch seine ständige Bewachung als vermutlich das sicherste Gebäude in ganz Sah. Abgerundet wird dieses Anwesen durch eine lebensgroße Statue des aktuellen Kanzlers auf dessen Vorhof.

Nördlich des Anwesens befindet sich auch der Grund, warum es selbst so sicher ist. Zwei große Bereitschaftsbarracken für die Stadtwache und die Yokuza befinden sich dort, in welchen aktuell im Dienst befindliche Yokuza während ihren Schichten zur Ruhe kommen, aber auch generell als Bereitschaftsgebäude dient, falls Not am Mann ist, um so eine angemessene Anzahl an wackeren Kriegern an die richtigen Stellen zu schicken um möglichst schnell auf Missstände reagieren zu können.

Eines der wichtigsten Gebäude innerhalb des Bourgeoisieviertels ist das froenyanische Parlament. In diesem sitzen Vertreter aller Bezirke sowie Handelszünfte, welche beispielsweise einen Kanzler auf Lebenszeit und über die Politik im Lande bestimmen. Diese Vertreter selbst werden zum einen von Handwerkszünften bestimmt, die Vertreter der Bezirke werden jedoch direkt von allen erwachsenen Bürgern – männlich wie weiblich – gewählt, sodass man durchaus von Sah als einer Demokratie sprechen kann, welche jedoch die Suche nach einem starken, lang regierenden Mann nie verloren hat. Wie genau die Politik in Sah funktioniert und wer darauf alles Einfluss nehmen kann, das soll in einem eigenen Unterpunkt näher erläutert werden.

Ein oft besuchter Ort aufgrund seines historischen Wertes ist die Grabstätte der Könige im Herzen des Bourgeoisieviertels. Hier wurden alle Könige der zweiten und dritten sahanischen Dynastie begraben und finden ihre letzte Ruhe, bis auf wenige Ausnahmen. Insbesondere das Grab Jarlaths des Schlichters, der in Sah, aber auch über die Grenzen hinaus heute noch als Volksheld und Vorreiter der modernen Streitschlichtung und Diplomatie angesehen wird, findet sich hier.

Östlich der Grabkammer befindet sich jedoch ein deutlich lebendigeres Gebäude – die wichtigsten Bankiers Froenyas haben ihren Sitz in der Bank Naevaris im Osten des Bourgeoisieviertels. Der Inhaber der Bank, Rainiér Naevaris, zählt zu den wohlhabendsten Bürgern der Stadt und hat auch als Schatzmeister des Parlaments einen wichtigen Beruf innerhalb der Regierung inne.

Akademie Wappen
Das Akademieviertel[]

Das vielleicht international berühmteste Viertel der Stadt ist das Akademieviertel, auf welches die meisten Einwohner Froenyas auch außerordentlich stolz sind. Bereits seit mehreren tausend Jahren ist Froenya schon der Sammelpunkt aller ehrgeizigen Magier, welche etwas aus sich machen wollen, und so ist es kaum verwunderlich, dass in der Akademie selbst nur die fähigsten Professoren angestellt wurden, welche ihre Magiekunst ohne Mühe verstehen und die unterschiedlichsten Lehrstile anbieten.

Beim Betrachten der Akademie selbst könnte einem schon durchaus die Kinnlade herunterfallen. Der fünfstöckige Komplex, welcher auch einen weitläufigen Keller zusätzlich besitzt, ähnelt entfernt einem Vierkanthof, besteht er doch aus vier großen Gebäudekomplexen, welcher hinten direkt mit der Stadtmauer Froenyas verschmolzen ist und dort auch Wehrgänge besitzt, welche jedoch von den Schülern der Akademie selbst nicht benutzt werden dürfen. Besonders die vier großen Türme an einer jeden Ecke sind aufsehenerregend und besitzen auch eigene Namen und Hintergrundgeschichten. Man merkt der Akademie ebenso an, dass sie kein einheitlicher Bau ist. Während das hinterste Gebäude direkt an der Stadtmauer das Älteste ist, wurden die drei vorderen Komplexe erst später hinzugefügt, und sehen im Verhältnis auch deutlich besser in Schuss aus, wenngleich durch verschiedene Magiearten sowie Handwerkskunst sich stet bemüht wird, auch das Äußere der älteren Komplexe so schön wie möglich zu erhalten.

In der Mitte der Akademie besitzt sie zudem einen großen Hof, in dem nicht nur ein kleiner Drachenhort für den Wächter der Akademie Adarimalkos erbaut wurde, sondern auch ein großer Trainingshof, in dem die Schüler gemeinsam mit ihren Dozenten oder auch untereinander ihre Magie in die Praxis umsetzen können. Auch ein teilweise mit einem Glasdach bedeckter, botanischer Garten lässt sich dort finden, in dem die meisten für die Alchemie oder für die Medizin genutzten Pflanzen Revarias gefunden werden können. Durch die Simulation unterschiedlicher Feuchtigkeit und Temperaturen durch die fähigsten Magier der Akademie können dort auch deutlich exotischere Pflanzen angebaut werden, welche in den gemäßigten Gefilden Revarias so eigentlich nicht wachsen würden.

Abseits der Akademie selbst gibt es im Akademieviertel auch unterschiedliche bereitgestellte Wohnungen, welche nicht nur internationale Gäste nutzen, sondern auch Professoren, die nicht in der Akademie selbst leben wollen. Im Umfeld der Akademie gibt es zudem eine kleine Ladenstraße, in dem allen voran alchemistische Utensilien sowie Bekleidung und Ausrüstung für Schüler und Meister angeboten werden.


Geschichte der Akademie

Die Ursprünge der Akademie gehen auf einen Briefwechsel zwischen dem Großmeister der Illusionsmagie Edgar Tredd und dem damaligen König Jarlath Hiarntalos zurück und datieren bis zurück ins Jahr 322 v.J.E. In diesem Briefwechsel, welcher sich heute im Privatbesitz der Dekanin befindet, ging es darum, mit dem noch ungefähr 1000 Jahre älteren Haus der Illusionen in Persepolos zu konkurrieren. Der König, selbst ein fähiger Magier, war begeistert von der Idee und finanzierte den ersten Gebäudekomplex, welcher noch im selben Jahr fertiggestellt wurde. Nur eine kleinere Auswahl an Magiearten wurden für den Anfang aufgrund von akuten, kompetenten Lehrermangel gelehrt. Die ersten Magiearten in der Akademie waren Illusionsmagie, Veränderungsmagie sowie die verschiedenen Arten der Elementarmagie.

Bereits von Beginn an beleuchtete man auch die Würde des Dekans, des Vorstehers der Akademie. Dieser ist von Beginn an immer auf Lebenszeit gewählt, hierbei sind alle Professoren der Akademie wahlberechtigt. Nur ein grober Verstoß, welcher zum Ausschluss führen würde, ein freiwilliger Rücktritt oder der Tod des Dekans sorgt dafür, dass ein neuer erwählt werden müsste. So überrascht es nur wenig, dass es im Laufe von gut 6000 Jahren nur eine Handvoll dieser Dekane gab, da die Auswahl ausschließlich aus langlebigen Rassen bestand.

Die erste wichtige Geschichtsinstanz innerhalb der Akademie geschah jedoch erst knapp vor dem baloranischen Krieg zwischen König Jarlath Hiarntalos und König Trex Reinwasser von Ambra gegen Königin Bleona Kattagien von Embaro. In dem ungerechten Krieg haben sie sich das bisher einzige Mal dazu entschieden, in einen Krieg aktiv einzugreifen seit Beginn der Aufzeichnungen, als der Dekan Edgar Tredd dem König von Sah 120 ausgebildete Magier zur Seite stellte, die die Schlacht um den Testulam-Wald im Jahr 4 vor der Zeitenwende deutlich entschieden haben. Ab diesem Zeitpunkt pocht jedoch die Akademie auf ihre Unabhängigkeit von jeglichen staatlichen Institutionen und investiert nur in besonderen Fällen in bestimmte Projekte außerhalb der eigenen Akademie. Bis heute bleibt das Konzept der Unabhängigkeit und der Neutralität der Akademie erhalten. Im Grundgesetz Sahs ist diese auch verankert und kann nicht ohne Weiteres von außen her geändert werden. Ein Schutzmechanismus, welcher die Akademie schon seit Jahrtausenden vor jähzornigen Königen oder gierigen Kanzlern bewahrt.

Im Jahr 458 nach Jarlaths Einigung entschied man sich schlussendlich dazu, eine neue Magieart an der Akademie zu lehren. Eine Varsalanerin namens Fringilla Peoválo war dafür entscheidend, welche als Großmeisterin der Wiederherstellungsmagie bekannt war. Sie bot dem inzwischen etwas senilen ersten Dekan an, an seiner Akademie zu lehren im Gegenzug für Forschungen in ihren Heilungen, und so ward die Wiederherstellungsmagie als Magiedisziplin geboren. Besagter schon ungefähr seit 400 n.J.E. senil gewordener Dekan verstarb schlussendlich im weisen Alter von 3852 Jahren. Dessen Nachfolger wurde der zur damaligen Zeit sehr bekannte Elementarmagier Lazarus Pellnan. Dieser erweiterte über seine Regentschaft hinweg die Akademie. An diese anschließend kam im 90°-Winkel zum ursprünglichen Gebäude ein neuer Komplex hinzu, in dem allen voran auch zum ersten Mal Alchemie unterrichtet wurde. Besagter Dekan Lazarus Pellnan verstarb schlussendlich bei einem magischen Experiment im Jahre 1652 n.J.E.

Ab dem Jahr 2017 n.J.E kümmerte sich die Akademie unter ihrem neuen Dekan Sarion Hechnal allen voran um die Beschaffung und Erschaffung seltener magischer Artefakte, auch die Runenschmiedekunst wurde durch den Großmeister der Veränderungsmagie erweitert, nachdem der Dekan einen Runenschmied aus Nilragh abgeworben hatte, der seine eigentlich streng geheimen Techniken auch für jemand anderes als nur Zwerge nutzte. Lang hielt die Regentschaft von Dekan Hechnal jedoch nicht, wurde er in einem Tumult in der Akademie im Jahr 2102 n.J.E ermordet. Diese Tat wurde nie aufgeklärt.

Seine Nachfolgerin war die erste weibliche Dekanin, Astrana Pachival, eine Großmeisterin der Eismagie. Während ihre Zeit als Dekanin zum größten Teil recht friedfertig verlief, beschrieb man sie zumeist als eine nicht sehr durchsetzungsstarke Frau, welche nur das bereits geschehene Engagement ihres Vorgängers weiterführte. In ihrer Regentschaft wurden das erste Mal drei der mächtigsten magischen Konterartefakte hergestellt. Unter der Führung von Dekanin Pachival blieb jedoch die Akademie nicht für zu lange Zeit. Sie stieß sich selbst von einem Glockenturm in die Tiefe nachdem sie von einer anderen Beziehung ihres Liebhabers erfuhr. Ihr Aufprallpunkt ist heute immer noch beschildert und gilt als einer der meistgesehenen Denkmäler in ganz Balora.

Nach dem Tod der ersten weiblichen Dekanin gab es erneut ein erstes Mal – einen Externar als Dekan der Universität, der Djinn Aram Al’Hazred. Dieser gilt bis heute als der vermutlich wichtigste und einflussreichste Dekan der Universität. Zum einen, weil er durch seine exzentrische Art viele Gelehrte begeistern konnte, zum anderen da sein Forscherdrang kaum aufzuhalten war. Im Jahr 2592 n.J.E. erlaubte er auch den Einzug der Schattenmagie, der Arkanmagie und der Beschwörungsmagie in der Akademie, jedoch mit eben jener Beschwörungsmagie wurde auch 20 Jahre später die Nekromantie aus der Akademie verbannt, und später in ganz Sah verboten. Dies bezieht sich auf einen heute nicht mehr sehr genau reproduzierbaren Zwischenfall im Jahr 2612 n.J.E.

Gut 300 Jahre später im Jahr 2963 flüchteten durch einen Krieg Astoras mit dem südlichen Land Niparan viele astoranische Gelehrte nach Froenya, und die eher in Astora bekannte Lichtmagie kam auf den Lehrplan. Generell führte diese Immigration zu dem bisher größten Anstieg an Lehrköpern und half auch sehr dabei, die Akademie in Froenya international anerkannter zu machen.

Der Siegeszug des Djinns fuhr weit über eintausend Jahre weiter fort und er war bislang der einzige Magier in ganz Balora, der seinen Magierang auf der Stufe eines Avatars erreichen konnte. Einer so seltenen Eigenschaft, dass sie bislang erst drei Mal in ganz Revaria vorgekommen ist. Im Jahr 4254 n.J.E entschied sich der Djinn dazu, da er alles erreicht hatte in dieser Welt, was er erreichen konnte, freiwillig in seine zurückzukehren, um dort noch mehr Wissen anzuhäufen, verbunden mit dem Versprechen eines Tages zurückzukommen.

Durch unabhängige Geldgeber der Akademie, zumeist abgeschlossene Magier, die hohe Positionen in ganz Revaria innehatten, bekam die Akademie zwei weitere Gebäude, und so entstand das heute viereckige Gebäude mitsamt der vier Türme, die diese umgeben. In diesen Räumen gab es auch größere Zimmer für die Studenten, die aber auch gleichzeitig auch mit erhöhten Studiengebühren verbunden waren. So bekommt seit heute auch ein jeder Student an der Akademie ein Einzelzimmer, um sich darin voll seinen Studien widmen zu können.

Ab dem Jahr 4933 n.J.E wurde die Akademie so berühmt, dass unter dem neuen Dekan Tiamat Balawan, dem ersten bekannten Großmeister der Arkanmagie, viele unabhängige Magier die Akademie in Froenya als beste Allgemein-Akademie in ganz Revaria zugeordnet haben. Zur Feier dessen wurde ein Teleskop an einem der Türme installiert, mit dem man die Sterne am Nachthimmel besser als je zuvor betrachten konnte. Die Astronomie fand dadurch auch ihren Einzug in den Lehrplan der Akademie.

Nachdem der Dekan Tiamat Balawan nach einer Exkursion durch die dichten Dschungel Rastans spurlos verschwand, um den legendären Golem von Bialwar zu finden, wurde die aktuelle Dekanin Cerwen Bandaras als bislang jüngste Person gewählt, die den Dekanentitel führen durfte. Auch wenn mit dem Verschwinden des vorherigen Dekans eine Reihe magischer Artefakte verloren ging, die mit auf die Expedition gingen, so ließ die noch sehr junge neue Dekanin sich nicht unterkriegen und regierte ab dem Jahr 5446 n.J.E. mit eiserner Hand über die Akademie.

Im Jahr 5522 n.J.E wurde der botanische Garten im Innenhof erweitert, zusätzlich entstand westlich der Akademie eine Arena, indem auch von Zeit zu Zeit magische Wettkämpfe stattfinden sollen, um den fähigsten Magier Baloras zu küren. Diese finden alle 10 Jahre statt. Über die Zeit ihrer Regentschaft hinweg kam das profane Nicht-magische immer und immer mehr an die Universität, da die Dekanin Bandaras daran glaubt, dass nur ein allgemein geschulter Geist dazu in der Lage sei, die Magie perfekt zu verstehen. Zusätzliche Lehrstunden in Verteidigung im Ernstfall, Körperliche Ertüchtigung, Gesetzeskunde, Kräuterkunde, Medizin, Geschichte und Geographie, Mathematik und Physik sowie Tier- und Pflanzenkunde wurden in den Lehrplan integriert.

Mit heutigem Stand ist die Akademie zu einem Sammelpunkt der fähigsten Magier Revarias geworden. Verschiedenste Magier aus aller Herren Länder haben sich dort versammelt, um zu lernen, gleichzeitig kommen aber auch Studenten nicht nur aus den baloranischen Ländern. Besonders mit der Inklusion der magiefernen Fächer bildet man nun langsam, aber sicher jedoch Studenten aus, welche ein solches Allgemeinwissen besitzen, und gleichzeitig derartig gut in der Magie geschult werden, dass sie an einem jeden Hof in dieser Welt bis zum Äußersten gefragt sind. Ein Studium in der Akademie wird mit einer qualitativ hochwertigen Allgemeinausbildung gleichgesetzt sowie mit einer hervorragenden magischen Unterweisung in der astoranischen Melodie-Methode.

Nicht ohne Grund wird die Akademie in Froenya als wahrer Schatz des Landes Sah angesehen.


Die Aufnahme und Lehre an der Akademie

Es ist inzwischen bekannt, dass die Akademie nicht jeden aufnimmt. Hierbei wird jedoch nicht auf die magischen Fähigkeiten geachtet, sondern auch auf die finanzielle Liquidität. Da sich die Akademie zu einem sehr großen Teil durch Finanzierungen ihrer Schüler, aber auch unabhängiger Forschungsarbeiten, finanziert, wird eine jede Form von Stipendium nur äußerst selten und in absoluten Ausnahmefällen vergeben.

Einen Schüler die Akademie zu schicken, kann sich nur ein wohlhabender, reicher oder sehr reicher Charakter leisten.

Die Aufnahme erfolgt üblicherweise in den zwei lehrfreien Monaten im November und Dezember eines jeden Jahres. Aber auch in besonderen Fällen ist eine unterjährige Aufnahme möglich. Der Alltag an der Akademie ist gut für die einzelnen Schüler zugeschnitten, verlangt diesen jedoch so einiges ab. Sechs Tage in der Woche wird in der Akademie der unterschiedlichste Unterricht gegeben, sowohl der besondere für die Akademie bekannte Individualunterricht oder Unterricht in kleinen Gruppen in der Magie, um die Stärken und Schwächen eines Schülers besonders zu beleuchten, als auch Unterricht in größeren Klassen, was die Allgemeinbildung betrifft.

Aufgrund von zusätzlichen Hausaufgaben, weiteren Arbeiten in der Akademie und dem Büffeln in der Bibliothek bleibt so dem Schüler üblicherweise nur ein einziger Tag in der Woche übrig, in dem er tun kann, was er möchte. Eine Ausnahme davon sind – wie bereits erwähnt – die lehrfreien Monate November und Dezember. In dieser Zeit wird üblicherweise von der Akademie aus für die Willigen eine Exkursion angeboten, die von der Dekanin Cerwen Bandaras selbst geleitet wird. Dies ist üblicherweise auch jene Zeit für Schüler, ihre Familien zu besuchen, die fernab wohnen, oder Kontakte außerhalb der Akademie zu knüpfen.

Die Aufnahme von Dozenten hingegen ist ausschließlich nach einem Bewerbungsgespräch mit dem Vorsitzenden der Universität möglich. Üblicherweise werden nur Professoren angenommen, welche zeigen, dass sie die baloranische Sprache gut beherrschen, ihrer Magie auf einem Experten-Niveau fähig und zu einer pädagogischen unter schülerorientierten Lehrweise bereit sind. Da Magie gefährlich ist, soll für Dozenten die höchsten Devise sein, nie einen Schüler auf irgendeine Art und Weise zu verletzen.

Im Gegenzug für ihre Expertise werden Professoren an der Akademie gut genug bezahlt, um ein wohlhabendes Leben zu führen.

Ein Schüler kann, so lange er zahlungsfähig ist, beliebig lange an der Akademie bleiben, jedoch gilt üblicherweise ein Schüler mit dem Erreichen des siebten Magieranges als ausgelernt. Selten kann sich ein Schüler zu einem weiterführenden Studium entscheiden, um so den achten Magierang noch zu erreichen, doch wird dies selten in die Tat umgesetzt, die nun fertigen Magier streben zumeist in die Welt hinaus, um ihre Magie in der Praxis zu nutzen.

Zuletzt sollte man hier noch ein Wort über Stipendien verlieren. Die Dekanin Cerwen Bandaras vergibt in ihrer Gnade bis zu 4 Stipendienplätze unter den gut 500 Schülern an der Akademie. Diese sind jedoch nicht leicht zu erhalten. Besonders, da sie ständig auf der Tasche der Akademie sitzen, wird von ihnen eine besondere Aufmerksamkeit erfordert, sowie ein besonderes Talent für die Magie und auch ein besonderes Pflichtbewusstsein gegenüber der Magie und der Mitmenschen. Dadurch ist es auch schnell möglich, diesen Stipendienplatz zu verlieren, zum Beispiel schon bei wiederholtem Müßiggang des Schülers, insbesondere aber sollte dieser im Konflikt mit dem Gesetz stehen oder Akademiepersonal oder andere Schüler in irgendeiner Form gefährden. Solche Stipendienplätze vergibt nur die Dekanin Cerwen Bandaras selbst.


Aktuelle Forschungen an der Akademie

An der Akademie wird nicht nur gelehrt, sondern auch fleißig geforscht. Diese Forschungen kommen aus zweierlei Antrieben. Zur unabhängigen Finanzierung bietet die Akademie ihre Dozenten unterschiedlichen Ländern an, um bei Forschungen mitzuhelfen unter der Bedingung, dass gefundene Artefakte im Museum der Akademie ausgestellt und aufbewahrt werden dürfen. Ebenso forscht jedoch die Akademie auch von sich aus. Insbesondere der Erschaffung magischer Artefakte, dem besseren Verständnis der Zwischenwelt, der Natur und der Kraft hinter dem Verwandeln der Tierwandler und dem Vertreiben der Nekromantie aus den sahanischen Ländern hat sich die Akademie insbesondere verschrieben.

Neben der Professur selbst ist ein jeder Dozent dazu verpflichtet, eigenständig Forschungsarbeiten nachzugehen. Hierzu werden von der Dekanin selbst des Öfteren Aushänge erstellt beziehungsweise werden auch Forschungsbitten aus aller Welt an die Akademie herangetragen.


Der Tagesablauf an der Akademie

Ein Student in der Akademie hat an sechs Tagen in der Woche verpflichtend Unterricht. Der Tagesablauf eines Schülers besteht zumeist aus Unterricht und der Nacharbeit des Unterrichts, viel Zeit für weitere Aktivitäten bleiben so nicht. Früh morgens beginnt bereits der Unterricht, mit Zwischenpausen bis in den Nachmittag hinein. Am späten Nachmittag folgt üblicherweise die Reflexion des gelernten Wissens und das Bearbeiten der Hausaufgaben. Erst am Abend bleiben ein paar freie Stunden Zeit, um sich untereinander auszutauschen, zu trainieren oder einfach nur zu entspannen. Man kann also sagen, dass ein Student zwischen 8:00 Uhr morgens und 20:00 Uhr abends mit der Akademie beschäftigt ist, üblicherweise, um genug Energie für den nächsten Tag zu haben, gehen Schüler bereits früh ins Bett.

Die meisten Schüler haben ihr geistiges Alter gemeinsam. Durch ein ähnliches Alter untereinander, egal ob Halbelf, Elf oder eine andere langlebige Rasse, welche in der Akademie Fuß findet, fällt es vielen Schülern leicht, soziale Kontakte zu knüpfen und durch gemeinsames Essen, Unterhaltungen, gemeinsames Lernen oder Training auszubauen. In der Akademie selbst werden auch andere Freizeitangebote zur Verfügung gestellt – besonders Sport und Fitness steht hier für die Schüler an oberster Stelle, ist doch ein gesunder Körper der erste Schritt zu einem gesunden Geist. Besonders beliebt unter den Schülern sind die Thermen der Akademie, welche nur für Studenten, Professoren und anderen Mitarbeitern zugänglich sind, allen anderen – auch Gästen – ist ohne Erlaubnis der Dekanin hierzu der Zugang untersagt. Die natürlichen, heißen Quellen unter der Akademie gehen mehrere hundert Meter tief und werden im Moment von der Akademie selbst genauer erforscht. Das Bad selbst wurde erst vor gut einem Jahrhundert erbaut und erinnert vom Aufbau her an die astoranischen Thermen.

Die Schüler haben zudem einen freien Tag unter der Woche. Während dieses Tages ist es ihnen gestattet auch Froenya zu verlassen und einen Tagesausflug in eine nahe gelegene Stadt, wie z.B. Tielkan zu unternehmen. Reisen sollten immer so gewählt werden, dass der Wegzeit für einen Tagesausflug realistisch erscheint. Um einen solchen zu planen, findet man später im Dokument unter den Zusätzen eine Weg-Zeit-Beschreibung zwischen den unterschiedlichen Städten Sahs.

Schüler wie Professoren müssen jedoch auch Essen. Für Erstere gibt es ein reichhaltiges Kantinenangebot, welches auch nobleren Ständen würdig ist und den hohen Kosten, die die Akademie von den Schülern fordert, entspricht. Für diese wird täglich zur Mittagszeit ein großes Buffet eröffnet, eine große Auswahl an Salaten und Suppen sowie mehreren Hauptspeisen stehen im Angebot. Besonders unter der Leitung von Cerwen Bandaras gibt es sehr viele vegetarische Alternativen zu fleischhaltigen Gerichten, ist man doch im Testulam-Wald eine sehr pflanzliche Nahrung durchaus gewöhnt. Dieses Buffet ist in den frühen Nachmittagsstunden eröffnet. Damit nicht zu viele Schüler gleichzeitig stürmen können, haben die älteren Semester früher Mittagspause und dürfen sich zuerst nehmen, sodass die neueren Semester nehmen müssen was übrig bleibt.

Das Hafenviertel[]

Den gesamten Meerzugang Froenyas entlang existiert auch ein Hafen, an dem tagtäglich hunderte Schiffe ankommen und wieder abfahren. Mehr als 100 Docks ermöglichen hier einem jeden Handelsschiff, anzukommen und seine Waren abladen zu können oder sich dabei zu sehr hetzen zu müssen. Dabei wird das Hafenviertel selbst in drei kleinere Stücke unterteilt, welche keine offiziellen Maßstäbe sind, sondern eher wie das Hafenviertel von der Bevölkerung selbst wahrgenommen werden, und wie dieses auf unterschiedliche Art genutzt wird.

Am nördlichsten Teil des Hafenviertels werden die Lagerhäuser und Schiffe allen voran von den Yokuza und balsorranischen Admiralität genutzt. Dieser Militärhafen ist am besten ausgebaut und besitzt dabei auch über 30 Docks, an dem zumeist bis zu 25 Schiffe gleichzeitig vor Anker liegen, um in Krisensituationen schnell reagieren zu können.

Dieser nördliche Hafenbezirk hat jedoch auch weitere interessante Sehenswürdigkeiten. Einer der weniger bekannten, aber mitunter schönsten Grünflächen Froenyas liegt im nördlichen Teil des Bezirks – der Crysanthemen-Park, welcher noch aus der Königszeit stammt und den die Frau des Königs Iaran Gomorrah im Jahr 2955 n.J.E errichtet hatte. Nicht zu verwunderlich ist dabei die Statue eines Schwans inmitten des Teiches des Sees, war Königin Iaran und seine embarische Frau treue Anhänger der Schwanenchronik. Des nachts wird dieser Park eher gemieden, da des Öfteren dort Geistersichtungen vermeldet wurden, die bis heute nicht bestätigt werden konnten.

Südlich des Crysanthemen-Parks befindet sich einer der größten Marktplätze in Sah, der sogenannte Hafenmarkt, der zumeist als allererstes mit frischen Waren aus Übersee versorgt wird und allen voran für seine Textilverkäufe besonders bekannt ist. Um diesen Markt herum befindet sich die Gilde der Schneider, welche allen voran auf diesem Markt ihre Kleider verkaufen. Gerade für seine edlen Wamse und schönen Kleider ist der Markt bekannt, der für diesen Zweck vor allem von der wohlhabenderen Bevölkerungsschicht besucht wird.

Östlich des Hafenmarktes befindet sich das sogenannte Zwergische Viertel, welches aufgrund seiner eigenen Architektur sofort auffällt. Das deutlich dunklere, nur aus Gestein bestehende Viertel ist die Heimat einer Minderheit von Zwergen, welche sich in Sah niedergelassen haben. Edelsteinschleifer, Juweliere und kompetente Schmiede findet man in diesem Viertel zuhauf – genauso wie die offizielle Botschaft Nilraghs in Sah, mit der sie in der Vergangenheit bereits des Öfteren zumindest eine positive Verbindung durch die geographische Nähe zum ehemaligen Königreich Ambra aufgebaut haben. Die gemeinschaftliche Arbeit geht bis auf König Jarlath Hiarnatlos zurück, welcher mit König Trex Reinwasser Bleona Kattagien von Embaro besiegte und so auch die Zwerge Ambras vor unnötigen Toten bewahrte. Da zum damaligen Zeitpunkt Ambra immer noch als Königreich eine gewisse Abhängigkeit vom Mutterstaat Nilragh hatte, war Sah der Dank der Zwerge gewiss – eine positive Beziehung, welche bis heute anzuhalten scheint, auch wenn sie inzwischen aus nicht mehr als diplomatischen Grüßen und keinerlei Verpflichtungen besteht.

Im nördlichen Hafenviertel lassen sich generell des Öfteren besser gestellte Bürger finden. Die meisten Häuser dort sind ähnlich wie im Bourgeoisieviertel moderne, für Sah übliche Fachwerk-Kunst, auch wenn es deutlich weniger große Anwesen und Villen, sondern viel mehr mehrstöckige, geräumige Häuser gibt, in dem oft auch mehrere Generationen einer Familie zusammenleben.

Im zentralen Hafenviertel geht es meistens deutlich geschäftiger zu, denn dieser ist allen voran für seine dutzenden Händlerdocks bekannt, welche von dort aus die Waren direkt an die Märkte bringen oder in den dort zuhauf vorhandenen Lagerhäusern verwahren lassen. Auch wenn es hier kleinere Märkte gibt, ist keiner von diesen so wichtig wie der Hafenmarkt im Norden, stattdessen haben sich hier eher die Privathäuser der nicht ganz so wohlhabenden Händler niedergelassen. Abseits der Lagerhäuser ist dieser Teil des Hafenviertels besonders ein großer Wohnbezirk. Es gibt hier dennoch auch kleinere Sehenswürdigkeiten zu bewundern. Ein größeres Anwesen im Nordwesten gehört dem Botschafter des eng mit Sah verbündeten Cutrúins. Um dieses herum hat sich auch ein cutrúinisches Viertel entwickelt, in dem vor allem Arbeitskräfte und Händler aus Cutrúin leben. In der Nähe haben auch andere Länder aus dem Ringsystem wie Varsala oder Klazane hier ihre verhältnismäßig kleineren Botschaften. An der Größe der Botschaft wird in Froenya zumeist auf die Intensität der diplomatischen Bemühungen mit einem Staat gemessen.

Das untere Hafenviertel wird – vermutlich zurecht – eher als zwielichtigeres Viertel betitelt. Während auch hier Händler andocken und ihre Waren verkaufen, kümmern sich jene Händler, die nicht ein Bataillon an Söldnern bei sich haben, wenn sie nicht ausgeraubt werden wollen, um einen möglichst nördlichen Platz. Die unteren Docks hingegen suchen eher jene Händler auf, die eher illegale Waren anzubieten haben.

Die Kriminalitätsrate hier in dieser Gegend ist hoch, da gerade hier ähnlich wie im Rattenviertel eher die ärmere Bevölkerungsschicht Froenyas haust. Viele der größten Banden an Kriminellen hausen hier, und manche von ihnen haben in einer der unscheinbareren Gebäuden vielleicht sogar ihren Sitz. Einer der dortigen Grünflächen - der Gomorrah-Park – ist besonders bekannt für seine hohe Kriminalitätsrate und wird sowohl tags über als auch nachts von all jenen gemieden, die dort nicht Geschäfte machen wollen.

Auch wenn sowohl Stadtwachen als auch Söldner und Yokuza im Vergleich zum Rattenviertel hier deutlich häufiger patrouillieren, munkeln viele, dass eine Menge dieser Patrouille bestechlich sind und so auch über das eine oder andere Verbrechen hinwegsehen. Andere sprechen hingegen davon, dass der Kanzler selbst einen Nichtangriffspakt mit den wichtigsten Banden beschlossen habe, um keinen Bürgerkrieg innerhalb Froenyas zu riskieren. Im Herzen des südlichen Hafenviertels jedoch ist davon ein Bereich ausgenommen. Nahe des Hafens im südlichen Teil des Bereiches direkt an der Stadtmauer gibt es eine Reihe von Villen, die von früheren Astoranern vor nicht allzu langer Zeit erbaut worden sind. Aufgrund des Reichtums und des Protzes dieser Villen wird oft vermutet, dass besagte Astoraner, deren Namen nicht öffentlich bekannt sind, hinter vielen Verbrechen in der Stadt zu stecken scheinen.

Einer der vielleicht interessantesten Punkte des südlichen Hafenviertels ist jedoch die stillgelegte Brunnenpassage nahe des Hafens. Dies war bis ungefähr 5650 n.J.E. ein Brunnen, welcher jedoch danach stillgelegt wurde. Gehauen mithilfe fähiger Magier führt von hier aus eine Wendeltreppe ungefähr 500 Meter in den Untergrund Sahs. Dies ist der einzige öffentliche Punkt in Froenya, an dem man in das sogenannte Unter-Froenya kommen würde, ein oft mit Mythen und Sagen umwobenes Land unterhalb von Sah. Dieses erstrecke sich angeblich über ganz Sah und ein großer Hohlraum befände sich im Inneren Baloras. Seitdem dieser erbaut wurde, sieht man auch Tiefenvölker wie Goblins, Derros, Trolle und Oger immer häufiger in der Stadt, die dort mal ehrliche, meistens aber eher zwielichtige Arbeiten annehmen.

Das Marktviertel[]

Im Herzen der Stadt ist es am lebendigsten, heißt es, und so auch im Herzen Froenyas. Das Marktviertel wird von drei größeren Märkten dominiert, dem Dornenmarkt im Norden, dem Fischmarkt im Westen und dem Markt der Republik im Osten des Viertels. Das geschäftliche Leben spielt sich an, neben oder zwischen diesen Märkten ab. Während am Markt der Dornen allen voran mit Stahl- und Lederwaren gehandelt wird, findet man am Fischmarkt eher Waren aus Übersee sowie verschiedenste Fische und Meeresfrüchte.  Im Markt der Republik im Osten verkaufen zumeist Bauern aus der Umgebung ihre Güter. Zwischen diesen Märkten, die hauptsächlich aus Ständen bestehen, befinden sich eine Vielzahl an unterschiedlichen Schänken, Herbergen und anderen Gaststätten und alle Form von Dienstleistung, die man in einer mittelalterlichen Stadt anzufinden sind.

Einer der wichtigsten Orte innerhalb des Marktviertels befindet sich südlich des Marktes der Dornen, nicht zu weit weg vom Anwesen des Kanzlers im Norden. Die Halle der gelösten Probleme – der Sitz der berühmt-berüchtigten Roteisen – ist hier errichtet. Diese sind nicht die einzige, aber mit Sicherheit die wichtigste Söldnergilde innerhalb Sahs, vermutlich aber auch innerhalb ganz Baloras. Ihre Halle selbst ist ein geräumiges großes steinernes Gebäude, welches architektonisch an einen entfernt nilraghischen Massiv-Stil erinnert. Trotzdem leben drum herum in den dazugehörigen Häusern viele der Söldner der Roteisen, obwohl sie ihren Hauptsitz in der Halle der gelösten Probleme haben. Sollte man also ein Problem haben, welches mit Muskelkraft zu lösen wäre, findet man dort schnell einen willigen Kandidaten, der für den richtigen Preis jederzeit helfen würde.

Im Süden des Marktviertel unterhalb der drei Märkte liegt ein großes Gildengebäude der Händler der Stadt. In dieser Händlergilde sind die meisten größeren Händler eingetragen und sprechen sich untereinander bei Preisen ab, um sich nicht ständig zu unterbieten und so am Ende vielleicht sogar Verlust zu machen. Die Allianz der der sahaner Händler, die aus ganz Sah hier Fuß finden, ist stark genug, um auch im froenyanischen Parlament vertreten zu sein.

Das Monarchieviertel[]

Im Osten Froenyas gibt es neben dem nördlichen Hafenviertel und dem Bourgeoisieviertel noch ein drittes etwas bessergestelltes Viertel innerhalb der Stadtgrenzen. Diese sind allen voran von den ältesten Familien und langlebigeren Völkern bewohnt, welche zu Teilen noch die Monarchie selbst miterlebt hatten und dieser zu größten Teilen positiv gegenüber gestimmt waren. Es überrascht also nicht, dass viele der dort ansässigen Mischlings- und Waldelfsfamilien früher Adelige in Sah waren, und nun mit ihrem Dasein als bessergestellte Bürger nicht immer sehr glücklich sind. Viele von diesen sehnen sich nach alter Macht zurück, beschäftigen sich in der sahanischen Politik am meisten damit, stärkere Männer dort hervorzubringen, an denen sie sich irgendwann erneut hochziehen können.

Im Norden des Monarchieviertels existiert eine kleine Ladenstraße, welche zu Teilen noch zum Akademieviertel im Norden gehört. Doch finden auch Magier und Alchemisten dieses Viertels alle Zutaten für ihre Tränke, die sie so benötigen. Generell ist die sogenannte Trankstraße in ganz Froenya der beste Anlaufpunkt für das Erwerben für Zutaten jeglicher Arten von Tränken. Hier haben sich eine Reihe der besten Alchemisten Sahs niedergelassen und verdienen in der Nähe der Akademie gutes Geld.

Im Westen des Monarchieviertels hingegen gibt ein Etablissement, welches aus ganz anderen Gründen berühmt ist. Die Ménage, ein sehr besonderes Freudenhaus, hat sich dort vor gut einem Jahrhundert gegründet und ist seitdem immer noch unter derselben Leitung einer Dame, die im Volksmund als die Spottdrossel bekannt ist. Das Freudenhaus ist aufgrund seiner Exklusivität, seiner guten Beziehungen in der Politik und der High Society in mehrere Länder sowie die besondere Ausbildung der Damen und Herren bekannt. Jene, die sich mit dem Etablissement mehr auseinandersetzen, werden herausfinden, dass sie junge Mädchen und Burschen von den Straßen holen, um diesen eine Heimat innerhalb der Ménage anzubieten und ihnen eine umfassende Allgemeinausbildung zu ermöglichen. Manche von diesen kommen sogar an die Akademie, damit sie passende Magie erlernen. Die so nach Jahren hochgebildeten Damen und Herren, die in der Ménage zur Verfügung stehen, werden als Kurtisanen, Escort-Service und, wonach auch immer es verschiedenen Freiern beliebt, eingesetzt. Aufgrund des hohen Preises für ihre Dienste und der Geheimhaltung ihrer internen Geschäfte bleibt die Ménage jedoch zum größten Teil ein wirkliches Mysterium innerhalb von Froenya, welches im Moment noch nicht gelüftet werden konnte.

Aus dem Monarchieviertel hinaus führt das König-Jarlath-Tor, genannt nach König Jarlath Hiarntalos, dem Schlichter und führt gen Osten aus der Stadt hinaus gen Ashtallah.

Das Rattenviertel[]

Das berüchtigte und gemiedene Rattenviertel gab es schon so gut wie immer in Froenya, irgendwo müssen ja auch die Armen und Ausgestoßenen der Bevölkerung hausen. Das Rattenviertel ist für seine hohe Kriminalitätsrate, den seltenen Patrouillen durch Stadtwachen und Yokuza und dergleichen gut bekannt. Während die ganz großen Verbrecherfamilien eher im südlichen Hafenviertel residieren, finden zumeist Kleinkriminelle im Rattenviertel ihr Zuhause, so zum Beispiel wird hier immer wieder von den Krähen gesprochen, einer kleinen Diebesgilde, die immer wieder Einbrüche begehen. Auch eine Gruppe von Meuchelmördern, die stillen Winde, sollen dort wohl irgendwo ihr Hauptquartier haben und können für den richtigen Preis entsprechend angeheuert werden. Doch nicht nur Kriminelle, sondern auch Bettler, Tagelöhner, die Häuser von armen Händlern, Schaustellern, Stallknechten oder ähnlichen Berufen finden sich hier. Das Rattenviertel ist auch ein Zufluchtsort für all jene, die dem Gesetz oder mächtigen Personen entfliehen möchten. Die äußerst verwinkelten Gassen, verschachtelten Häuser und die Tatsache, dass sich das Viertel ständig ändert, da oft jemand auszieht und jemand neues einzieht, macht eine Verfolgung in das Rattenviertel fast unmöglich.

Im Nordwesten des Rattenviertels liegt eine kleine Grünfläche, welche noch zum besser situierten Ort innerhalb des Rattenviertels gehört. Besonders hier, aber auch an der Hauptstraße, finden sich eher drittklassigere Schänken und Gasthäuser, welche mit sehr günstigen Preisen locken können.

Die einzige weitere Ausnahme für die generelle Regel der Anonymität im Rattenviertel ist die schon vorher erwähnte Hauptstraße – eine große zentrale Straße, die über das Rattentor im Süden in die Stadt hineinführt, die ein wichtiger Handelsweg mit Weißhafen darstellt, und über den Testulam-Wald sowie über den Landweg auch generell Embaro mit Froenya verbindet. Die Häuser entlang dieser Hauptstraße, die zentral durch das Rattenviertel führt, sind üblicherweise schöner gebaut und entlang der Straße selbst herrscht deutlich weniger Formen von Kriminalität, da hier, um das Wohl der vorbeiziehenden Händler zu sichern, Tag und Nacht Dutzende Patrouillen an Stadtwachen und Yokuza sich um Recht und Ordnung kümmern.

Das Flügelviertel[]

Das südöstliche Flügelviertel wirkt im Gegensatz zum Rattenviertel im Westen wie eine Enklave innerhalb der Stadt. In diesem Stadtteil reihen sich größere Tempelbauten aneinander, viele Zuwanderer aus Embaro und dem Testulam-Wald bauen sich vermehrt hier unter sich ihre Häuser. Das Flügelviertel ist zu manchen Teilen ein potentiell bessergestelltes, im Schnitt aber eher ein Viertel für die durchschnittlich wohlhabende Bevölkerung.

Das Besondere am Flügelviertel jedoch ist, dass dies das einzige Viertel ist, in dem Religion öffentlich ausgelebt werden darf innerhalb Froenyas. Durch den strengen Anspruch an Säkularität ist es verboten, außerhalb des Flügelviertels Gottesdienste durchzuführen oder in irgendeiner Form zu missionieren. Strenge Strafen stehen auf diesem Gesetz, die von hohen Geldbußen bis hin zu Gefängnisstrafen oder Zuchthäusern reichen können. Genaueres hierzu wird man unter dem Unterpunkt der Religionen in Sah näher betrachten können.

Doch gerade hier im Flügelviertel florieren unterschiedliche Religionen, welche mal harmonisch, mal in Streit miteinander zusammenleben. Die drei größten Einflüsse an Religion sind zum ersten die Religion der Würfeleule, welche aus dem Testulam-Wald stammt, zum zweiten die Schwanenchronik aus Embaro und zum Dritten auch der theokratische Orden Cutrúins, welche hier einen kleinen Sitz besitzt aufgrund der engen diplomatischen Beziehungen zwischen Sah und dem theokratischen Staat Cutrúin.

Kleinere Religionen, die hier ebenso ihre Gotteshäuser besitzen, beinhalten unter anderem den Kult der Daphne aus den Inseln von Ilé-Ilé sowie unterschiedliche zwergische Glaubensrichtungen, astoranische und niparanische Religionen und viele weitere, von denen es größere Minderheiten in Sah gibt.

Nebst einem Tempel der Schwanenchronik – dem größten und meist besuchten Gotteshaus in Sah – befindet sich direkt diesem gegenüber die embarische und die balsorranische Botschaft in Froenya genau in diesem Viertel. Auch viele andere, kleinere Botschaften anderer Länder, die in anderen Vierteln noch nicht erwähnt wurden, finden hier des Öfteren Platz.

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Bezirk Forstland[]

Der Bezirk Forstland erstreckt sich über weitere Teile des Landes nördlich und nordwestlich von Froenya und wird geographisch durch den Mäanderfluss von den nördlicheren Bezirken Mäandertal und Never-Hochland getrennt, im Süden durch eher willkürlichere Grenzen vom Bezirk Froenya und dem Bezirk Schwarzauer-Nord.

Der Name des Bezirkes Forstland ist schnell und einfach erklärt. Ein sehr großer Teil dieses Bezirks ist bewaldet und die Forstwirtschaft ist dort die bei weitem wichtigste Wirtschafsquelle. Insbesondere die zwei größten Wälder des Bezirks, der Perona-Forst und der Dreiebenenwald, werden wirtschaftlich viel genutzt und sorgen für den relativen Wohlstand der Einwohner dieses Abschnitts von Sah. Die Hauptstadt des Bezirkes Forstland ist die Stadt Tielkan.

Die Geographie des Bezirks reicht von stark bewaldeten Gebieten, die ungefähr die Hälfte des ganzen Bezirks ausmachen, bis zu weiten, landwirtschaftlich genutzten Ebenen sowie eines Konglomerats kleiner Dörfer, welche je nach Position im Bezirk sehr unterschiedliche Einnahmequellen besitzen. Nachfolgend wird zum einen die Bezirkshauptstadt Tielkan näher beschrieben sowie weitere wichtige Orte, Sehenswürdigkeiten, gefährliche und interessante Orte, welche einen näheren Blick eventuell wert sein könnten.

Die Stadt Tielkan[]

Die Stadt Tielkan ist mit ungefähr 14.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Landes hinter Froenya, Weißhafen und Perona, und ist insbesondere für seine reiche nordsahanische Kultur, seine besonderen kulinarischen Delikatessen, aber auch für seine sehr eigenen Traditionen und Bräuche bekannt.

Demographisch befinden sich in Tielkan zu 72% Menschen, während Mensch-Elf-Mischlinge aller Formen ungefähr 12% ausmachen, erst danach kommen waldelfischen Minderheiten mit ca. 10%. Die restlichen 8% der Bevölkerung machen nach Repräsentation Zwerge mit 4%, Hochelfen mit 2% und Angehörige des Meervolks mit 1% aus. Der übrig gebliebene Prozent macht Angehörige des Tiefenvolks, Orks, Tierwandler und eine Asphari-Familie aus laut dem letzten Zensus. Besonders der Anteil an Tierwandlern in Tielkan ist weitestgehend zurückgegangen wie im Rest des Landes Sah zurückgegangen.

Dadurch, dass Tielkan die größte Menschenpopulation innerhalb aller Städte Sahs besitzt, ist insbesondere auch ein Wahrzeichen Tielkans der große Friedhof im Süden der Stadt, welcher inzwischen mehrere Quadrat-Kilometer umfasst und mehrere Dutzend Generationen nebeneinander ihre letzte Ruhe finden. Entsprechend dessen ist auch ein anderer Draht zur Mortalität, zum Bewusstsein, dass man eher früher als später sterben wird und der alltägliche Umgang mit dem Tod in den Brüchen Tielkans oft zu finden.

Das Wort Tielkan selbst leitet sich zwei altelfischen Worten ab. Tielle und Kan. Auch wenn ein einziges Wort im Altelfischen mehrere Bedeutungen haben kann, so könnten die beiden Worte mit Flussufer und Dorf übersetzt werden. Tielkan könnte also das altelfische Wort für „Flussuferdorf“ bezeichnet werden. Insbesondere das Wort kan findet man häufiger in sahanischen Dorfnamen, so beispielsweise auch in der Stadt Rjolkan.

Dadurch, dass Tielkan direkt am Perona-Forst liegt, ist es durchaus naheliegend, dass große Teile der Stadt selbst bewaldet sind, jedoch ungleich Ashtallah Tielkan nicht innerhalb des Waldes selbst liegt. Tielkan selbst liegt ungefähr 220 Meter über der Meereshöhe und die Umgebung ist eine ebene Landschaft, die nach Südosten hin leicht hügelig wird. In Tielkan selbst gibt es im Norden eine einzige, kleine Erhebung, welche direkt an der Teilung des Mäanderflusses liegt. Der sogenannte Nordspatzhügel ist ein eigenes Viertel in Tielkan und historisch gesehen das Siedlungsgebiet der elfischen Oberschicht der Stadt, während allen voran eher menschliche, zumeist ärmere Bewohner in den anderen Teilen der Stadt ihren Lebensmittelpunkt finden.

Andere Viertel innerhalb Tielkans sind das westlich gelegene Holzfällerviertel, das zentral gelegene Händlerviertel, das im Süden und Südosten gelegene Spechtviertel, das im Osten und Norden gelegene Flussviertel sowie das bessergestellte, schon vorher erwähnte, Nordspatzviertel. An manchen Namen kann man bereits gewissen Eigenschaften an den Vierteln ablesen. Auch wenn sicherlich noch mehr zu diesen dazugehört, findet man allen voran gewisse Berufsgruppen in bestimmten Vierteln, die sich dort zusammentaten und Gemeinschaften untereinander bildeten. So finden sich Holzfäller und Holzverarbeiter sowie Jäger, Gerber, Bogenmacher und Schmiede im Holzfällerviertel, im zentralen Händlerviertel eine Vielzahl unterschiedlicher Händler, ebenso Schmiede, aber auch viele an Erzverarbeitungsanlagen. Im Spechtviertel siedelten sich Bauern in ihren bescheidenen Häusern an, die in der Nähe Tielkans selbst ihre Felder bewirtschaften und sich dazu entschieden haben, selbst innerhalb der sicheren Stadtmauern zu residieren. Ebenso findet man auch hier die Hütten von Tagelöhnern, Knechten und Mägden sowie eine Varietät anderer, eher schlechter bezahlter Berufe. Das Flussviertel wird allen voran von Fischern, Bootsmännern und der kleinen Anzahl an Meervölkern bewohnt, die hier ihren Unterhalt verdienen. Jedoch findet sich auch abseits des Händlerviertels ein entscheidender Handelsknotenpunkt, da viele Transporte über den großen Mäanderfluss auch per kleinen Booten durchgeführt werden können. Im Nordspatzviertel finden sich allen voran die bessergestellten Bürger der Stadt. Militärische Einrichtungen der Yokuza, größere Häuser, Anwesen und kleine Villen wohlhabenderer Magistrate der Stadt, angesehene Magier, die ihre Dienste anbieten, aber beispielsweise auch frühere Adelige, die heute als Großgrundbesitzer ihr täglich Brot erwirtschaften, lassen sich hier finden. Im Osten des Nordspatzviertels ist zudem ein kleines Abteil an unterschiedlichen Gotteshäusern und Schreinen erbaut, die den verschiedenen Religionen gewidmet sind, die man in der Stadt so finden kann.

Auch wenn sich viele Einwohner Tielkans keiner Religion zugehörig fühlen, was für den Staat Sah aufgrund seiner strengen Säkularität nicht ungewöhnlich ist, dominiert im Norden allen voran die Religion der Würfeleule, aber auch Überreste der Kirche des ersten Lichts sowie Glaubensrichtungen des Meervolks und örtliche, kleinere Religionen, welche an anderer Stelle näher beleuchtet werden.

Die Verwaltung von Tielkan obliegt dem Bürgermeister der Stadt, welcher, genauso wie der ihm unterstellte Stadtrat, von vollwertigen männlichen und weiblichen Bürgern der Stadt Tielkan gewählt wird. Der Bürgermeister wird auf 7 Jahre gewählt und kann beliebig oft wiedergewählt werden, der Stadtrat wird auf 20 Jahre gewählt.

Traditionen und Bräuche

An Traditionen und Bräuchen ist Tielkan durchaus sehr reich, welche durch die hohe Population sehr menschlich geprägt sind. Besonders die Geburt und der Tod sind in Tielkan Anlässe zu Feiern.

Das erste von beiden ist die tielkanische Geburtszeremonie.

Es ist nicht zu selten, dass in Tielkan ein Kind zur Welt kommt. Ganz im Gegenteil, es ist aufgrund der hohen Einwohnerzahl an Menschen viel eher Gang und Gebe, im Vergleich zu weniger von Menschen besiedelten größeren Orten Sahs, wie zum Beispiel Weißhafen. Dennoch werden Geburten in Tielkan immer besonders gefeiert. Zum einen wird eine Geburt immer öffentlich gemacht und der Bürgermeister in Kenntnis gesetzt. Dessen Aufgabe ist es, für das Kind eine entsprechende Zeremonie gemeinsam mit dem Ritualmeister Tielkans, dem sogenannten Aistevor, vorzubereiten.  

Alsbald das Kind zur Welt kommt, wird dem Neugeborenen und der Mutter eine dreitägige Schonfrist gegeben, in der sie sich im Haus des Mediziners befinden, welcher das Kind zur Welt gebracht hat. Nachdem sie jedoch nach Hause zurückgekehrt sind, beginnt schon die eigentliche Zeremonie. Hier wartet der Bürgermeister, der Aistevor sowie ein weiter Kreis der Familie und Freunde der gemeinschaftlichen Familie, um das Kind in ihren eigenen Reihen willkommen zu heißen. Es ist üblich, dass der Mann seine Frau mitsamt Kind über die Türschwelle zu Beginn der Zeremonie trägt. Einmal im Inneren des Hauses angekommen, wird die junge Mutter, falls es ihr erstes ausgetragenes Kind ist, von ihren Freundinnen in ihrem Gesicht mit Balsamen und Myrrhe eingerieben und in ein eigenes Zimmer geleitet, wo sie sie umziehen und ihr ein einfaches Stoffkleid anziehen, welches ihre Schwestern, falls sie welche haben sollte, und Freundinnen gemeinsam genäht haben. Zurück innerhalb der Feier selbst angekommen, wartet nun den ganzen Abend lang eine gemeinsame Feier, bei der traditionell auch nicht zu wenig Alkohol getrunken wird, da die Mutter, und oftmals auch der Vater mit ihr, auf diesen monatelang verzichten mussten und so das Verpasste wieder kompensiert wird.

Das eigentliche Ritual, der Segen des Aistevor, beginnt jedoch erst zu Mitternacht hin. Sobald die ausgelassene Feier ihren Höhepunkt erreicht, bittet üblicherweise entweder der Bürgermeister selbst oder der Aistevor um Ruhe. Die weitere Verwandtschaft und Freunde wissen spätestens dann, dass ihre Zeit gekommen ist, zu gehen, und nur ein paar wenige, ausgewählte enge Familienmitglieder und liebe Freunde bleiben übrig, um den Höhepunkt des Abends miterleben zu dürfen. Im größten Raum des Hauses wird die frisch gebackene Familie aufgefordert, sich erneut das Eheversprechen vor dem Kind zu geben. Im gleichen Zug müssen die jungen Eltern ihrem Neugeborenen die Treue schwören, es gut nach der tielkanischen Tradition zu erziehen, ihm eine schöne Kindheit zu schenken und es in all seinen Begabungen zu unterstützen. Danach wiederholen sie ihr Treueversprechen gegenüber sich selbst und erinnern sich daran, wie sie zueinander gefunden haben und was das Ehepaar aneinander hat. Zumeist wird dieses erneute Treueversprechen mit einem Kuss besiegelt.

Hiernach wird das Ehepaar und das Kind von seinen engen Freunden und Verwandten sowie vom Bürgermeister selbst reichlich beschenkt, zumeist mit Haushaltsutensilien, Bekleidung oder andere nützliche Dinge für das Neugeborene. Schmuck und andere Wertsachen sind hier jedoch eher selten.

Diese Zeremonie gemeinsam mit dem dazugehörigen Treueversprechen ist den Tielkanern sehr wichtig, da diese die Verbindung zwischen zwei Liebenden in allen Ehren halten. Ein Teil der Wahrheit ist jedoch auch, dass Trennungen nicht gerne gesehen werden und Scheidungen vom Bürgermeister genehmigt werden müssen, was nur sehr selten vorkommt und einen äußerst triftigen Grund haben muss. Entsprechend dessen wählen Tielkaner ihre Partner mit mehr Bedacht als die meisten anderen Sahaner, wohl wissend, dass es ihr letzter Partner sein könnte. Eine Ausnahme dahingehend gilt nur für Witwen und Witwer, welche die Möglichkeit erhalten können, sich erneut zu binden.

Natürlich gilt diese Zeremonie nur für verschiedengeschlechtliche Paare, können die anderen keine Kinder zeugen. Auch wenn Liebe zwischen gleichen Geschlechtern in Sah grundsätzlich gestattet ist – seit gut 40 Jahren können diese sogar als Partnerschaften auf dieselben Rechte wie übliche Ehepaare zurückgreifen – werden diese in manchen Orten dennoch gemieden oder von gewissen Festen ausgeschlossen. Ebenso gilt diese Zeremonie nur für Paare, welche zum Zeitpunkt der Geburt verheiratet sind und so keinen Bastard miteinander zeugen.

Die zweite der berühmten Zeremonien ist der sogenannte letzte Marsch.

In Tielkan wird dem Tod freudiger und mit mehr Akzeptanz begegnet als in anderen Städten. Während es bei Elfen eher üblicher ist, Trauer und Bestürzung zu zeigen, wenn ein Familienmitglied oder enger Bekannter stirbt, so ist das in Tielkan bei jenen, die schon länger hier leben, anders. Egal ob es sich hier nun um Menschen, Waldelfen, Hochelfen, Halbelfen oder Zwerge handelt, alle von ihnen besitzen in dieser Stadt eine positive Akzeptanz gegenüber dem Ableben, was in dieser Zeremonie deutlich wird.

Stirbt eine Person, so wird die Leiche dem Aistevor, dem Ritualmeister, übergeben, welcher eine Salbung vornimmt, um den Körper für die Nachwelt vorzubereiten. Dabei kann je nach Religionszugehörigkeit die Salbung ganz unterschiedlich aussehen, ein guter Aistevor kennt sich üblicherweise mit allen Religionen aus, welche in Tielkan aktiv ausgelebt werden. Zwei Tage nach dem Tod werden sechs kräftige Männer, zumeist Freunde und Bekannte des Toten, gerufen, den inzwischen in einen Sarg gebetteten Toten hochzustemmen und mit diesem auf ihren Schultern aus dem Haus des Aistevor zu treten und zum Friedhof der Stadt außerhalb der Mauern Tielkans zu bringen.

Doch der Marsch selbst ist schon die eigentliche Feier. Während die Männer den Toten zu seiner letzten Ruhestätte bringen, schließen sich immer mehr Stadtbewohner dem Gang an. Manche von ihnen nutzen verschiedene Instrumente wie Trommeln oder Trompeten, um diese bei erheiternder Musik zu begleiten. Je mehr Personen sich anschließen und je näher das Ziel rückt, desto vergnügter wird die Stimmung. Sollte man den Toten in guter Erinnerung halten wollen, so tanzen auch die Träger unterhalb des Sarges und möchten so dem Toten eine schöne letzte Erinnerung geben, bevor sie diesen in die Nachwelt schicken. Nachdem der Sarg in das Grab gehievt wurde, und von den Trägern schlussendlich auch beerdigt wurde, lädt der Erbe des Toten die Grabträger sowie die engsten Verwandten zu einem Leichenschmaus ein, bei dem sie Geschichten und Heldentaten des Verstorbenen erzählen, um ihn in guter Erinnerung zu behalten.

Dieser letzte Marsch geschieht üblicherweise nur bei den etwas traditionsbewussteren Bewohnern Tielkan und zumeist auch eher bei den Menschen und Zwergen, manchmal auch bei den Halbelfen der Stadt. Viele Elfen Tielkans ziehen stattdessen eher eine Brandbestattung vor, anstatt dass ihre weltliche Hülle in die Erde hineingeht. Manchmal passiert es jedoch, dass statt sechs Sargträgern auch nur ein Urnenträger so den Gang durchführt und eine ähnlich ausgelassene Stimmung herrscht. Diese Zeremonie ist bei den Anhängern des Glaubens der Würfeleule sowie jenen der vielen kleineren Religionen innerhalb Sahs besonders beliebt und wird eher selten bei Gläubigen der Schwanenchronik oder nie bei Gläubigen des ersten Lichts angewandt.

Örtliche Eigenheiten und Delikatessen

Besonders häufig in Tielkan und Umland findet man ähnlich wie in Perona Obstbauern vor, welche ihre Früchte nicht nur verkaufen, wie sie sie vom Baum pflücken, sondern sie auch selbst weiterverarbeiten. In Tielkan hat sich so der sogenannte Birnenmost entwickelt, ein Getränk, welches durch Pressen des Fruchtsaftes gewonnen wird, meistens sind diese schon vergoren und entwickeln dadurch einen Alkoholgehalt. Neben dem in Tielkan ebenso verbreiteten Bier wird der Birnenmost mit am häufigsten konsumiert. Eine besondere Rivalität hat sich so gegenüber der nördlichen Stadt Perona entwickelt, welche allen voran auf ihren Apfelmost setzen. So gilt es üblicherweise als äußerst verpönt in Tielkan Apfelmost zu konsumieren, und umgekehrt in Perona Birnenmost.

Ebenso gibt in Tielkan gerade in Wirtshäusern ein paar Delikatessen und Gerichte, welche außerhalb der Stadt kaum verbreitet sind. Dazu gehörigen unter anderem Gerichte wie Gespickter Hasenlauf in Wacholderrahmsoße, eine besondere Kalbsnuss nach tielkaner Art oder der in Tielkan besonders beliebte Bierkarpfen, der oftmals zu Festen gereicht wird.

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Außerhalb Tielkans – Besonderheiten des Bezirks Forstland[]

Der Bezirk Forstland zeichnet sich vor allem durch seine großen Waldgebiete aus, die größten davon sind der südliche Perona-Forst sowie der Dreiebenenwald weiter im Westen des Bezirks. Gerade diese sind für die Tielkaner ganz besonders.

Der südliche Peronaforst erstreckt sich entlang des Mäanderflusses, welcher auch als natürliche Bezirksgrenze gegenüber den beiden nördlichen Gebieten zählt. Er ist nicht so dicht wie der Dreiebenenwald, dafür ist allein jener Teil, der dem Bezirk Forstland angehört, doppelt so groß.

Der Perona-Forst wird deutlich mehr zum Fällen von Bäumen genutzt. Besonders die dort stehenden Eichen und Ahornbäume sind als Bauholz sehr gut geeignet und auch außerhalb von Perona sehr beliebt. Der Holzexport dient als größte Einnahmequelle für Tielkan. Verschiedene Speisepilze wachsen innerhalb des Perona-Forsts häufig, aber auch die Fauna innerhalb des Waldes erstreckt sich von kleineren Tieren wie Dachsen oder Waldmäusen bis hin zu einzelnen Sichtungen von Bären. Auch Luchse kommen in beiden Teilen des Perona-Forsts vor und werden allen voran für ihr Fell gejagt. Aus diesem Grund ist die Population dieser in den letzten Jahrzehnten stark zurückgegangen.

Der Dreiebenenwald ist im Vergleich zum Perona-Forst äußerst dicht, in den tieferen Regionen des Waldes lässt dieser kaum Licht hindurch. Gerade diese Gebiete sind des Öfteren Orte, wo Realität und Fiktion für umgebende Dörfer zusammenkommen, werden dort doch Fabelwesen regelmäßig gesichtet wie zum Beispiel die gefürchteten Wendigos. Der Dreiebenenwald wird zwar auch für die Forstwirtschaft genutzt, jedoch in einem deutlich kleineren Ausmaß, als es beispielsweise beim Perona-Forst der Fall wäre.

Weitere besondere Wahrzeichen des Bezirkes Forstlands sind der Leuchtturm Windfels und die Statue des Königs Thellis Ciarne am Scheideweg nordöstlich des Dreiebenenwaldes.

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Bezirk Mäandertal[]

Der Bezirk Mäandertal wird durch zwei natürliche Grenzen von seinen Nachbarbezirken getrennt, einerseits durch den Mäanderfluss nach Süden zum Bezirk Forstland, zum anderen durch den Habichtfluss nach Osten hin zum Bezirk Never-Hochland. Ähnlich wie der Bezirk Forstland ist der Bezirk Mäandertal stark bewaldet, besonders der bezeichnende Perona-Forst nimmt einen beachtlichen Teil des Bezirkes ein und dessen Bäume dienen als wichtige Wirtschaftsressource neben der Agrarwirtschaft.

Der Name Mäandertal stammt davon, dass ein Großteil der sogenannten Wandernden Mäander nördlich des Bezirkes liegen und pro forma auch zu diesem Bezirk gehören. Auch wenn diese nur von Meervolk besiedelt werden, welche eine eigene Regierung besitzen und den Staat Sah nur eher auf dem Papier anerkennen.

Die einzig größere Stadt innerhalb des Bezirkes ist die in Sah sehr berühmte Stadt Perona. Andere kleine Dörfer, die allen von der Landwirtschaft und der Forstwirtschaft leben, sind über den ganzen Bezirk hinweg verstreut.

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Die Stadt Perona[]

Die Stadt Perona ist mit 16.000 Einwohnern die größte Stadt in Nord-Sah und gemeinsam mit Tielkan maßgebend für die sehr eigene nordsahanische Kultur. Ähnlich wie in Tielkan leben auch hier zu einem Großteil Menschen – insgesamt 56 Prozent. Gefolgt wird dies von 15 Prozent Halbelfen, 9 Prozent Waldelfen und 8 Prozent Hochelfen. Eine Besonderheit der Stadt Perona ist jedoch die ungewöhnlich hohe Anzahl an Meervölkern, welche sich hier niedergelassen haben. Dieses sehr scheue Volk fühlt sich in großen Teilen in Perona selbst sehr wohl, da es in der Nähe der Wandernden Mäander liegt und so hier fast schon ihr Zuhause ist. Kleinere Populationen von Nicht-Elfischen Mischlingen, Zwergen und Dunkelelfen lassen sich in Perona ebenso finden.

Besonderheiten in Perona stellen allen voran deren kulinarischer Kultur dar. Ebenso sind gerade im Umkreis von Perona viele Überbleibsel alt-adeliger Strukturen, Familien, die inzwischen zu Großgrundbesitzern geworden sind, und großen Einfluss auf die Stadt selbst ausüben, des Öfteren auch die Bürgermeister innerhalb der Familien selbst stellen.

Das älteste Viertel von Perona wird noch immer historisch das Nobelviertel genannt und befindet sich im Nordwesten der Stadt direkt am Fluss. Hier sind von allen Städten abseits Froenya mit die meisten größeren Anwesen und Villen errichtet, die Überbleibsel der monarchischen Strukturen sind allen voran in diesem Viertel stark geblieben. Besonders jene Familien, die früher auf Fürsten- und Herzogstitel zurückschauen konnten, bleiben dort unter sich und pflegen sehnsüchtig gute Verbindungen zu Adeligen aus Embaro, welche sie mit prunkvollen Festen in ihren eigenen Orten locken. So passiert es auch nicht zu selten, dass die Hand einer embarischen Adelstochter auch zu einem sahanischen Großgrundbesitzer findet, die urtümliche Regel von „nur im Adel heiraten“ eigentlich außer Acht lassend. Innerhalb dieses Viertels finden sich nebst den prunkvollen Villen auch andere Gebäude, unter anderem auch Teile der heutigen Bourgeoisie, der bürgerlichen Oberschicht, die in Perona zu Geld gekommen ist. Auch an Wahrzeichen und Statuen spart dieses Viertel nicht. Gerade Marmorstatuen alter Könige, besonders jene der Ciarne-Dynastien, schmücken dieses meisterhaft. Abseits von diesen wird hier, wie überall anders in Sah auch, besonders Jarlath Hiarntalos als moderner Gründer des Staates gefeiert und ihm zu Ehren viele Feste abgehalten.

Das zweite Viertel liegt südlich des Nobelviertels wird das Vierbrückenviertel genannt. Dies hat einen sehr verständlichen Grund: Da vier der größten Brücken Peronas auf die andere Seite zum Forstviertel hin in diesem Viertel erbaut wurden. Entsprechend dessen geschieht über dieses Viertel zum einen der meiste Handel und zum anderen gibt es hier auch die Fischerzünfte, welche sich dort niedergelassen haben. Nicht verwunderlich ist es so, dass der größte Marktplatz, der Brückenplatz, genau hier in diesem Viertel erbaut wurde. Auch verschiedene Zünfte haben sich hier gebildet. Eine weitere Besonderheit an diesem Viertel ist an der Lichtbogenbrücke das Gasthaus McRaghneals, welches von zwei Immigranten aus dem Testulam-Wald gegründet wurde und inzwischen zu einem festen Bestandteil der peronaischen Wirtshauskultur geworden ist.

Das dritte Viertel liegt im Südosten der Stadt und wird das Gerberviertel genannt. Perona ist neben seinen anderen Qualitäten auch für die Herstellung und die Färbung von Kleidern bekannt. Besonders da das Gerberviertel in der Nähe des Flusses liegt und von dort entsprechend Wasser geholt wird, ist das Gerben zu einer sehr attraktiven Tätigkeit in Perona geworden. Abseits dessen gibt es in Perona auch eine große Zunft an Schneidern, welche jedoch eher im Brückenviertel leben.

Das letzte Viertel befindet sich im Nordosten und wird das Kornviertel genannt. Hier lebt allen voran gemeinsam mit dem Gerberviertel die ärmere Bevölkerung Peronas, ebenso ist es das einzige Viertel ohne direkten Frischwasserzugang. Der Name des Viertels lässt einen bereits erahnen, welche Klasse an Berufen hier lebt: Bauern, sowohl klassische Getreidebauern als auch Obstbauern, die in Perona allen voran Apfel- und Zuckerzwetschgenplanatagen besitzen, sowie auch eine große Anzahl an Hirten und Viehzüchtern, da die Ebenen östlich von Perona, die nicht landwirtschaftlich genutzt werden, sich hervorragend für die Viehzucht eignen.

Abseits der Viertel ist besonders die Politik innerhalb Peronas durchaus unterschiedlich von den anderen Städten des Landes, neigt diese doch etwas weniger in die Demokratische, sondern eher in die aristokratische Richtung. Auch wenn sich ein jeder für den Stadtrat und den Posten des Bürgermeisters aufstellen lassen kann, wird von den einflussreichen Familien der Stadt ein jeder, der nicht ihren Segen hat, systematisch ausgegrenzt oder sogar bedroht. So kommt es dazu, dass die wichtigen Posten innerhalb der Stadt zwischen vier Großfamilien hin- und herjongliert werden, welche zusammen die Macht über die Entscheidungen in der Stadt besitzen. Die wichtigsten beiden Familien sind zum einen die Perolsteins und zum anderen die von Hochtrauner.

Die Familie der Perolsteins werden als Schutzpatrone der Landwirte, Obstbauern und Viehzüchtern gehandelt. Oberhaupt der Familie ist der Großgrundbesitzer Azorius Perolstein, welcher gut ein Viertel des gesamten Landes im gesamten Bezirk Mäandertal besitzt. Jene Landwirte, die unter ihm arbeiten, sind ihm zu einer Art Fronarbeit verpflichtet. Wie schon vorher besprochen ist er auch ein Beispiel dafür, dass sich frühere Adelige weiterhin als solche in Sah sehen, hat er doch Marietta Swaros – inzwischen Perolstein – geehelicht, welche für ihre temperamentvolle Art bekannt ist. Gerade da ein nicht unbeträchtlicher Anteil an Männern und Frauen in Perona für diese direkt oder in direkt arbeiten, wird kaum ein schlechtes Wort über diese gesprochen, da gerade Azorius Perolstein mehrere Spitzel und Meister der Spionage unter seine Fittiche genommen hat, um zu prüfen, wer für und wer gegen seine Familie ist. Diese Familie führt er auch mit eiserner Hand, was er an seiner Tochter Soraya mehrfach in der Vergangenheit schon bewiesen hat.

Die zweite Familie ist die von Hochtrauner. Adolphis und Ingrid von Hochtrauner sind beides reinblütige Waldelfen, welche inzwischen je in ihre 4000. Lebensjahr gekommen sind und sich sichtlich die alten Strukturen der Monarchie zurückwünschen. Aufgrund ihres Alters kannten sie auch noch mehrere Könige und saßen, da sie dem letzten König Sahs während des letzten sahanischen Bürgerkrieges Schutz gewährten, für dreihundert Jahre im Gefängnis bevor sie schlussendlich begnadigt wurden. Ihren heutigen Reichtum haben sie sich selbst erneut erbauen müssen, sodass eigentlich nur noch ihr Name von ihren adeligen Wurzeln spricht. Inzwischen gelten sie innerhalb der Stadt als Schutzpatrone der Flüsse, der Meervölker und der Fischer und kontrollieren und maßregeln entsprechend, wo und wie gefischt werden darf. Man sagt ihnen ebenso nach, dass sie wohl direkten Kontakt zum selbsternannten König der Meervölker haben würden und sich hieraus sogar eine Art Freundschaft entwickelt hatte, was daraus resultierte, dass sich eine Großzahl an Meervölkern inzwischen auch in und um Perona angesiedelt hatte. Da inzwischen sowohl Adolphis als auch Ingrid von Hochtrauner in die Jahre gekommen sind, übernimmt die Geschäfte inzwischen ihr einziger Sohn Julius von Hochtrauner, ein Waldelf im Alter von 2165 Jahren, welcher für sein politisches Geschick und seine eloquente Art bekannt ist. Dieser ist auch in der sahanischen Politik generell involviert und sitzt im froenyanischen Parlament.

Die zwei weiteren nicht unwichtigen Familien der Stadt sind die von Berbhen und die Freiritter zu Primstein.

Die von Berbhen haben sich inzwischen als große Händler innerhalb der Stadt einen Ruf aufgebaut und sind an sich nicht adeliger Abstimmung. Viele sagen, dass sie früher einfach nur Berbhen hießen und sich das „von“ im Nachnamen einfach dazu gedichtet hatten. Oberhaupt der von Berbhen ist die Witwe Iris von Berbhen, welche ihren Landsitz außerhalb Peronas hat und aufgrund ihres Alters von weit über 4500 Jahren nicht mehr viel an die Öffentlichkeit tritt. Ihre Geschäfte, allen voran im Handel, haben inzwischen ihre drei Töchter übernommen, Heiderose, Helga und Edelgard.

Die Freiritter zu Primstein hingegen sind ein ganz anderes Volk als die drei Familien. Der Urvater der Freiritter zu Primstein wurde von Jarlath Hiarntalos selbst zum Ritter geschlagen und in den niederen Adelsstand erhoben, einen Fakt, den diese Familie bis heute hochhält. Nachdem jedoch die alte Generation der Freiritter zu Primstein im Dämonenkrieg während einer Reisen nach Rjolkan ums Leben gekommen sind, verbleibt in diesem Geschlecht nur noch ihr verhältnismäßig junges Kind – ein Halbelf-Knabe von 94 Jahren namens Arne. Die Freiritter zu Primstein sind nicht nur für ihren großen Landsitz, die Burg Primstein, bekannt, sondern auch dafür, eine private Armee hauszuhalten, welche eine nicht unwichtige Rolle in der Söldner-Landschaft der sahanischen Heeres spielt.  

Auch Traditionen kommen in Perona nicht zu kurz. In manchen Teilen der Bevölkerung wird auch die Totenzeremonie ähnlich wie in Tielkan gefeiert. Eigen ist jedoch in Perona selbst allen voran das große Erntefest. Da die Stadt sehr viel von ihren Agrarbeiträgen lebt, wird einmal im Jahr, im Herbst am Tag nach der letzten Ernte, ein großes Fest gefeiert, welches von den vier großen Familien der Stadt üblicherweise finanziert wird. Wagen mit frischem Getreide fahren durch die Stadt, man feiert, wie viel Ertrag man im letzten Jahr eingebracht hat. Höhepunkt dieser Tradition ist eine Festansprache, die einer der Bauern selbst halten darf und allen Göttern Peronas auch um einen guten Ertrag im nächsten Jahr bitten würde.

Tatsächlich führt dies auch zu einem nächsten interessanten Punkt innerhalb Peronas – dem Ausleben von Religion. Wie in allen anderen sahanischen Städten auch ist die freie Religionswahl ebenso in Perona eine Selbstverständlichkeit. Jedoch zum ersten Mal in der Geschichte Sahs wurde auf Anraten des Staatskanzlers hin hier eine Religion der Kirche des ersten Lichts verboten, da laut offizieller Ansprache die Einwohner der Stadt von dieser radikalen Auslegung eines Gottesglaubens Abstand haben möchte. Auch Froenya selbst sowie andere Städte sind inzwischen diesem gefolgt. Nebst den anderen Religionen finden sich in Perona selbst noch sehr prominent ein Glaube an eine sehr alte Fruchtbarkeitsgöttin besonders unter den Bauern des Landes sowie die Glaubensrichtungen der Meervölker wieder, welches Perona selbst zu einer durchaus sehr multikulturellen Stadt macht.

Auch kulinarisch hat Perona so einiges zu bieten. Hier schließt sich diese Stadt Tielkan an, indem sie, so wie es üblich ist, eine nordsahanischen Küche mit sehr deftigen Gerichten auf den Tisch bringt. Da als Alkohol unter anderem auch der Gin in Perona sehr beliebt ist beziehungsweise generell im Norden sehr viel Wacholdersträucher wachsen, wird von vielen Rehrückenmedaillons mit Ginsaft und Karamelläpfeln als Nationalgericht des Bezirks gesehen. Aber auch Schweinebraten, Wildschwein und Rehkitz sind gern gesehene Gerichte auf den Speisetischen. Abseits des Gins ist das Bier aus Perona besonders berühmt. In der ganzen Stadt gibt es eine Varietät an Bierbrauern, welche ihr Handwerk zu verstehen scheinen, werden Fässer hiervon nicht nur nach ganz Sah, sondern auch in die umliegenden Länder nach Übersee exportiert. Auch Apfelmost wird vielfach hergestellt.

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Außerhalb Peronas – Besonderheiten des Bezirks Mäandertal[]

Die größte Besonderheit des Bezirkes ist vermutlich der große Perona-Forst, dessen nördlicher Teil auch ein Teil des Bezirkes Mäandertal ist. Der Perona-Forst ist sowohl im Norden als auch im Süden nicht besonders dicht und mit sehr vielen Lichtungen innerhalb des Waldes selbst ausgestattet. Ein Großteil des Waldes ist so auch bereits erforscht worden, sodass nur wenige Unterschlüpfe für magische Bestien oder alle Formen von Aberrationen existieren. Aus diesem Grund gilt der Wald weitestgehend auch für Unbewaffnete als sicher. Durch das Fehlen von größeren Fressfeinden wimmelt es innerhalb des Perona-Forstes jedoch nur so von Wildtieren. Insbesondere Hirsche, Fasane und Wildschweine lassen sich in großer Zahl finden, aus diesem Grund ist die Jagd im Forst selbst durch die große Population auch uneingeschränkt erlaubt.

Eine weitere Eigenheit des Bezirkes Mäandertal sind die Habicht-Auen im Osten des Bezirks. Dies sind sehr weit verstreute, natürliche Obstgärten, dessen Bäume sehr weit voneinander entfernt liegen. Getrennt werden diese Bäume von malerischen, leicht hügeligen Wiesen und weiten, grasigen Ebenen. An einer Erhebung weit im Osten des Mäandertals soll man sogar aufgrund seiner flachen Natur bis nach Perona und an sehr guten Tagen bis nach Nevercairn sehen können. Gerade als Ort für Spaziergänge und Ausflüge sind die Habicht-Auen besonders beliebt geworden.

Die letzte Besonderheit innerhalb des Bezirks sind die Wandernden Mäander, woher der Bezirk selbst auch seinen Namen erhalten hat. Dadurch, dass diese von den Einwohnern Peronas üblicherweise gemieden werden, sind unzählige Mythen über die Heimat der sahanischen Meervölker entstanden. In der Vergangenheit, besonders noch während der Königszeit Sahs, war die Verbindung zu den Meervölkern angespannt, wenn nicht sogar kriegerisch. Zu dieser Zeit noch wurden Angehörige des Meervolks nicht als gleichberechtigte Humanoide angesehen, sondern als Tiere. Sie wurden gejagt und zu Teilen auch verspeist. Bis heute gibt es Fälle von Kannibalismus gegen Angehörige des Meervolkes, besonders unter der Oberschicht in Sah. Das Problem der Feindseligkeit gegen Meervölker ist jedoch in inländischeren Städten eher verbreitet und ein noch größeres Problem in Embaro als in Sah.

(Wer mehr über das Königreich in den Wandernden Mäandern wissen möchte, der findet im Download-Portal das dazugehörige PDF Arcadia)

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Bezirk Never-Hochland[]

Das Never-Hochland war noch vor der Dämonen-Krise eine blühende, hügelige Zone innerhalb Sahs, welche durch den Einfall der Dämonen und der Zerstörung der größeren Städte und Dörfer – am prominentesten darunter Nevercairn – als habitabler Bezirk in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten ist. Zum aktuellen Stand beginnen jedoch schon wieder Wiederbesiedelungsmaßnahmen, welche dank des Einsatzes des Staatskanzlers und seiner Einsatztruppen ermöglicht wurde.

Das Never-Hochland hat drei natürliche Grenzen. Zum einen trennt der Habichtfluss vom Bezirk Mäandertal ab, zum anderen der Mäanderfluss im Südwesten vom Bezirk Forstland und im Süden vom Bezirk Schwarzauer-Nord. Im Osten gelten die Ausläufer des Morgul-Gebirges als natürliche Grenze. Da dies ein unbeanspruchtes Gebiet ist aufgrund seiner unzugänglichen Lage, seinen hohen Bergen und seinen nur schwerlich bestreitbaren Pässen, verlaufen die Grenzen zu diesem Gebiet hin fließend und sind unterschiedlich auf den handelsüblichen Karten des Landes festgelegt.

Die größte Stadt innerhalb des Never-Hochlandes ist Nevercairn, welche aufgrund der Dämonenkrise komplett verwüstet wurde und inzwischen sich wieder im Aufbau befindet.

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Die Stadt Nevercairn[]

Die Stadt Nevercairn war ähnlich wie das später noch zu behandelnde Rjolkan eine der wichtigsten Handelsstädte des Landes mit dem im Osten gelegenen Ambra sowie eine Bergbaustadt. Besonderen Reichtum erlangte die Stadt Nevercairn durch den Fund großer Vorkommen an Turmalinen, aber auch durch den Abbau des sahanischen Marmors. Besonders der Abbau des Marmors gestaltete sich immer schon schwierig, da das Abbaugebiet eigentlich nicht mehr in den Grenzen von Sah lag, sondern stattdessen bereits in den Morgul-Klippen, und den Weg, der dorthin führte, über Jahrzehnte erst einmal geebnet werden musste.

Im letzten durchgeführten Zensus von Nevercairn war bekannt, dass eine große Anzahl von Menschen (64 Prozent) und Zwergen (20 Prozent) in Nevercairn lebten, Letztere mit ambraischen Migrationshintergrund versehen. Kleinere Populationen von Halbzwergen (8 Prozent) sowie Waldelfen, Halbelfen und Dunkelelfen ließen sich ebenso innerhalb der Stadt finden. Durch die Rückeroberung der Stadt und dem Neuaufbau finden sich heute umso mehr zwergische Siedler, Flüchtlinge aus dem früheren Ambra, innerhalb Nevercairns, welche dort vor den faschistischen Umständen im neuen Vizekönigreich Minería Zuflucht suchen.

Das aktuelle Nevercairn besitzt inzwischen gut 4.500 Siedler. Inzwischen haben sich diese organisiert und einen Sprecher, wenn auch keinen Bürgermeister, gefunden. Dieser ist ein politisch motivierter Flüchtling aus Ambra namens Barbhad Wetterstock, ein Zwerg mittleren Alters, welcher laut eigenen Angaben in der lokalen Politik von Hiertan tätig war, bevor die Kirche des ersten Lichts diesen Ort eingenommen hatten. Während die ersten Felder im hügeligen Gebirge wieder bestellt werden, wird auch der Bergbau rundum Nevercairn wieder aufgenommen. Die ersten Lieferungen an Stein und Turmalinen wurden bereits nach Froenya verschifft. Im Lauf der nächsten zehn Jahre soll man auch mit der Hilfe staatlicher Finanzierungen das Marmor-Bergwerk in den Morgul-Klippen selbst reaktivieren und so mehr Arbeiter in die Stadt ziehen. Insbesondere durch das zwergische Handwerk hat sich in Nevercairn eine große Schmiedekultur entwickelt, da nicht wenige sehr fähige Schmiede mit zu den Flüchtlingen zählten. Manche von ihnen blieben so in Nevercairn, andere wiederum wurden auf Geheiß des Staatskanzlers nach Froenya selbst umgesiedelt und dienen nun den Yokuza direkt.

Von der Stadt Nevercairn selbst ausgehend gibt es zudem den wichtigsten und am leichtesten zu passierenden Pass direkt in das heutige Vizekönigreich Minería. Der sogenannte Vazhaldur-Pass, benannt nach einem der größten Berge in den Morgul-Klippen, den man damit umrundet, führt dieser fast direkt nach Minería. Inzwischen ist der Weg jedoch zum Umweg geworden, da während der Dämonenkrise ein wichtiger Tunnel, der gemeinschaftlich von den Staaten Sah und Minería erbaut wurde, eingestürzt ist. Diesen wieder frei zu räumen, würde Jahrzehnte benötigen, weswegen man den großen Berg Vazhaldur nun umrunden muss. Wenn man dem Pass folgt, landet man direkt in der mineríschen Stadt Hiertan. Als der Tunnel noch begehbar war, belief sich die Zeit, die man zum Überqueren benötigte, auf ungefähr 18 Stunden reine Wegzeit. Es gab vor der Dämonenkrise drei kleine Zwischenposten, in denen man sich ausrunden konnte, sodass man nicht ungeschützt in Höhlen oder dergleichen nächtigen musste. Nun mit Umrundung des Berges beläuft sich die Wegzeit auf ungefähr 26 Stunden.

Für viele ist nicht bekannt, wie die Stadt bzw. der dazugehörige Bezirk zu seinem Namen kamen. Während Gelehrte, die des Estrosischen mächtig sind, das Wort „never“ mit „niemals“ übersetzen würden, stammt dieses Wort tatsächlich aus einer sehr alten Sprache, welche heute kaum mehr überliefert ist – dem Sprachgesang der sogenannten Tiefenzwerge, inzwischen als ausgestorben geltende Unterarten von Zwergen, welche die Morgul-Klippen als erste besiedelten, jedoch gibt es von diesen seit über 6000 Jahren keine lebenden, bekannten Exemplare mehr. Führenden Sprachwissenschaftlern in Sah ist es jedoch möglich gewesen, noch vor der Dämonenkrise die Bedeutung des Namens der Stadt zu entschlüsseln, und auch die richtigen Sprachweise zu enthüllen.

Nev Erca Irn

Bei schönem Stein

Man vermutet, dass man sich auf den in er Nähe von Nevercairn liegenden Marmor bezieht, welcher schon seit Urzeiten besonders unter Zwergen ein sehr begehrter Stein war.

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Außerhalb Nevercairns – Besonderheiten des Never-Hochlandes[]

Der Name des Never-Hochlandes ist sprachlich einen Interpretationsfehler zu verschulden, welcher vorher schon angeschnitten wurde. Aufgrund dessen, dass man nie wirklich sicher war, was Nevercairn bedeutete, mutmaßte man einen estrosischen Hintergrund, weswegen man das umgebende Land vor Jahrtausenden das Never-Hochland nannte.

Ähnlich wie die Stadt Nevercairn litt auch das Never-Hochland unter dem Terror der Dämonenkrise. Durch das Sprengen der Brücken gelangten diese jedoch nur in kleiner Zahl über den Habichtfluss oder den Mäanderfluss auf die andere Seite. Besonders die örtlichen Dörfer und kleinen Siedlungen wurden davor schon verlassen und sind es teilweise immer noch. Es gibt im Never-Hochland so eine große Menge an unbestellter Fläche, die nicht aktiv genutzt wird.

Aber auch im Never-Hochland gibt es besondere Orte, die einer näheren Beschreibung würdig sind. Eine der interessantesten Orte in ganz Sah, besonders für jene, die Interesse an Geschichte zeigen, dürfte an der Küste zu den Wandernden Mäandern an der Mündung des Habicht-Flusses sein. An dieser Mündung liegen die inzwischen ausgegrabenen Überreste eines bislang unbekannten Volkes, welches die Gelehrten in Erklärungsnot zu bringen scheint. Die Ruinen sind bis zu 20 Meter hoch und aus solidem Stein erbaut. Viele gehen davon aus, dass hier frühe Zivilisationen von Riesen gehaust haben könnten, bevor sich diese schlussendlich in die Morgul-Klippen durch die Besiedelung durch den Menschen zurückzogen. Heute findet man Riesen nur noch dort und auch in einer sehr geringen Anzahl. Es wurden nach der Dämonenkrise nur noch der kleine Stamm der Mondriesen im Norden sowie vereinzelte Zyklopen im Süden der Morgul-Klippen gesichtet.

Auch andere Ruinen lassen sich im ganzen Never-Hochland finden, viele gehen heute davon aus, dass gerade das Hochland vor Urzeiten sehr reich besiedelt gewesen sein muss.

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Bezirk Schwarzauer-Nord[]

Der flächenmäßig größte Bezirk innerhalb Sahs ist der Schwarzauer-Nord. Dieser erstreckt sich über den mittleren Norden von ganz Sah und grenzt als einziger direkt an die Hauptstadt als auch an die Ausläufer der Morgul-Klippen. Nördlich grenzt dieser Bezirk ebenso noch an den Bezirk Forstland und der Mäanderfluss gilt als natürliche Grenze zum Never-Hochland. Nach Süden hin trennt der Schwarzwasser den Bezirk von den Bezirken Schwarzauer-Süd und der Salzküste.

Dieser Bezirk gilt nicht nur als die grüne Lunge des Landes, sondern auch als der stärkste landwirtschaftlich aktive Bezirk. Die weiten Felder östlich von Froenya sind allesamt bestellt und dank des natürlichen Schutzes durch den Mäanderfluss waren auch die Bauern im Osten nahe des Scheckelrotwaldes durch die Dämonenkrise nur wenig betroffen, da es hier keinen Pass in die Morgul-Klippen hinein gab.

Die größte Stadt innerhalb des Bezirkes Schwarzauer-Nord ist Ashtallah, die einzige Stadt in ganz Sah, welche innerhalb eines Waldes liegt direkt am Schwarzsee.

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Die Stadt Ashtallah[]

Die Stadt Ashtallah ist aus vielerlei Gründen einzigartig. Nicht nur ist sie – wie bereits erwähnt – die einzige Stadt, die innerhalb eines Waldes liegt, sondern ist sie auch gerade dadurch ein wohler Ort für einen Großteil der Population an Waldelfen und Halbelfen des Landes. Die Stadt selbst hat gerade durch die Süßwasserfischerei am Schwarzsee eine stabile wirtschaftliche Einnahmequelle, ebenso dient die Forstwirtschaft in dem umliegenden Schwarzauer-Wald als weitere Quelle. Besonders bekannt ist Ashtallah jedoch durch seine Dienstleistungen. Gerade hier finden sich große Ansammlungen an Söldner-Gruppen und frei arbeitenden Magiern, oftmals ehemaliger Schüler der Akademie in Froenya, und bieten ihre Dienste an. Besonders bekannt ist Ashtallah dahingehend für ihre hohe Population an Beschwörungsmagiern und dadurch bedingt an Externaren.

Die größte Gruppe an Einwohnern macht auch in Ashtallah die Menschen aus, mit knapp 51 Prozent stellen sie die Mehrheit. Die größte Population an Waldelfen mit 28 Prozent der Einwohner kommt direkt danach, gefolgt von Halbelfen, die zu einem Großteil Halb-Waldelfen sind. Die viertgrößte Gruppe machen dann auch schon die Externare mit knapp 2 Prozent aus, die in Sah inzwischen durch die Kirche des ersten Lichts nicht mehr sehr verbreiteten Tierwandler haben hier zudem mit gut 1 Prozent der Bevölkerung ihre größte Population in ganz Sah inne.

Ashtallah kann grundsätzlich in drei Stadtteile aufgeteilt werden, welche dem Namen nach bereits recht selbsterklärend sind.

Um den See herum bildet sich dort das Fischerviertel, welches allen voran von Einwohnern bevölkert wird, die den See als ihre Einnahmequelle sehen. Ähnlich wird dies mit dem Forstviertel gehandhabt, bestehend aus Holzfällern, Tischlern und Schreinern. Gerade dadurch, dass Ashtallah mitten im Wald liegt, fällt so ein klassisches Viertel für die Bauern nahe Ashtallah aus, da es hier in der Nähe kein Land zu bestellen gibt.

Das letzte Viertel ist in Ashtallah jedoch einzigartig. Das Klingenviertel, so wie es genannt wird, ist allen voran nach den unterschiedlichen kleinen Söldnervereinigungen benannt, welche in Ashtallah ihren Sitz haben und zumeist in ganz Sah, manchmal sogar auch darüber hinaus, tätig werden. Auch wenn keine von diesen einen derartigen Ruf oder derartige Kapazitäten besitzt wie die Roteisen in Froenya, zeichnen sich manche durch diesen gerade durch spezielle Expertisen aus, seien es Infiltrationen oder auch Auftragsmorde. Gerade Ashtallah wurde hier als Sitz von vielen dieser Söldnergruppen ausgewählt, da die Einwohner der Stadt schon seit der Königszeit auf einem Auge blind gegenüber solchen Berufsständen waren. Gerade die Meuchelmörder des Königs waren damals in Ashtallah positioniert, da die letzten Könige Sahs mehr Zeit in Ashtallah als in Froenya verbracht haben. Die Ruine des Landsitzes der letzten Könige kann auch heute noch nördlich von Ashtallah mitten im Wald bewundert werden. Ebenso existiert auch eine künstliche Insel mitten im Schwarzsee, welche eine solche Ruine beinhaltet, diese wird von den Einwohnern jedoch gemieden.

In allen Vierteln verteilt, insbesondere jedoch im Nordosten des Klingenviertels, befinden sich besondere, magische Dienstleister. Da viele Magier darauf schwören, dass in Ashtallah durch die umgebende Natur ihre magischen Fähigkeiten außergewöhnlich seien und die Ruhe des Waldes ihnen die notwendige Konzentration geben würde, haben sich im Lauf der Jahrhunderte in der Stadt eine ganze Bandbreite unterschiedlicher Magier angesiedelt. Besonders dadurch sind Externare innerhalb der Stadt kein seltener Anblick. Djinne, Efreeten, Schaitane, Aasimare oder auch der eine oder andere Eidolon lassen sich in der Stadt finden, wenn man nur genau genug hinblickt, meistens in der Gegenwart ihres Meisters.

Dadurch, dass die Stadt Ashtallah sehr wild zusammengewürfelt scheint, hat diese – ungleich Städten wie Perona oder Tielkan – keine alten, gemeinschaftlich gefeierten Traditionen, die nennenswert wären. Jedoch gibt es in Ashtallah eine besonders hohe Anzahl an Anhängern der Religion der Würfeleule, die eigentlich aus dem Testulam-Wald stammt, aber auch hier in und um den Wäldern Sahs eine große Zustimmung findet. Entsprechend dessen wird auch in Ashtallah ein kleiner Ableger des Festes der tausend Erzählungen, wie man dieses aus dem Testulam-Wald kennt, gefeiert. Ebenso ist es Brauch, dass eine Hohepriesterin der Würfeleule ihren Sitz im Schwarzauer-Wald besitzt, um sich um die Probleme und Sorgen der Gläubigen kümmern zu können. Ein eigens dafür erschaffenes, kleines Anwesen mitten im Wald soll als Zentrum des Glaubens dienen. Die Hohepriesterin der Würfeleule namens Manja soll zudem eine große Heilmagierin sein, die ihre Dienste für einen nur sehr kleinen Obolus anbietet.

Bekannt für die Söldner-Arbeiten sind zwei Vereinigungen innerhalb Ashtallahs, deren Mitglieder die Stadtbewohner eher meiden. Angeblich üben diese großen Druck auf den Bürgermeister der Stadt aus, damit sie ihre Geschäfte weiterhin unter dem Deckmantel der Anonymität durchführen können. Die Söldner-Gruppierung, welche sich zumeist auf Diebstahl, Infiltration, Geiselnahme und Erpressung spezialisiert, nennt sich Die Finken von Ashtallah, oder einfach nur die Finken. Auf Auftragsmorde und Kopfgelder spezialisiert hat sich Gruppierung Die Kinder des Typhons, welche jedoch auch in anderen Städten Sahs ihren Sitz haben, derjenige in Ashtallah scheint jedoch der größte davon sein. Ihren Hauptsitz liegt jedoch weit außerhalb von Sah in den südlichen Barracuda-Inseln. Über diese ist bekannt, dass sie im Moment große Probleme mit den Soldaten des Kanzlers, den Yokuza, zu haben scheinen.

Kulinarisch ist Ashtallah allen voran für ihren Fisch bekannt. Eine besondere Delikatesse stellt hier unter anderem der sogenannte „Schwarze Stör“ dar, eine große Variation des gemeinen Störs, welcher im Schwarzwasser selbst endemisch ist und eine besondere Geschmacksnote aufweisen soll. Besonders da dieser Stör nachtaktiv ist und über Tags nicht geangelt werden kann, ist in Ashtallah das Nachtfischen besonders beliebt. Hier handelt es sich um Fischer, welche insbesondere Interesse an besagtem Stör haben und des Nachts ihre Angeln in den Schwarzsee auswerfen, um das sehr wertvolle Tier zu angeln. Tatsächlich gehen aber pro Jahr maximal 20 bis 30 dieser Störe über die Ladentheke, ist es doch zum einen schwer diese zu finden, zum anderen noch schwerer diese tatsächlich zu angeln, wiegen sie bis zu 70 Kilogramm und benötigen dafür große Mengen Kraft und robuste Angeln.

Aber auch abseits des Störs kann Ashtallah so manches bieten. Besonders durch den nahegelegenen Wald sind Früchte wie Brombeeren oder Heidelbeeren in der Stadt an den Märkten vorzufinden, in den richtigen Jahreszeiten auch eine große Varietät an Pilzen. An Fleisch findet man in Ashtallah allen voran verschiedene Formen von Wild, welches im Schwarzauer-Wald zur Jagd freisteht.

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Der Schwarzauer-Wald[]

Der Einfachheit halber, da sich die beiden Teile des Schwarzauer-Waldes nicht zu sehr unterscheiden, betrachten wir hier den Schwarzauer-Wald als Ganzes, auch wenn der südliche Teil im Bezirk Schwarzauer-Süd liegt und dieser an anderer Stelle etwas näher betrachtet wird.

Der Schwarzauer-Wald ist der größte Wald in Sah und der zweitgrößte Wald in ganz Balora, nur noch überschattet von dem im Norden Embaros liegenden Testulam-Wald. Die Fläche des Schwarzauer-Waldes beträgt in etwa 80.000 Hektar und nimmt somit die Fläche von 75 Prozent des Testulam-Waldes ein. Ungleich der im Süden gelegenen Hochburg der Waldelfen leben im Schwarzauer-Wald nur sehr wenige Humanoide abseits der Stadt Ashtallah. Während es so keine nennenswerten Siedlungen im Wald selbst gibt, nur am Waldrand gelegene Dörfer, sind unterschiedliche Gruppen von Einsiedlern, Jägern oder Priestern der Würfeleule bekannt, welche innerhalb des Waldes selbst residieren.

Der größte Wald Sahs wird generell als sehr idyllisch beschrieben. Bis auf wenige Ausnahmen liegen die Bäume nicht zu dicht aneinander, sodass viel Licht über die Baumkronen in den Wald selbst eindringen und man sich über das Mondlicht auch in der Nacht orientieren kann. Der Schwarzauer-Wald ist ein Mischwald, in diesem gibt es sowohl eine Varietät an Nadelbäumen wie Tannen, Fichten und Lärchen aber auch unterschiedliche Laubbäume, am öftesten vertreten davon sind Eichen, Hainbuchen und Ulmen. Sehr beliebt ist der Schwarzauer-Wald auch aufgrund seiner Vielzahl an Speisepilzen, die Pilz-Liebhaber im Spätsommer und Herbst des Jahres im Wald finden können.

Doch nicht nur für Spaziergänge eignet sich der Schwarzauer-Wald hervorragend, er ist auch für Stadtbewohner aus Froenya eine sehr beliebte Attraktion geworden, besonders für jene, die die Königszeit in Sah vermissen. Im westlichen Teil des Schwarzauer-Waldes auf der Waldstraße zwischen Froenya und Ashtallah findet man die Überreste einer immer noch gut erhaltenen, großen Ruine. Es handelt sich hierbei um den Sommerpalast der letzten Dynastie der Könige – der Gomorrahs. Die letzten Könige Sahs lebten allen voran hier statt in Froenya selbst, sehr zurückgezogen, und genossen die Vorzüge des Waldes.

Seitdem die Königszeit jedoch vorbei ist und sich nicht mehr königliche Wachen im Wald tummelten, gab es immer wieder Gerüchte in Ashtallah und den umliegenden Dörfern, dass Werwölfe innerhalb des Schwarzauer-Waldes gesichtet wurden. Da bislang in den letzten 1000 Jahren noch nie einer von mehr als nur einer Person gesichtet wurden, und die verschwundenen Humanoiden, welche sich über die Laufzeit des letzten Millenniums so angesammelt hatten, auch anders erklären ließen, blieben die Werwölfe innerhalb des Waldes weiterhin ein Mythos, welcher sich hartnäckig in Ashtallah hält. Theaterstücke, Gedichte und Romane wurden bereits über die Werwölfe des Schwarzauer-Waldes geschrieben: Bösartige Bestien bei Nacht und charmante Waldbewohner am Tag, Stimmen wie Sirenen und Zähne wie Haie.

[Wer sein Offplay-Wissen diesbezüglich gerne erweitern möchte, findet in unserem Forum mehr über die Werwölfe. Bitte beachtet jedoch, dass diese weiterhin als Mythos gelten und nicht einfach so „gefunden“ werden können.]

Der südliche Teil des Schwarzauer-Waldes jenseits des Schwarzwassers ist deutlich weniger kartographiert und besucht, was wohl an den wenigen Sehenswürdigkeiten liegt. Die geringe Besiedelung dieses Waldabschnittes könnte jedoch ein weiterer und deutlich stärkerer Grund sein. Weit im Nordosten, schon näher an Rjolkan als an Ashtallah gelegen, liegt der Legende nach eine Feenquelle, irgendwo in der Nähe eines unterirdischen Flusses, die Wünsche erfüllen kann. Feen sind jedoch in Revaria mehr als nur ein Mythos – die recht realen, meist kecken und wendigen Kreaturen existieren tatsächlich, sprechen zumeist die örtliche Sprache, und so ist das Gerücht, sie können Wünsche erfüllen, das haarsträubendste hier. Die wenigen Feen, die sich aus dem Schwarzauer-Wald wagen, verleugnen einstimmig die Existenz einer solchen Quelle, und beschweren sich über das Vorurteil, Wünsche erfüllen zu können. Gerade da Menschen, die auf der Suche nach der Feenquelle sind, für das Wissen über jene Quelle Feen gefoltert und ermordet hatten. Besonders aufgrund dieser Vorurteile gegenüber den Feen des Testulam-Waldes, sind auch jene inzwischen zu selten gesehenen Gästen außerhalb der kaum besuchten Gefilde des Waldes geworden.

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Außerhalb Ashtallahs – Besonderheiten des Bezirks Schwarzauer-Nord[]

Auch außerhalb Ashtallahs und des Schwarzauer-Waldes finden sich viele nennenswerte Orte innerhalb des Bezirks. Durch die Größe und der flachen, sehr fruchtbaren Natur findet man, sollte man einmal quer von West nach Osten durch den Bezirk schauen, eine ganze Varietät unterschiedlicher Felder. Die sahanischen Bauern haben gerade hier aufgrund ihrer Jahrtausend langen Erfahrung die Technik der Fruchtfolge perfekt gemeistert, weswegen hier für nachhaltige Fruchtbarkeit der Felder gesorgt ist. Besonders beliebt und oft angebaut sind Weizen, Gerste, Hafer und Mais, aber es finden sich auch große Kürbis-Felder, welche traditionell immer die letzten im Jahr sind, die abgeerntet werden. Bestimmte Bauern fokussieren sich stattdessen rein auf das Anbauen von Gemüse. Durch das angenehme Klima und den nicht zu durchdringenden Frost im Herzen von Sah kann man hier von der Aubergine bis zur Zucchini mehr als 40 Gemüsearten anbauen, was zur Varietät in der sahanischen Küche beiträgt. Ungleich der nördlicheren Bezirke gibt es im Schwarzauer-Nord jedoch weniger Viehzüchter und Obstbauern.

Besonders bekannt ist der Bezirk auch für die sogenannte Königsstraße. Die sehr gut ausgebaute und gepflasterte Straße ist die längste durchgehende Straße in ganz Sah und verbindet Froenya mit Rjolkan und ein großer Teil befindet sich so im Bezirk Schwarzauer-Nord. Sie verläuft von Froenya aus nach Osten, direkt in den Schwarzauer-Wald hinein nach Ashtallah. Westlich des Schwarzsees findet sich eine lange Brücke über den großen Fluss und über den südlichen Schwarzauer-Wald führt die Straße weiter nach Osten in Richtung Rjolkan. Durch die sehr direkte Anbindung und den guten Bau der Straße ist es so möglich innerhalb von 10 Stunden die ferne Bergstadt Rjolkan von der Hauptstadt Froenya aus zu erreichen.

Neben dem Schwarzauerwald ist der Bezirk Schwarzauer-Nord jedoch auch noch für ein anderes Gehölz sehr gut bekannt, den sogenannten Scheckelrot-Wald, welcher sich im mittleren Osten des Bezirkes befindet. Dieser ist verhältnismäßig kleiner als der Schwarzauer-Wald, doch ist er mit dem dichten Wuchs seiner Bäume inzwischen berühmt berüchtigt geworden. Ebenso durch seine sehr abgelegene Position innerhalb Sahs, siedeln in der Umgebung im mittleren Osten nördlich von Rjolkan jenseits des Schwarzwassers nur sehr kleine Dörfer und Weiler, die eher unter sich leben und gegenüber Außenstehenden feindselig eingestellt sind. Gerade in dieser Region existieren viele Gerüche über die Hexen des Scheckelrot-Waldes – nackte, rothaarige Frauen, welche manchmal durch die Wälder geistern und die Sinne der Männer verzaubern, sie in ihre Wälder locken und dann ihre Gehirne essen würden. Tage oder Wochen später erst würden ihre Leichen gefunden werden, die Schädeldecke geknackt mit einem sauberen Schnitt, ihr Gesicht zumeist nicht verzerrt, sondern ganz im Gegenteil tiefenentspannt. Aus diesen Gerüchten, der Dichte des Waldes und der Lichtundurchlässigkeit und der kaum betriebenen Forstwirtschaft, wird der Scheckelrot-Wald als letzter wirklicher Urwald Sahs angesehen, der kaum bis gar nicht angerührt wird. Man meidet es, auch im Generellen ihn zu betreten.

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Bezirk Salzküste[]

Der Bezirk Salzküste ist flächenmäßig nach dem Bezirk Schwarzauer-Nord und grenzt im Norden in verschwimmenden Grenzen im Froenya-Delta an die Hauptstadt Sahs, im Osten über eingezeichnete Linien im nördlichen Teil an den Bezirk Schwarzauer-Süd und im südlichen Teil an den Bezirk Dolchenmark. Im Westen grenzt die Salzküste an die iléanische See, dem Kanal zwischen Ilé-Ilé, Embaro und Sah.

Während gerade im Inland des Bezirks Salzküste auch Landwirtschaft und Viehzucht betrieben werden, ist allen voran der Schiffsbau und der Fischfang die stärksten Motoren der Wirtschaft. Im Süden zählt noch ein Großteil der Gorgo-Sümpfe offiziell zum Bezirk der Salzküste, jedoch werden diese, da es doch keine offiziellen Einwohner gibt, nicht direkt regiert, sondern als braches Land aus der Ferne verwaltet.

Die größte Stadt im Bezirk Salzküste ist die Stadt Weißhafen, welche nach Froenya der wichtigste Hafen in Sah ist.

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Die Stadt Weißhafen[]

Von der „Perle des Südens“ bis hin zum „Schlammloch“ hat die Stadt Weißhafen in der Geschichte schon viele positiv konnotierte Namen erhalten, von denen die meisten einen durchaus wahren Hintergrund haben können.

In der Stadt selbst leben von allen größeren Städten die kleinste Anzahl an reinen Menschen, weniger als die Hälfte der Einwohner – gut 49 Prozent – können sich zur der kurzlebigen Rasse zählen. Die zwei anderen großen Teile machen allen voran Waldelfen und Halbelfen (vorrangig aus Waldelf und Mensch, manchmal auch Hochelf und Mensch) aus. Besonders durch die geographische Nähe zum Testulam-Wald befinden sich im Süden Sahs eine große Ansammlung von Personen mit waldelfischer Abstammung. Zudem hat Weißhafen unter den größeren Städten die höchste Anzahl an Dunkelelfen.

Die klar bedeutendste Einnahmequelle der Stadt ist der Fischfang, dicht gefolgt vom Bootsbau und etwaigen Dienstleistungen. Der Bootsbau ist in Weißhafen besonders, besitzt diese Stadt doch für ihre Größe von nur etwa 11.500 Einwohnern eine sehr bedeutende Werft, die große Handelsschiffe und Fischerboote schafft. Diese bedeutende Werft ist die Morgenthau-Werft, benannt nach ihrem Gründer Arthur Morgenthau, welche diese vor inzwischen gut 400 Jahren etabliert hatte.

Neben Froenya und Rjolkan ist Weißhafen zudem die einzige Stadt, die eine wirkliche Ummauerung besitzt. Aufgrund weniger Banditenüberfalle innerhalb Sahs hat man es nie für nötig erachtet, die Städte anderweitig zu befestigen. Als Ausnahme zählt jedoch mit die Hafenstadt Weißhafen, die mit zahlreichen Piratenübergriffen kämpfen musste. Deshalb umgibt auch besonders die Küstenregionen eine starke Befestigung mit Kanonentürmen und Magier-Bastionen, die von den Yokuza bewacht werden.

Weißhafen kann, wie auch alle anderen Städte, in mehrere Viertel aufgeteilt werden. Das größte Viertel erstreckt sich über den gesamten Hafen selbst und nennt sich wenig überraschend das Hafenviertel. Dieser recht schmale Abschnitt besteht zu einem großen Teil aus Docks und Kais, aber auch einer großen Menge an unterschiedlichen Lagerhäusern und Werften. In zweiter Reihe finden sich aber im Hafenviertel auch kleine Wohnhäuser, Tavernen, Herbergen und eine große Varietät an recht günstigen Bordellen, die allen voran von Matrosen in Anspruch genommen werden. Besonders ist – ähnlich wie in Froenya – dass auch hier im Hafenviertel ein Gang in die Tiefe führt nach Unter-Froenya. So ist es nicht überraschend, dass Weißhafen eine sehr hohe Anzahl an Tiefenvolk besitzt.

Im Norden der Stadt befindet sich das Marktviertel, welches über eine gut gepflasterte Straße direkt mit Froenya verbunden ist. Der Handel mit der Hauptstadt kann zwar auch über den Seeweg stattfinden, viele Händler begeistern sich jedoch eher für den Landweg. Da die Iléanische See mehr von Piraten und Freibeutern wimmelt als der Landweg von Weißhafen nach Froenya mit Banditen, wird zumeist Karren und Kutsche als geringeres Risiko bevorzugt. Durch die Anbindung zum Meer kann auf dem Markt in Weißhafen eine Vielzahl verschiedener Lebensmittel, aber auch andere Verbrauchsgegenstände oder Dekorationen erworben werden. Besonders oft findet man hier Waren aus dem nahe gelegenen Testulam-Wald oder Embaro, welche hier in Sah weiterverkauft werden.

Im Süden der Stadt befindet sich hingegen das sogenannte Schlammviertel, welches flächenmäßig das größte Viertel ist. Sein Name bezieht sich nicht allein auf die hohe Bevölkerungszahl an Armen und Hilfsbedürftigen, sondern hat diesen auch durch die Torfstecher verliehen bekommen, die sich besonders in diesem Viertel niedergelassen haben. Diese Torfstecher bauen – wie der Name schon vermuten könnte – Torf ab, ein Material, das sich gut als Brennstoff oder Bodenbefestigung für allerlei Feldbau eignet und besonders in den Gorgosümpfen zu finden ist.

Ein inoffizielles Viertel in der Mitte der Stadt bildet das sogenannte Salzviertel und hat sich erst in den letzten Jahren wirklich etabliert. Hintergrund dieses Salzviertels ist eine Vereinigung, die sich als Eskorten und Wächter für Handelsschiffe auszeichnet und so als Beschützer inzwischen einen sehr guten Ruf erhalten haben. In diesem recht kleinen Salzviertel, welches circa vier Häuserblocks umfasst, haben die Salzeisen sich inzwischen etabliert, mehrere Lagerhäuser, eine größere Kaserne und ein paar Wohnhäuser gekauft. Sie stehen in vielen Bereichen in direkter Konkurrenz zu den in Sah beheimateten Roteisen und werden inzwischen gerade bei Eskortmissionen zu Wasser bevorzugt gebucht. Mit ihrem Geschäft hat sich die Inhaberin Kuraiko Kawa in Weißhafen eine goldene Grube gegraben.

Auch in der Stadt Weißhafen gibt es Legenden, Bräuche und Traditionen. Dank ihren schwelenden Nebelklüften, unzugänglichen Gebieten und die umherstreifenden Monster haben sich zahlreiche Mythen und Legenden um die Gorgo-Sümpfe gesponnen – ein Sammelpunkt für all Übernatürliche. Der bekannteste all dieser Mythen ist die Sage vom Sumpfkönig. Einer echsenartigen Kreatur, die manchen Aussagen zufolge sogar einem Wyvern oder Drachen ähneln könnte. Früher soll diesem regelmäßig Menschenopfer angeboten worden sein, um das Umland rund um die Sümpfe vor dessen Zorn zu schützen. Inzwischen ist es jedoch schwierig auseinander zu halten, was davon Fiktion und was die Wahrheit sein könnte.

Ein besonderer Brauch kommt in Weißhafen und generell der Umgebung Salzküste mit dem Erwachsenwerden einher. Besonders in Weißhafen glaubt man, dass die See gibt und die See nimmt, und man die Kinder, die das Erwachsenenalter erreichen, mit dieser vertraut werden müssen. Ihre Probe besteht darin, auf eine kleine vorgelagerte Insel vor Weißhafen zu schwimmen – der Ilé Tieerhi, übersetzt aus dem Díal „Die Insel der Prüfungen. Der Weg, den es zu schwimmen gilt, ist circa einen Kilometer weit und entsprechend gut geübt sollten jene sein, die diesen Ritus auf sich nehmen. Durch die Begleitung eines Erwachsenen mit guten Schwimmkenntnissen, kam es aber bisher kaum zu Unfällen und noch niemand ist jeher ertrunken. Nachdem sie gemeinschaftlich auf der Insel übernachtet haben und das Zurückschwimmen überstanden ist, gelten sie offiziell in Weißhafen als erwachsen, dürfen von Zuhause ausziehen, ehelichen oder zum Beispiel auch eine ordentliche Arbeit finden.

Kulinarisch gesehen kommt in Weißhafen allen voran der Fisch auf den Tisch. In den Tavernen und Gasthäusern, aber auch in den privaten Häusern der Stadt, findet sich eine sehr fischreiche Nahrung, welche in wohlhabenderen Familien auch mit einer Varietät an Meeresfrüchten ergänzt wird. Besonders beliebt ist neben Fisch als Beilage der auf den Inseln von Ilé-Ilé angebaute Reis. Da er aufgrund des kälteren Klimas in Sah nicht wachsen würde, wird dieser in großer Anzahl nach Weißhafen importiert. Dies geschieht auch jetzt noch nach der Annexion durch die Balsorraner als Bestreben der Beendigung des Embargos zwischen Balsorra und Sah. An typischen Fischen kann man Heringe, Barsche, Hechte, aber auch Wildlachs in Weißhafen häufig vorfinden. Besonders beliebt in Weißhafen sind zudem Schnäpse und Liköre. Die in Weißhafen beheimatete Zuckerzwetschge ist eine sehr süßliche Frucht, aus dem man einen in Sah sehr beliebten Alkohol herstellen kann. Bedingt durch den internationalen Handel ist auch die Zuckerrübe in Weißhafen inzwischen angekommen und wird um die Stadt herum angebaut. So gibt es auch in Weißhafen selbst Rumdestillationen, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Der typische Weißhafener wird zumeist als hartgesotten und derb beschrieben. Durch die raue Seeluft, der vielen Söldnern und Matrosen innerhalb der Stadt und der oft eintretenden Stürme, die vom iléanischen Meer aus eintreffen, hat Weißhafen von allen größeren Städten des Landes die wenigsten jährlichen Sonnenstunden, was auf das Gemüt der Einwohner des gesamten Bezirkes zu schlagen scheint.

Ähnlich, wie in anderen Städten Sahs auch, sind die Weißhafener im Schnitt nicht sehr religiös. Durch die geographische Nähe und dem Bau eines Tempels in der Mitte der Stadt hat die iléanische Religion des Kults der Daphne, einer auf den Inseln von Ilé-Ilé vorkommenden Religion der Liebe und Leidenschaft, Einzug gefunden. Aber auch die Religion der Würfeleule aus dem Süden hat allen voran für jene Einwohner, die ursprünglich aus dem Testulam-Wald oder dessen unmittelbarer Umgebung stammen, einen sehr hohen Stellenwert. Manche Matrosen beten zudem in der Stadt ältere Götter an, die mit antiken Kreaturen wie Leviathanen gleichgesetzt werden, gigantische Wesen mit Tentakeln, so sagt man. Das Seemannsgarn wird in Weißhafen ebenso besonders gerne gesponnen.

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Außerhalb Weißhafens – Besonderheiten des Bezirks Salzküste[]

Die Salzküste weißt aufgrund ihrer langen Gestade eine Vielzahl an Besonderheiten auf. Während die Dörfer im Bezirk zu großen Teilen direkt am Meer liegen und vom Fischfang leben, so gibt es auch eine beachtliche Anzahl an Weilern, die im Inneren des Bezirks von der Landwirtschaft leben. So entgegnet man beispielsweise auf der Hauptstraße von Froenya nach Weißhafen Obsthainen, die mit Zuckerzwetschgen gefüllt sind.

Eine Region, um die diese Hauptstraße jedoch einen großen Bogen macht, ist das sogenannte Froenya-Delta, jener Ort, an dem sich der große Fluss Schwarzwasser in viele kleine Unterarme teilt und schlussendlich in der iléanischen See wenige Kilometer südlich von Froenya mündet. Eigentlich sind gerade solch Deltas idyllische Orte, an denen der gemeine Froenyaner gern seine Zeit verbrächte. Doch das Froenya-Delta gilt als verflucht und gemieden. Grund hierfür sind ungleich dem Scheckelrot-Wald nicht nur Legenden und Mythen, sondern tatsächlich magisch veränderte Kreaturen, welche durch Experimente zum Ende der letzten Königsdynastie in Sah entstanden sind. Als Verursacher vermutet man den 14. und letzten König von Sah, Moritatus Gomorrah, welcher nekromantische Versuche in Laboren um das Froenya-Delta durchgeführt hatte. Ähnlich wie in der Morganen-Ödnis in Embaro bislang ungeklärt, hatte er einen kleinen magischen Kataklysmus verursacht, welcher die örtliche Flora und Fauna nachhaltig veränderte. Besagter Kataklysmus war auch ein Auslöser für den letzten sahanischen Bürgerkrieg, welcher unter 3. Geschichte etwas näher besprochen wird.

Ähnlich gemieden wie das Froenya-Delta sind die Gorgo-Sümpfe im Süden. Ein Großteil der unbewaldeten Sümpfe reichen in das Gebiet der Salzküste, während der Rest – die Ausläufe des Testulam-Waldes – nicht mehr zum Bezirk dazugezählt werden. Die Gorgo-Sümpfe selbst werden gespeist durch verschiedene Arme des sich stetig verzweigenden Barshwan-Flusses, welcher im embarischen Teil der Morgul-Klippen entspringt. In den Spitzen der entstandenen Flussarme flacht sich das Becken ab und wird so zu Brackwasser, das schließlich versumpft. Der Flusslauf kommt somit immer mehr zum Stillstand und organisches Material kann sich ablagern. Zwischen den kaum passierbaren Mooren ragt ab und an schlammiges Festland hervor und Torfstecher nutzen diesen Fleckenteppich an kleinen Inseln zur Torfgewinnung. Doch nicht ohne Gefahren – in der Abgeschiedenenheit der unliebsamen Sümpfe hausen Nekker, allerlei Ertrunkene und Basilisken. Vor allem die huhnartige Schlangenbestie ist gefürchtet unter den Bewohnern gefürchtet, da sie in der Lage ist, Menschen in Stein zu verwandeln. Der Mythos der Gorgonen, die angeblich so in den Sümpfen leben, ist geboren. Dieses Festland in den Gorgo-Sümpfen nennt man gemeinhin dadurch auch Steininseln, selbst wenn der schlammige Untergrund nur wenig mit hartem Gestein zu tun hat.

In den Gorgo-Sümpfen gibt es keine gemeldeten Einwohner, jedoch werden Einsiedler und deren Hütten dort des Öfteren gesehen. Ebenso soll es dort Zivilisationen einfacher Humanoiden wie Goblins geben, manche vermuten auch abgeschiedene kleine Stämme von Tierwandlern dort, die sich dort in ihrer tierischen Form oder ihrer Halbform verstecken und Menschen gegenüber feindselig gesinnt sind.

Im Drei-Bezirks-Eck zwischen den Bezirken Schwarzauer-Süd, Dolchenmark und der Salzküste gibt es zudem ein Monument, welches noch eine Erwähnung wert ist. Der Obelisk des Sieges steht dort entlang einer Straße, die in den Testulam-Wald hineinführt. Dieser wurde als Mahnmal nach dem Tod des großen Königs Jarlath Hiarntalos gebaut, um die tapferen Männer und Frauen Sahs zu ehren, die im baloranischen Krieg verstorben sind. Der Obelisk steht in der Mitte der letzten großen Schlacht, der Schlacht um die Ebenen von Rotwald, welche in die Geschichte eingehen sollte und die Embaren aus den sahanischen Ländern vertrieben hatte. Bis heute kann man hier Spuren des damaligen Schlachtfeldes sehen, wächst dort hier in den Ebenen so gut wie nichts, durch den Einsatz von Magie wurde das Land um die Ebenen von Rotwald bis heute zerstört. Dort gedeihen zwar weiterhin Pflanzen, doch diese sind nicht mehr genießbar, vielmehr sogar giftig geworden für den gemeinen Humanoiden. Aus diesem Grund galt auch gerade diese Schlacht als Mahnmal dafür, mit Magie vorsichtig in großen Mengen umzugehen, um nicht Ackerland nachhaltig für immer zu zerstören und so eventuell eine große Hungersnot hervorzurufen.

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Bezirk Schwarzauer-Süd[]

Der Bezirk Schwarzauer-Süd befindet sich südlich des Schwarzwassers und wird von den anderen drei südlichen Provinzen des Landes begrenzt. Die Salzküste liegt hier im Westen, die Dolchenmark im Süden und die Kohlenmark im Osten. Gemeinsam mit dem Bezirk Dolchenmark ist Schwarzauer-Süd der einzige, welcher keine Ansiedlung mit Stadtrecht besitzt, stattdessen liegt die Verwaltung zu Teilen in Froenya selbst, zu anderen Teilen in dem größten Dorf, Herzwalde, welches am südwestlichen Waldrand des Schwarzauerwaldes liegt.

Ähnlich wie der Bezirk Schwarzauer-Nord lebt auch dieser hauptsächlich von der Landwirtschaft. Kleine Dörfer und Weiler erstrecken sich über das gesamte unbewaldete Gebiet. Eine weitere Einnahmequelle ist die Forstwirtschaft, da der größte Teil des Schwarzauerwaldes sich innerhalb dieses Bezirks befindet.

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Das Verwaltungsdorf Herzwalde[]

Herzwalde ist neben dem im Süden gelegenen Marschwasser einzige sogenannte Verwaltungsdorf in Sah. So werden Dörfer genannt, die nicht mehr als 8.000 Einwohner um eine Palisaden-Umzäunung besitzen, um eine Stadt genannt werden zu können, jedoch einem Bezirk trotz allem vorstehen. Während große Teile der Verwaltung von Gesandten verschiedener Ministerien in Froenya fremdgesteuert werden, übernimmt der Dorfvorsteher – Bürgermeister werden nur Oberhäupter von Ansiedlungen mit Stadtrecht genannt – ebenso wichtige Teile der Organisation, die über die Kompetenzen einfacher Dorfvorsteher ohne Verwaltungsvorrecht nicht besitzen würden.

Die Stadt wurde erst vor 25 Jahren ein solches Verwaltungsdorf. Vor dieser Zeit wurde der Bezirk zentral komplett von Froenya aus gesteuert, während verschiedene Dorfvorsteher nur lokal kleine Zuständigkeiten besaßen. Da das Dorf Herzwalde für den Handel und die Ausstellung der Yokuza immer wichtiger wurde, änderte sich das Verwaltungssystem zu einem eigenständigen.

Ersteres hat allen voran mit der sichersten Land-Handelsroute zum engsten Bündnispartner Sahs – Embaro – zu tun. Diese verläuft von Froenya direkt nach Herzwalde, Marschwasser, und über Brücken durch das sumpfige Gebiet direkt in den Testulam-Wald. Dadurch, dass keine umständlichen Umwege durch andere Städte getätigt werden mussten, um Schlafplätze für die Händler zu sichern, konnten sich die beiden eigentlich recht kleinen Dörfer inzwischen etablieren, und Herzwalde hat neben der Land- und Forstwirtschaft beispielsweise auch durch Zuschüssen in den Dienstleistungssektor für Dorf-Verhältnisse stark investiert. So entstanden für die Händler, die durch die Stadt kommen, gerade nun nach der Dämonenkrise, eine Vielzahl an Herbergen, Schmieden und örtlichen Krämern, welche von der hohen Besuchszahl in dem eigentlich sehr kleinen Dorf profitieren. So verwundert es nicht, dass die Einwohnerzahl von Herzwalde in der letzten Zeit stark gewachsen ist. Während um 5650 n.J.E noch circa 3550 Einwohner in der Stadt lebten, sind es inzwischen 6200 Einwohner laut dem aktuellem Zensus. Man rechnet damit, dass innerhalb der nächsten 30 bis 40 Jahren Herzwalde sogar selbst das Stadtrecht bekommen könnte, Pläne zum Bau eines Palisadenwalles zum Schutz der Stadt werden im Moment sogar schon besprochen.

Auch für die Yokuza ist besagtes Verwaltungsdorf von großer Bedeutung. Da es sich in der Mitte von Sah befindet, könnten Streitkräfte von dort schnell an alle Grenzen reisen, um so keine zu langen Wegzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Aus diesem Grund steht außerhalb von Herzwalde ein größeres Fort, welches bis zu 1000 Yokuza gleichzeitig Platz bietet, die je nach Notwendigkeit an unterschiedlichsten Orten in Sah eingesetzt werden können. Das Smaragd-Fort, wie es gemeinhin genannt wird, bietet auch den Einwohnern von Herzwalde nicht nur Sicherheit, sondern auch eine Möglichkeit, wirtschaftliche Interessen zu stärken, ist die Kaufkraft der zumeist durchschnitt bis überdurchschnittlich gut bezahlten Yokuza groß. In kaum einem anderen Dorf oder einer anderen Stadt ist entsprechend die Zustimmungsrate gegenüber dem Staatskanzler und dessen Männer so hoch wie in Herzwalde.

Traditionen werden in Herzwalde allen voran in Form von Naturverbundenheit gewahrt. Der typische Einwohner nutzt als Ausgleich zur harten Arbeit den anliegenden südlichen Schwarzauer-Wald als Ruhequelle. Innerhalb des Waldes selbst sind den niparanischen Kami mehrere Schreine geweiht, welche den Yokuza mit solchem Hintergrund als Ort des Gebetes dienen können. Ansonsten ist auch die Würfeleule hier die dominanteste Religion, während sich viele der Einwohner auch als nicht-gläubig ansehen oder lokale Ernte- oder Waldgottheiten verehren. Nicht wenige Einwohner Herzwaldes haben durch das Anbeten der Schreine jedoch auch Geschmack an den Kami gefunden, gehen diese doch in Einklang mit der Naturverbundenheit der Einwohner des Verwaltungsdorfes.

Diese bereits genannte Naturverbundenheit zeigt sich auch im Profil der Rassen des Verwaltungsdorfes. Menschen und Waldelfen nehmen hier jeweils circa 40 Prozent der Einwohner ein, die weiteren, größeren Anteile gehen allen voran an Halbelfen. Herzwalde besitzt jedoch auch ein größeres Vorkommen an dunkelelfischen Einwohnern, welches den Yokuza, die dort stationiert sind, geschuldet ist. Ebenso gilt Herzwalde als ein sehr internationales Dorf. Es dürfte kaum überraschen, dass Ehefrauen, Kinder oder auch enge Verwandte mit den Soldaten der Yokuza mitziehen können und so auch nicht im Fort, sondern in der Siedlung daneben für eben jene Personen Platz gemacht wurde. Während ein Zuzug vieler Fremder, die meisten nicht einmal Sahaner, zuerst fehl am Platz wirkte, arrangierte man sich in Herzwalde im Laufe von Jahrzehnten damit und die Zugezogenen werden willkommen geheißen.

Kulinarisch orientiert sich Herzwalde stark an Ashtallah, wenngleich in Herzwalde zumeist deftigere Gerichte häufiger an der Tagesordnung stehen. Eine Besonderheit ist ebenso, dass viele Tavernen auch fremdländische Spezialitäten für Yokuza und ihre Familien anbieten, welche es sonst nur in so großen Städten wie Froenya geben würde.

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Außerhalb Herzwaldes – Besonderheiten des Bezirks Schwarzauer-Süd[]

Die Besonderheiten des südlichen Schwarzauer-Waldes wurden bereits unter 2.5 Bezirkt Schwarzauer-Nord näher erläutert. Abseits davon ist die unbewaldete Fläche nicht mehr sehr groß. Eine Besonderheit ist jedoch der Süden des Bezirkes, welcher wie schon unter 2.6. Bezirk Salzküste beschrieben eine magische Verseuchung aufweist, welche durch den exzessiven Verbrauch von Reinmagie und der nachhaltigen Schädigung eben jener Fäden in dieser Region erklärbar wird. In einer Fläche von gut 50 Hektar ist dort bis heute braches, nicht genutztes Land, welches höchstens von wenigen Pionierpflanzen wie Flechten und Moosen wieder erobert wurden. Ansonsten findet man dort nur bloße Erde und nackten Stein vor. Besonders interessant für Geschichtsinteressierte ist die Region jedoch, da die Leichname der Embaren, die hier gefallen sind, nie überführt wurden und so immer noch flach zu Tausenden unter der Erde liegen.

Aus diesem Grund findet man seit tausenden Jahren in dieser Ebene, welche heute passend dazu Das spukende Schlachtfeld genannt wird, immer wieder Sichtungen von Gespenstern und allerlei Formen von Erscheinungen. Auch Aasfressen und Formen von Untoten scheinen hier ein Zuhause gefunden zu haben, allen voran in den dort zurückgelassenen, inzwischen stark zerfallenen Siedlungen.

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Bezirk Dolchenmark[]

Die Dolchenmark erstreckt sich über den den gesamten mittleren Süden Sahs und wird somit von Osten über Norden nach Westen gesehen durch die Bezirke Kohlenmark, Schwarzauer-Süd und Salzküste. Der Ursprung des Namens liegt in den vergangenen historischen Konflikten mit Sahs Nachbarland Embaro – als „Mark“ wird jenes Grenzland bezeichnet, die früher Markgrafen verteidigten. Der „Dolch“ bezieht sich hier auf das Banner der letzten Markgraffamilie – den Markgraf von Wetterstein. Die zwei gekreuzten Dolche vor einem roten Schild aus schwarzem Grund sind ein Synonym in Sah für Widerstand gegenüber ausländischen Bedrohungen geworden. Aufgrund der heroischen Taten der Markgrafen zu Zeiten den baloranischen Krieges hat man sich dazu entschieden, den Namen auch nach der Abschaffung der Monarchie und des Adelsstandes in Sah weiterzuführen.

Ähnlich wie im Bezirk Schwarzauer-Süd gibt es in der Dolchenmark auch keine Ansammlung, welche sich bislang das Stadtrecht verdient hatte, sondern lediglich ein Verwaltungsdorf im Süden direkt an den Ausläufern des Testulam-Waldes – das Dorf Marschwasser.

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Das Verwaltungsdorf Marschwasser[]

Ähnlich wie es in Herzwalde der Fall ist, ist auch in Marschwasser durch die Bevölkerungsanzahl kein Stadtrecht gegeben, selbst wenn das Dorf die Provinz selbst leitet. Viele der Kompetenzen werden hierbei jedoch in Froenya selbst gesteuert. Ungleich Herzwalde jedoch besitzt Marschwasser bereits eine Palisadenumzäunung, gerade da das Dorf direkt am Sumpf liegt und so des Öfteren mit Konfrontationen an Kreaturen zu kämpfen hat. Aber auch mit Banditen, die in den herrenlosen Gebieten südlich von Marschwasser leben, terrorisieren sowohl die nördlichen Bereiche des Testulam-Waldes als auch die südlichen Bereiche von Sah.

Das Dorf zählt laut aktuellem Zensus ungefähr 4000 Einwohner, von dem gut 55 Prozent menschlich sind. Waldelfen und Halbelfen zählen zudem zu stark vertretenen Minderheiten.

Durch die direkte Route in den Testulam-Wald ist das Dorf Marschwasser zu einer großen Bedeutung herangewachsen. Das Dorf markiert die letzte sichere Übernachtungsmöglichkeit vor dem großen Wald. Gerade da viele Händler diesen so schnell wie möglich durchqueren wollen, rasten sie nach einer Tagesreise in Marschwasser in großer Zahl, um in einem Tagesritt den Testulam-Wald komplett durchqueren zu können.

Auch in diesem Verwaltungsdorf sind ungewöhnlich viele Yokuza abgestellt worden, welche von Marschwasser aus den Grenzschutz nach Süden aktiv durchführen. Seitdem aktiver bewacht wird, ist auch die Anzahl an Überfällen durch Banditen stark zurückgegangen, weswegen der Landweg besonders nach der Dämonenkrise wieder eine deutlich attraktivere Alternative zum Seeweg geworden ist, um Waren von Sah nach Embaro zu bringen.

Generell berühmt für den gesamten Bezirk Dolchenmark, jedoch allen voran in Marschwasser selbst bekannt, ist ein altelfischer Ritus, welcher sich Dannsa nam Marbh nennt – der „Totentanz“, wenn man es in unsere Sprache übersetzen würde. Zum Ende des Jahres hin, wenn die Tage am Kürzesten sind, sollen die Toten, die in den Sümpfen gefallen sind, wieder zum Leben für eine Nacht erweckt werden, wenn der Schleier zwischen dieser Welt und der nächsten besonders dünn ist. Dieser Tag wird in Marschwasser Latha an Aiseirigh genannt – der Tag der Auferstehung. Um die Toten vom Dorf fernzuhalten, wurde nicht nur der Palisadenwall errichtet, sondern die Männer und Frauen der Stadt bleiben in dieser ganzen Nacht wach, feiern und tanzen um die Toten durch den Lärm und die Betriebsamkeit abzuschrecken. Auch wenn inzwischen der Hauptgrund der Feier verloren gegangen ist – die Abschreckung von tatsächlichen Toten – ist die Tradition zum Ende des Jahres geblieben. Das Fest erstreckt sich über die gesamte Nacht hinweg und es gilt als verpönt, sich vor dem Morgengrauen schlafen zu legen oder den Hauptplatz von Marschwasser zu verlassen. Als Hauptattraktion um Mitternacht wird der Tanz der Toten aufgeführt. Ein Theaterstück, welches sich in Marschwasser erhalten hat und inzwischen auch über die Grenzen des Bezirkes hinweg berühmt geworden ist.

Durch die Wärme und Feuchtigkeit wächst südlich von Marschwasser in den Sümpfen des Testulam-Waldes eine sehr wohlschmeckende Frucht, die gemeinhin als Aramin bekannt ist und entfernt an die eher tropische Papaya erinnert, jedoch einen doppelt so großen Fruchtkörper besitzt. Durch die Größe und Häufigkeit der Frucht ist sie das Zentrum der Ernährung in Marschwasser geworden. Es gibt unzählige Rezepte, meistens sehr vitaminreicher Art, welche unter anderem Aramin enthalten. Auch andere Früchte werden in verschiedenen Obsthainen angebaut, neben bekannten Früchten auch die in Sah allseits beliebte Zuckerzwetschge.

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Außerhalb Marschwassers – Besonderheiten des Bezirkes Dolchenmark[]

Nördlich von Marschwasser erstreckt sich der größte Teil der Dolchenmark über landwirtschaftlich stark genutzte Gebiete sowie gigantische Obsthaine, welche von Großbauern bestellt werden, die ihren Sitz zu größten Teilen in Marschwasser selbst besitzen. Im Osten von Dolchenmark gab es aufgrund der recht warmen Temperatur in der Vergangenheit in einer besonderen Plantage immer wieder die Versuche, südlichere Früchte gezielt auch in Sah anzubauen, um nicht vom Export abhängig zu sein. Auch wenn manche dieser Versuche fehlgeschlagen sind, findet man dort unter anderem kleinere Formen von Bananenstauden, welche von der Akademie in Froenya durch Naturmagier für den Anbau in gemäßigteren Gefilden gezüchtet wurden.

Besonders an diesem Bezirk ist jedoch, dass er einen Teil des Testulam-Waldes einnimmt. Auch wenn es bekannter ist, dass dieser ein Teil von Embaro ist als mehr oder weniger unabhängige Provinz, so gehören gut fünf bis sieben Prozent der Fläche tatsächlich zu Sah und unterstehen somit der sahanischen Regierung. In dieser leben jedoch nur sehr wenige Elfen da das Land hauptsächlich sehr sumpfiges Gebiet ist.

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Bezirk Kohlenmark[]

Die Kohlenmark befindet sich an südöstlichen Grenze Sahs und ist damit der südlichste Bezirk, der direkt an die Morgul-Klippen grenzt. Während der Bezirk nördlich vom Schwarzwasser abgegrenzt ist, liegt im Nordwesten davon der Bezirk Schwarzauer-Süd und im Südwesten die Dolchenmark.

Sie ist bekannt für ihr stark hügeliges Gebiet, welches kaum bis keine landwirtschaftliche Tätigkeit zulässt. Umso bekannter ist die Kohlenmark jedoch für ihren Bergbau. So überrascht es nicht, dass der Name der Kohlenmark daher kommt, dass in diesem Bezirk hauptsächliche Kohle abgebaut wird. Besonders durch diesen Abbau, aber auch durch die Gewinnung von Granit und etwaigen Minen, in denen Metalle wie Silber, Eisen und Kupfer gefunden werden können, ist besonders die größte Stadt in der Kohlenmark, Rjolkan, zu verhältnismäßig großem Reichtum gekommen.

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Die Stadt Rjolkan[]

Rjolkan ist unter all den im Moment existierenden Städten die Jüngste, ist sie erst vor gut eintausend Jahren zur Stadt erhoben worden, bedingt durch den sogenannten Rjolkaner Goldrausch, welcher sich von 4580-4625 n.j.E erstreckte. In dieser Zeit sind mehrere Goldlagerstätten in den Bergwerken gesichtet worden und das Gerücht ging um, dass der Zehetner-Gipfel im Inneren aus massivem Gold bestünde. So überraschte es nicht, dass unzählige Glücksritter aus aller Herren Länder, die dazu befähigt waren, eine Spitzhacke zu führen, in das damalige Verwaltungsdorf eintrafen, um nach dem Gold zu schürfen. Während manche dadurch reich wurden, gingen die meisten jedoch leer aus. Viele blieben schließlich in Rjolkan, selbst nach dem Misserfolg, und fanden Anstellung in den vielen Kohlebergwerken, welche dem Bezirk schlussendlich auch den Namen gaben.

Heute ist die Stadt Rjolkan mit gut 9500 Einwohnern die kleinste unter den Städten Sahs, welches allen voran auf die direkte Involvierung in der Dämonenkrise, der Krise durch die Kirche des ersten Lichts sowie das Auftreten eines magischen Kadabras in der Stadt zurückzuführen ist. Die Population der Stadt ist so in den letzten 10 Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, teils durch Auswanderung, teils durch den Tod der Stadtbewohner.

Ähnlich wie Tielkan leitet sich auch Rjolkan vom Altelfischen ab. Rjol und kan sind zwei eigenständige Wörter, welche für „Gipfel“ und „Dorf“ stehen. Die grobe Übersetzung des Dorfnamens könnte also mit „Gipfeldorf“ getroffen werden. Tatsächlich liegt Rjolkan nicht mehr im üblichen sahanischen Flachland, sondern an einem Gebirgshang, welcher auch im Stadtbild stark ersichtlich ist. Die Stadt liegt so auf 950 bis 1450 Höhenmetern und ist damit die am höchsten gelegene Stadt in ganz Sah. Sie wird dadurch in ganz Balora nur noch von Domhammar überschattet in der Kolonie Minería.

Die Stadt kann in drei unterschiedliche Viertel gegliedert werden. Diese sind nach Höhenmetern eingeordnet und sind durch Serpentinen voneinander getrennt.

Das tiefste Viertel nennt sich das Ruckviertel. In diesem geschieht das genussvolle Leben der Rjolkaner, gibt es hier doch die größten Marktplätze, die meisten Tavernen und Gasthäuser sowie andere Formen von Dienstleistungen quer durch die Bank. Im Ruckviertel kommt auch ein Großteil der Besucher Rjolkans an, welche dort ihre Geschäfte abschließen und die anderen beiden Viertel größtenteils meiden.

Das zweite Viertel, von dem gesprochen wird, ist das Kohlenviertel. Dieses liegt direkt über dem Ruckviertel und dient den vielen Bergbauarbeitern der Stadt als Heimat. Im Gegensatz zum Ruckviertel hat sich hier eine eigene Gesellschaft von eingeschworenen Rjolkanern gebildet, welche Fremdlinge nur selten willkommen heißen und ihrer eigenen Wege gehen. Trotz ihrer Eigenarten sind die Einwohner des Kohlenviertels der wahre Motor der Stadt. Täglich fördern sie Tonnen von Kohle zu Tage, welche in ganz Sah als Brennmaterial und auch für andere Zwecke genutzt werden kann, ebenso gibt es hier Gilden von Steinschneidern und Bildhauern, welche ihre Dienste anbieten. Seltener kommt es auch zu wahrlich großen Funden, wie einer Silber- oder Gold-Ader oder in seltenen Fällen einem kleinen Vorkommen vom sehr begehrten Orichalcum. Diese Metalle werden für einen hohen Preis verkauft und kommen dem relativen Wohlstand der Stadt zugute.

Das dritte Viertel ist heute so gut wie nicht mehr bewohnt und hatte in der Vergangenheit bereits viele Namen. Viertel des Berggottes, Viertel des Lichts, und heute wagt man es nicht mehr einen neuen Namen für das oberste Viertel der Stadt zu wählen, in dem bis vor wenigen Jahren noch die Kathedrale des ersten Lichts stand. Seit jeher gilt dieses Viertel als Ort in Rjolkan, wo frei die Religion ausgelebt werden durfte, auch wenn viele Einwohner der Stadt siet der letzten Vorkommnisse der Religion überdrüssig geworden sind. Besonders seit dem Einfluss der Kirche des ersten Lichts und dessen bösartigen Verhalten gegenüber den Stadtbewohnen und Verbrechen an der Menschlichkeit im Staate Sah hat sich die Einstellung zur Religion der Rjolkaner in zwischen schlagartig geändert. Während manche Zünfte und Einwohner immer noch fest an die Rechtschaffenheit des Lichts glauben, sind viele Rjolkaner der Religion überdrüssig geworden und fordern, dass das nördlichste Viertel nie wieder bebaut werden soll, insbesondere nicht von neuen Religionen, welche wieder Zwietracht und Tod in die Reihen der Rjolkaner bringen würden. Generell kann man das Verhältnis des Rjolkaners zur Religion als sehr gespalten im Vergleich zu anderen Städten in Sah bezeichnen.

Die Affinität zum Bergbau findet man auch innerhalb der Rassenverteilung der Stadt wieder. Während man sich mit 53 Prozent Menschen im Durchschnitt von Sah befindet, dominieren allen voran die Zwerge in Rjolkan – diese stellen mit 14 Prozent die größte Minderheit dar. Die nächstgrößeren Gruppen sind Waldelfen, Halbelfen sowie nicht-elfische Mischlinge, vor allem Mischlinge aus Zwergen und Menschen. Besonders interessant ist auch die Zusiedelung vom Tiefenvolk innerhalb Rjolkans in den letzten Jahren. Durch die Immigration nach Sah aus den Tiefen finden Goblins, Trolle und Oger in Rjolkan Arbeit als Bergarbeiter und werden dort im Schnitt besser behandelt und bezahlt als in anderen Städten des Landes.

Besonders gemeinschaftliche Traditionen unter den Bergarbeitern haben sich über die Jahre hinweg gehalten. Die am einfachsten zu erklären sind gewisse kleine Rituale, bevor man sich in die Schächte nach unten wagt. Der Leitspruch „unter Berge ist mein Heim“ wird als Glücksbringer vor einem jeden Gang in die Tiefe genutzt. Die Bergarbeiter sind auch in anderen Dingen ein sehr abergläubiges Volk. So weigern sie sich, an den Tagen vor oder nach Vollmond zu arbeiten, da sie fürchten, dass eine böse Kreatur namens „Der Scharlatan von Rjolkan“ in diesen Tagen innerhalb des Berges sein Unwesen triebe. Andere typische Arten der Bergarbeiter können sein, dass sie ihre Helme schon aufsetzen, wenn sie außer Haus gehen, nur um ganz sicher zu sein, und niemals durch Leitern direkt hindurchgehen.

Typisch in Rjolkan sind allen voran sehr deftige Speisen, die stark fleischhaltig sind. Besonders beliebt ist Wild, welches in der Nähe lebt und von den örtlichen Jägern gejagt werden kann. Gamsgulasch mit herzhaften Speckknödeln wird so beispielsweise in den Gasthäusern der Stadt besonders häufig serviert. Auch Schaf findet sich oft auf den Teller, da durch das Wegfallen der Landwirtschaft in den meisten Teilen des Bezirks zumindest die Viehzucht auf der Hochebene das tägliche Überleben sichert. Besonders der Schafskäse, der in Rjolkan erstellt wird, ist auch überregional eine Delikatesse.

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Außerhalb Rjolkans – Besonderheiten des Bezirks Kohlenmark[]

Der Bezirk Kohlenmark ist einer von drei Bezirken, welche eine direkte Verbindung zu den Morgul-Klippen aufweist – und von diesen dreien die größte Grenzausdehnung dorthin hat. Dadurch beschränken sich viele Besonderheiten des Bezirks allen voran auf die Verbindung zu den Morgul-Klippen.

Nordöstlich von Rjolkan, direkt dort, wo der Schwarzwasser in einem großen Wasserfall in das Land Sah hineinfließt, befindet sich einer der größten Monumente des Landes. Der sogenannte Hammerzwerg Ulfgrim ist der Schutzpatron der Bergbauer, die zu seinen Ehren vor inzwischen mehr als 6000 Jahren eine dreißig Meter hohe Statue aus Stein errichtet hatten, welche in den Stein am Ufer des Schwarzwassers gehauen wurde und demonstrativ das Böse, welches aus den Klippen kommt, abwehren soll.

Weniger beeindruckend, aber ähnlich historisch wertvoll, sind die Dörfer, die abseits von Rjolkan in der Bezirk Kohlenmark erbaut wurden. Diese haben allesamt eine besondere, architektonische Bauweise gemeinsam. Viele Großfamilien in Kohlenmark, welche sich selbst als alteingesessen betrachten würden, besitzen viereckige Landhäuser, welche zwischen den Gebäudefronten einen Innenhof besitzen und vorwiegend aus Stein mir nur wenigen Holzelementen erbaut sind. Alle Fenster dieser Gebäude sind nach innen gewandt, die Dächer der Häuser sind flach und werden meist vielseitig genutzt.

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Die Geschichte Sahs[]

Die Geschichte Sahs ist geprägt von den unterschiedlichsten Formen der Regierungen, einer Vielzahl von Bürgerkriegen und Unruhen, besonders in der früheren, noch monarchisch geprägten Geschichte. Die Geschichte Sahs wird in mehrere Unterpunkte unterteilt, welche es einfacher machen sollen, sie zu kategorisieren. Die frühe Geschichte wird in drei unterschiedliche Königsdynastien unterteilt, die neuere Geschichte in einen Abschnitt vor unserem aktuellen Staatskanzler und eine während der Regierungszeit des aktuellen ersten Mannes des Staates.

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Zwischen Mythos und Legende – Die Dynastie Hiarntalos[]

(~6300 v.J.E – 205 n.J.E)

Die frühesten Aufzeichnungen über das Land Sah, welche von der Herrschaft von Elfen und Menschen verkünden, werden immer mit einer Herrscherfamilie in Verbindung gebracht – das Haus Hiarntalos. Die nachfolgenden Vitae über die Könige der ersten Herrscherdynastie, insbesondere der ersten vier unter ihnen, sollte man mit Vorsicht genießen, sind Belege über ihre Herrschaft zu Teilen doch sehr einseitig geschrieben worden.

Der erste König dieses Hauses – Marian Hiarntalos – war der einzige der älteren Könige in der Hiantalos-Dynastie ohne königlichen Beinamen oder besonderem Titel, welche üblicherweise posthum verliehen werden. Verschiedenen Aufzeichnungen zufolge regierte Marian Hiarntalos damals noch über das sehr junge Sah über einen langen Zeitraum von ungefähr 6300 v.J.E bis 4550 v.J.E.

In dieser Zeit, allgemein Sahanische Frühzeit genannt, besaß das Land Sah vermutlich seine bislang größte Ausdehnung. Weite Teile des Testulam-Waldes sowie der damals noch zu Teilen bewohnten Morgul-Klippen gehörten zum Staat dazu. Eben jener Wald soll der Sage in älteren Schriften nach König Marians Geburtsort sein, so sei der Begründer der sahanischen Krone der Halbgott-Sohn eines Waldelfen und der Würfeleule selbst. Durch die Verbundenheit zu der mythischen Eule hat er den Glauben in dem noch frühen Reich Sah als Religion verbreitet und verankert, der heute noch hartnäckig Bestand hält.

Während dieser Zeit war Sah von zwei unterschiedlichen Faktoren bedroht.

Der Streit um die Morgul-Klippen währte zwischen ungefähr 5000 und 4850 v.J.E. und forderte unzählige Leben.

Auslöser für jenen gut 150 Jahre währenden Kleinkrieges zwischen den drei Staaten war die Förderung von Eisenerz. In Sah verbreitete sich die Verarbeitung Eisen erst etwa um 5150 v.J.E, eine Technik, die wohl aus den beiden damaligen Hochkulturen Astora und Nilragh importiert worden war. Durch den eigenen Mangel an Eisen innerhalb Sahs, hatte das Land nur wenige Optionen offen. Der Import ist die naheliegendste, jedoch auch kostspielig, weshalb größtenteils vom Stellvertreterkönigreich Nilragh beschlossen wurde, dem Königreich Ambra die Kontrolle über die Morgul-Klippen zu entreißen und jene selbst zu besetzen.

Besonders in den letzten Jahrzehnten des Krieges mischte sich das ebenso noch junge Königreich Embaro ein und forderte ebenso den Zugang zu den Morgul-Klippen. Immer wieder folgten bewaffnete Angriffe auf die Minen des verfeindeten Staates. Manche ließ man bewusst einstürtzen, die Bergarbeiter darin für immer begraben, andere Minen wurden von paramilitärischen Einheiten erobert. Erst nach gut 150 Jahren des Krieges entschied man sich zu einem gemeinsamen Vertrag, welcher bis heute anhalten soll. In diesem wurde die Unabhängigkeit der Morgul-Klippen festgehalten. Keiner der drei Staaten hat das Recht dazu, diese einzunehmen. Jedoch wurden inoffizielle Grenzlinien gesetzt, die darüber entschieden, in welchen Teilen der Klippen welche Nation nach Edelmetallen schürfen durfte.

In der Karte kann man die ungefähren Grenzgebiete der Morgul-Klippen einsehen. Dieser Vertrag war besonders für Embaro von einem großen Nutzen, da sich im Nordosten ihres Gebietes große Ansammlungen von inzwischen erschöpften Platin- und Mithril-Adern aufwiesen, welche zum Reichtum und zur Größe des Königreichs beitrugen. Gleichzeitig war auch ein jedes Land mit etwaigen Kreaturen und Problemen in ihrer unabhängigen Zone der Morgul-Klippen verantwortlich, ein Passus im Vertrag, welcher später noch von größerer Relevanz sein sollte.

Die zweite, größere Bedrohung fand allen voran im Norden des Landes Sah statt, welche sich auch in spätere Dynastien in abgeschwächter Form ziehen sollte.

Die Invasion der Nordmänner:

Zwischen 4600 und 4575 v.J.E spielte eine große Bedeutung in der Verteidigung des Landes. Aus der heute immer noch existierenden Jarlschaft Volveike im Süden Khemvirs wurden Plünderfahrten nicht nur in die nahe gelegenen Länder Astora und Estros organisiert, im Jahr 4600 v.J.E wagte man sich das erste Mal auch weiter nach Süden vor und entdeckte das damals den Khemviren noch unbekannte Land Sah, welches durch seine vollen Kornspeicher ein attraktives Ziel für die Plünderer wurden. So kam es nicht nur zu regelmäßigen Überfällen, sondern auch zeitweise zu einer Besetzung des Dorfes Perona durch die Nordmänner, welches in etwa 25 Jahre andauerte. Von dort aus plünderten die Seefahrer auch über Land nahe gelegene Städte wie Tielkan oder Ashtallah, und kamen sogar bis vor die Tore Froenyas. Erst durch Unterstützung der Zwerge Ambras, welche ebenso durch die Khemviren bedroht wurden, konnten diese aus den sahanischen Ländern in einer letzten Schlacht – der Schlacht um den Perona-Forst im Jahr 4576 v.J.E. – vernichtend geschlagen werden und wurden aus dem Land zurückgedrängt. Spätere versuchte Raubzüge blieben zwar nicht aus, waren bei weitem aber nicht so erfolgreich wie nach der Besetzung Peronas.

Die Hiarntalos-Verfassung

In Sah selbst hatte sich zu jener Zeit eine Menge getan. Die Hiarntalos-Verfassung tauchte in ihrer frühesten Abschrift im Jahr 4885 v.J.E. auf. Auch wenn Embaro schon zu einem früheren Zeitpunkt einen Prototyp einer solchen Verfassung besaß, war Sah das erste Land, welche eine solche im ganzen Land verbindlich umsetzte. Erstmals wurde das Recht des einzelnen Bürgers festgehalten, die Landverteilung zwischen den Adeligen wurden geregelt und eine frühe Form der Judikative abseits des ursprünglich sehr absolutistisch regierenden Königs Marian Hiarntalos wurde festgelegt, welche abseits des Königs einen jeden für einen Verstoß ahnden konnte. Besonders fortschrittlich war jedoch das Strafgesetzbuch als Anhang zur Hiarntalos-Verfassung, in dem für eine jede Straftat ein passendes Strafmaß festgesetzt wurde, welche eher zu Geldstrafen neigte als zur Verstümmelung und Todesstrafen. Die Verfassung sollte Jahrtausende lang unverändert so bestehen bleiben, bis sie erst nach Jarlaths Einigung in einer großen Reform erweitert wurde.

Auch die Wirtschaft spielte in dieser Zeit bereits eine nicht unerhebliche Rolle. Während Sah bereits in dieser Zeit die Landwirtschaft ein wichtiger Bestandteil war und mit den des Öfteren verfeindeten Nachbarländern in Friedenszeiten regen Handel mit seinen Ressourcen trieb, war es der Wunsch des Adels, auf mehr zurückgreifen zu können als nur den Handel von Getreide, Obst und Gemüse. Besonders in den Küstenstädten Froenya und Weißhafen wurde nach astoranischen Vorbild Werften erbaut, welche es den Sahanern erstmals ermöglichte, mit Handelsschiffen selbst auch auf Übersee Handel zu treiben. Der Vormarsch in die Morgul-Klippen, um Bergbau zu betreiben war ebenso bereits sehr früh aktiv, was wie schon angesprochen zum Streit um die Morgul-Klippen führte. In den größeren Städten des Landes wurde jedoch der Sektor der Dienstleistungen immer bedeutender. Berufe wie Schmiede, Gerber, Kürschner oder Ähnliche wurden revolutioniert, in größeren Städten und Dörfern fanden sich allen voran die Männer mit gleicher Berufung in sogenannten Zünften zusammen, in denen sie einander lehrten, Lehrlinge aufnahmen und untereinander faire Preise für fairen Wettbewerb festlegten. Unabhängig von der Regierung wurden so bereits um das Jahr 4550 v.J.E die sogenannten Froenyanischen Zunftgesetze fertiggestellt, welche heute in abgewandelter Form immer noch angewandt werden.

Ebenso zur Frühen Sahanischen Zeit zählt die Regierungszeit von 4550 bis 2620 v.J.E unter Marian Hiarntalos‘ einzigen Erben – Hjarnen Hiarntalos. Das Streben des Königs nach einer einheitlichen Rechtsprechung führte dazu, dass er posthum mit dem Titel „Der Rechtschaffene“ geehrt wurde. Auch wenn über ihn verhältnismäßig wenig Quellen existieren, so gilt er im Vergleich zu seinem Vater Marian in der Forschung als gesicherter König, der definitiv in ungefähr diesen Jahreszahlen über das Land regiert haben musste.

Seine Regierungszeit wird von großer Güte beschrieben. Die meisten der Aufzeichnungen zu seiner Person wurden von seinem Privat-Historiker Baron Laurencius von Wetterstein aufgezeichnet. Da dies die einzige Quelle zu König Hjarnen ist, geht man heute davon aus, dass im Laufe der Zeit die Geschichte kasschiert und verschönigt wurde.

Trotzdessen sind zahlreiche positiven Eigenschaften des Königs über die Jahrtausende erhalten geblieben und so gilt er noch heute als Idel der Krone. Elfische Gene, große, schlanke Statur. Gütig und bescheiden im Charakter, ein Mann, der sich gut mit dem Recht und der Wirtschaft auskannte und sich nicht davor scheute, auch unter das Volk zu gehen und sich deren Probleme und Sorgen anzuhören.

In einem jeden Fall scheint jedoch seine Kenntnisse vom Rechtssystem korrekt erhalten zu sein, hat er die Basis der Verfassung doch um mehrere Gesetzbücher erweitert, welche im Jahr 2958 v.J.E als der Codex Noctuae erschienen ist. Viele Teile dieses Kodexes sind bis heute im Rechtssystem Sahs erhalten geblieben.

Der berühmteste Konflikt innerhalb der Regierungszeit von Hjarnen Hiarntalos ist das Unabhängigkeitsbegehren des Testulam-Waldes. Besonders nach dem Tod von Marian Hiarntalos unterließ der zweite König Sahs eine solche Verbindung und kehrte sich eher den eigentlichen Grenzen zu. Zu dieser Zeit war der Testulam-Wald unter den beiden großen Ländern aufgeteilt worden, im Norden gehörte er zum Land Sah, im Süden zum Land Embaro. Im Jahr 3945 v.J.E kam es zu ersten Aufbegehren nach dem Wunsch, ein unabhängiges Land zu sein, da sich die Mentalität und die Kultur der dortigen Waldelfen sehr stark von den beiden anderen Ländern unterschied. Unter der Führung des damaligen Großfürsten des Testulam-Waldes – Témonan Arvéndùl – wurde eine Unabhängigkeitsbewegung ins Leben gerufen, die zwar zuerst friedlich verlief, später jedoch auch mit gewalttätigen Konflikten endete. Beide umliegenden Länder weigerten vehement, bedeutete der der geteilte Besitz des Waldes wichtige Ressourcen und strategische Positionen. Anschläge auf beide Stadthalter des Testulam-Waldes waren ihre Antwort auf den Wunsch nach Unabhänigkeit. Nach der Ermordung der beiden Adeligen, welche heute immer noch Großfürst Arvéndùl zugeschrieben wurden, kam es zu einer vier Jahre lang andauernden Auseinandersetzung zwischen den Streitkräften des Testulam-Waldes und den Streitkräften Sahs und Embaros. Durch Guerilla-Taktiken konnten sich die zahlenmäßig stark unterlegenen Waldelfen von Testulam gegen die beiden deutlich größeren Länder erwehren und in Hinblick auf die inzwischen großen Verluste entschieden sich beide Länder – Sah und Embaro – sich aus dem Testulam-Wald zurückzuziehen und diese sich selbst regieren zu lassen.

Témonans Nachfolgerin, seine Tochter Máialen Arvéndùl, wurde die erste von zwei Großfürstinnen des unabhängigen Reiches Testulam, bevor dieses später zurück in rein embarische Hände gehen sollte.

Eine der bedeutensten Ambitionen von König Hjarnen Hiarntalos war auch der Handel innerhalb Sah selbst. Aus diesem Bestreben heraus baute er die sogenannte Königsstraße, die erste bepflasterte Straße in ganz Sah, welche von Froenya über Ashtallah nach Rjolkan führen sollte. Spätere Straßen wie die Große Landstraße, welche über Tielkan nach Perona und schließlich in die Never-Lande führte, wurden ebenso unter seiner Herrschaftszeit gebaut.

Das vielleicht wichtigste Bestreben, welches den Staat Sah selbst betraf, war die sogenannte Bürgerfrage. Zum Ende seiner Amtszeit als König hin beschäftigte sich König Hjarnen Hiarntalos allen voran mit staatsphilosophischen Themen. Dessen Ergüsse kamen in dem bis heute am häufigsten verkauften Buch in ganz Sah heraus, Die Rolle des Staates in der Bürgerfrage. In diesem wegweisenden Buch ging Hjarnen näher darauf ein, ab wann ein Einwohner des Staates denn ein Bürger sei, welche Rechte ein solcher Bürger haben soll und welche Rechte ein Einwohner des Landes habe, welcher kein Bürger sei, beispielsweise ein Leibeigener oder sogar zu damaligen Zeiten noch ein Sklave. Die kritische Auseinandersetzung mit der Sklaverei in diesem Buch schaffte die Vorarbeit für die Abschaffung eben jener tausende Jahre später. Jedoch wichtiger war, dass diese dem individuellen Bürger neue Rechte einräumte, welche für diese Zeit im Vergleich zu anderen Ländern Revarias revolutionär waren.

Die neuen Rechte des Bürgers waren:

  • Das Recht zur Selbstbestimmung, wo ein Bürger innerhalb der Staatsgrenzen wohnen darf. Davor war selbst ein freier Bürger von seinem Herren abhängig und durfte nur mit dessen Erlaubnis umziehen. So war der Umzug in einen jeden Ort in ganz Sah frei gestattet, dies galt für die gesamte Familie des Bürgers.
  • Ein primitives Wahlrecht. Der Bürger war dazu in der Lage, die Administrationsposten des Adeligen, dem das Land gehörte, auf dem er lebte, frei zu wählen. So beugte man Korruption in der Hinsicht vor, dass Adelige unter sich weniger Vetternwirtschaft betreiben konnten, da nun das Volk innerhalb des jeweilugen Gebietes mitbestimmen konnte.
  • Der Bürger musste sich auch sonst weniger vom Adeligen gefallen lassen. Bis zu jenem Zeitpunkt besaß der Adelige, der das Grundstück, auf dem sein Gefolgsmann lebte, das Recht der ersten Nacht. Er durfte mit der Frau Geschlechtsverkehr ausüben in der Nacht vor der Hochzeitsnacht. Dieses Recht besaßen Adelige daraufhin nur noch für Leibeigene, welche nicht den Status des Bürgers besaßen, sowie theoretisch auch für ihre Sklaven, wenngleich diese nicht heiraten und Kinder zeugen durften.

Mit diesen Rechten kamen jedoch auch neue Pflichten für den Bürger einher, die mit der Selbstbestimmung einhergingen. Der Bürger musste sich selbst um seine Belange kümmern und musste eigenständig lernen, seine Steuern zu zahlen, welche früher von den sogenannten Zwackmännern der Adeligen eingetrieben wurden. Manchen in dieser so neu entstandenen Bürgerklasse wurde dieses Recht auf Selbstbestimmung zu viel und sie gingen freiwillig in die Leibeigenschaft ihres Adeligen zurück- Für andere bedeutete dies widerum die Möglichkeit, für sich selbst bestimmen zu können und unabhängig von ihrem Herren Reichtum anzuhäufen. So begann ein Phänomen, welches sich über die nächsten Jahrtausende weiter ausbreiten sollte – das Erschaffen einer neuen, wohlhabenden Bürgerklasse, die Bourgeoisie.  

Schlussendlich wurden passend zum neuen Bürgerstand die Zünfte gestärkt. Diesen wurden in einem jeden Bezirk des Landes eigene Versammlungsorte zugestanden, in denen sie eigenständig miteinander leben konnten und in ihrer Berufswahl nicht mehr von Adeligen abhängig waren. Besonders in Froenya florierte jener Neureichtum. Gerade bei Handwerker sorgte dies für eine frühe Form der Landflucht. Ein großer Teil von ihnen, welche mehr Rechte und die Möglichkeit auf höhere Einnahmen in den Zünften haben wollten, fanden sich insbesondere in der Hauptstadt wieder. Die Einwohnerzahl verdreifachte sich infolgedessen binnen eintausend Jahren, weshalb die alten Stadtmauern eingerissen und erweitert wurden, sodass nun bis zu 100.000 Einwohnern Platz geboten ist.

Mit dem Altern des Königs und einer selbst durch Heiler nicht zu behandelnden Gicht überließ Hjarnan seinem einzigen Kind Borean Hiarntalos den Thron, welcher zwischen 2620 und 1690 v.J.E regierte.

Die Regierung Boreans gilt als ruhig und überlegt, was dem Gemüt und den Verhandlungstaktiken des Königs zu verdanken ist. Zwar waren immer wieder Aggressionen aus dem Ausland spürbar, wie das von Dunkelelfen ausgeführte Attentat auf einen hohen sahanischen Adeligen im Jahre 1817 v.J.E, das die Bevölkerung in Aufruhr brachte. Doch König Borean löste jene Unruhen mit dem inzwischen neu gegründeten, eigenständigen Staat Ambra mit diplomatischen Mitteln. Er verhandelte, dass der damalige König von Ambra den Attentäter aus seinen Reihen auslieferte, damit er in Sah für seine Verbrechen gehängt werden konnte.

Genau dieses Attentat brachte jedoch auch Boreans Geschick mit der Redekunst und seine von sich aus ausstrahlende Ruhe auf eine andere Weise hervor. Im Jahr 1995 v.J.E kam es dazu, dass nach Jahrhunderten von Unabhängigkeitsbegehren die Zwerge und Dunkelelfen von Ambra das Mutterland Nilragh aus ihrem Heim vertrieben, da diese die Einwohner aller Kolonien, welche sie besaßen, systematisch ausbeuteten. Es kam zu einem mehrere Jahrzehnte andauernden bewaffneten Konflikt, welcher sich auch mit der Hilfe von Borean Hiarntalos ohne viel mehr Blutvergießen diplomatisch lösen ließ. Der mit dem damaligen Zwergenkönig Mirił Dunkelwasser (2751-1814 v.J.E) gut befreundete sahanische König brachte beide Konfliktparteien an einen gemeinsamen Tisch. Über viele Verhandlungen hinweg entschied man sich, Ambra vom Mutterland Nilragh zu lösen, jedoch für dreihundert folgende Jahre weiterhin Abgaben als Ablösesumme leisten zu müssen.

Zu einem späteren Zerwürfnis mit dem neu gegründeten Königreich Ambra kam es erneut, als diese die letzten Drachen in den Morgul-Klippen zu jagen begannen, da diese eine zu große Bedrohung für die Sicherheit ihres Staates darstellten. Borean selbst, ein großer Freund dieser intellektuellen Wesen, sprach sich vehement gegen die Jagd und forderte stattdessen für eine freie Ruhezone der Drachen aus. Auch wenn sein Bestreben für seine Amtszeit Erfolg aufwies, so wird später bei seinem Sohn und Nachfolger deutlich, warum es bis vor kurzem keine Drachen mehr auf baloranischem Boden gab.

Das gute Verhältnis, welches Borean Hiarntalos mit anderen Ländern aufbaute, sollte auch nach seinem Tod hinaus für den neu gewonnenen Reichtum des Landes sorgen. Besonders mit den großen, neu gegründeten Händlerstaaten wie Varsala oder Cutrúin baute der König enge Beziehungen auf. Mit Varsala stärke er sogar noch die Bindung durch die Hochzeit mit der jüngsten Tochter des zweiten Königs von Varsala, Mirelda Bizzonín (Waldelfe, 2421-425 v.J.E), mit welcher er sechs Kinder bekam. Auch mit den vier großen Weltmächten dieser Zeit – Nilragh, Astora, Balsorra und Niparan – pflegte er gute Beziehungen, bemühte sich um einen florierenden Handel und hielt sich weitestgehend aus den großen Kriegen dieser Staaten als neutraler Staat dazwischen heraus. Im ersten revarischen Vierstaatenkrieg (2014-1847 v.J.E) galt Sah als Hafen für neutrale Gespräche zwischen den Ländern, so kam es wenig überraschend, dass der Friedensvertrag im Jahr 1846 v.J.E. in Froenya unterzeichnet wurde.

Architektonisch war König Borean allen voran für seinen Sommerpalast berühmt, welchen der sehr naturverbundene Waldelf im Schwarzauerwald in der Nähe von Ashtallah errichten ließ. Dieser Palast sollte auch künftige Nachfolger und ihre Familien beherbergen. Besonders im Fall von Borean sagte man diesem nach, dass er mehr Zeit dort verbringen würde als in seinem Herrschaftssitz in Froenya selbst, was vor allem im Alter zu einer Entfremdung vom Volk führte. Jene Entfremdung sorgte insbesondere im letzten Jahrhundert seiner Regentschaft dafür, dass sein ältester Sohn, das dritte Kind aus der Beziehung mit seiner Gattin Mirelda, schon in einem sehr jungen Alter als Nachfolger gehandhabt wurde. Auch wenn König Borean Hiarntalos den Titel „Der Diplomat“ nach seiner Abdankung erhielt, so verlief die Übergabe an seinen erst 145 Jahre alten Sohn Thomman alles andere als diplomatisch. Borean selbst weigerte sich, den Thron abzugeben, unter dem Vorwand, sein Sohn sei noch nicht bereit dazu, diese Bürde auf sich zu nehmen. Insbesondere unter den Adeligen wurde der Druck so immer höher, was auch zu einer beginnenden Revolte gegen König führte. Circa im Jahr 1690 v.J.E. dankte er schlussendlich ab und verbrachte den Rest seines Lebens im Sommerpalast, bevor er dort schlussendlich im Jahr 1125 v.J.E verstarb.

Sein Nachfolger Thomman Hiarntalos könnte man gut und gern in vielen Dingen als Gegenteil seines Vaters bezeichnen. Das einzige, was er von diesen geerbt hatte, schien dessen sehr lange währendes, junges Aussehen gewesen zu sein, weswegen man ihm nach seiner Amtszeit den Titel „Der ewig junge König“ gewährte. Das junge Aussehen sowie die Tatsache, dass er sich mit dem Ehelichen im Verhältnis länger Zeit nahm als seine Vorgänger, sorgte dafür, dass er in der modernen Geschichtsschreibung als Frauenheld bezeichnet werden könnte. Bis zu 405 verschiedene Heiratsanträge aus der gesamten bekannten revarischen Welt konnten heute nachgewiesen werden, die meisten davon aus den astoranischen Provinzen kommend.

Wie er von seiner Vielweiberei auf seine spätere Ehefrau kam, darüber gibt es verschiedene Legenden. Heute wird zumeist vermutet, dass Thomman einer der wenigen Könige war, die tatsächlich der Liebe wegen heirateten, selbst wenn seine spätere Ehefrau seinem Stand gerecht wurden. Die damals in Astora sehr bekannte Kurfürstin und Mäzenin Thjodelda Cassenius war insbesondere für ihre schillernden Auftritte, ihre extravagante Mode, die ihrer Zeit weit voraus war, sowie ihrer Förderung aller schönen Künste berühmt gewesen und traf den damals um 800 Jahre jüngeren Thomman auf einem Maskenball in der damaligen astoranischen Hauptstadt Yrve. Wie sie sich genau dort kennengelernt haben und warum Thomman eine Frau wählte, welche ihm bislang keinen Heiratsantrag zukommen hat lassen, ist Spekulation, doch drei Monate nach besagtem Ball ehelichte Thomman Hiarntalos die Hochelfe. Sie zeugten miteinander über den Zeitraum von 600 Jahren mindestens 18 Kinder, von denen 14 das Erwachsenenalter erreichten. Unter Forschern ist diese außergewöhnliche Fruchtbarkeit unter Elfen bis heute ein großes Rätsel, endet doch die Fruchtbarkeit einer weiblichen Elfe zumeist nach einer gewissen Anzahl an Kindern.

Abseits seiner Avancen in der Liebe war Thomman Hiarntalos besonders für seine Zuneigung zur Natur bekannt. Durch die aufkommenden Handwerksberufe und den Bau von Thermen innerhalb der größeren Städte nach astoranischem Stil kam es zu einer großen Abholzung der Wälder noch unter seinem Vorgänger Borean Hiarntalos, welche er wieder nachpflanzen ließ. Zu diesem Zweck lud er nicht nur die Akademie von Froenya ein, sich aktiv daran zu beteiligen, sondern auch die bis heute im Testulam-Wald sehr versierten Naturmagier wurden gegen einen großzügigen Obolus für diese Tätigkeit engagiert. Dennoch bleibt bis heute die König-Borean-Therme, welcher nach dem Fall der Königszeit in die Karaman-Therme umbenannt wurde, die größte in ganz Balora, welche Menschen und Elfen aus ganz Sah regelmäßig anlockt.

Während seiner Amtszeit wurden erneut die Straßen weiter ausgebaut. So wurden die bepflasterten Straßen noch einmal mit der Hilfe von magischen Arbeitern neu gelegt und auch eine direkte Anbindung zwischen Froenya und Weißhafen erbaut, welche direkt durch das Froenya-Delta führte. Die dafür notwendigen sechszehn Brücken über die vielen Arme der dortigen Flüsse sind heute zum größten Teil marodiert und werden nicht mehr benutzt, stattdessen gelangt man nur noch über einen größeren Umweg heute nach Weißhafen.

Besonders bekannt und im Nachhinein verpönt war Thomman für seine Neutralität, als der König Ambras im Jahr 855 v.J.E den letzten Drachen auf baloranischen Boden ermordete. Selbst nach Protesten aus der Akademie in Froenya billigte er, dass die potenzielle Gefahr verschwinden müsse, und stellte sogar eigene Soldaten zur Verfügung, welche bei der Jagd helfen sollten. So wurde der Eisdrache Karthanyx schlussendlich in einer Schlacht in den nördlichen Morgul-Klippen von einer ambraischen Balliste tödlich getroffen und dessen Eier zerschlagen.

Die Regelung um seinen Nachfolger hin gilt bis heute als sehr umstritten. Recht plötzlich verstarb der für elfische Verhältnisse immer noch recht junge Thomman im Jahr 720 v.J.E. Die Umstände seines Todes sind bis heute ungeklärt. Sein ältester Sohn Riordan sollte eigentlich seinen Platz als nächster König einnehmen, doch dieser dankte am Tag vor seiner Krönung überraschend ab und überließ seinen jüngeren Bruder Jarlath hingegen die Krone.

Über Jarlath Hiarntalos und seine Vielzahl an Leistungen könnte man ganze Bände schreiben. Er war nicht nur der erste König Sahs seit Marian Hiarntalos, welcher kein reiner Waldelf war dank seiner hochelfischen Mutter, nein, er war besonders in einer Vielzahl von unterschiedlichen Disziplinen, welche ihn heute vermutlich zum bekanntesten König in der Geschichte machen und ihn auch über die Grenzen von Balora hinaus positiv mit dem heutigen Staat Sah konnotieren.

Dadurch, dass Jarlath nie auf den Posten des Königs ausgebildet wurde, entschied er sich für eine Laufbahn im Militär und war lange noch unter der Regierungszeit seines Vaters der oberste General der königlichen sahanischen Armee. Zudem bekleidete er verschiedene Posten als taktischer Berater. Genau in diese Zeit viel auch eine Zeit der Aggression zwischen Embaro und Sah, welche mit einem kalten Krieg zwischen 480-36 v.J.E. vergleichen werden kann. Grund hierfür waren nicht nur politische Spannungen zwischen den Ländern, sondern auch Kritik gegenüber der erneuten Einnahme des Testulam-Waldes durch Königin Bleona Kattagien, welche sich nicht für die Souveränität des inzwischen seit mehreren tausend Jahren existierenden Landes Testulam interessierte.

Durch die Spannungen vielen Handelsbündnisse aus, der Konflikt eskalierte schlussendlich im Jahr 36 v.J.E., welche den Beginn den Großen baloranischen Krieges markierte, welcher geschichtlich so relevant ist, dass er im Folgendem näher beschrieben wird.

Der Baloranische Krieg – Verlauf

Der Baloranische Krieg begann in der Mitte des Jahres 36 v.J.E. mit der Mittsommeroffensive. Fünf der zehn Legionen der embarischen Armee positionirten sich im Fürstentum Bandaras des Testulam-Waldes und nahmen kurz darauf innerhalb eines Tages die gesamten Gorgo-Sümpfe und Weißhafen ein. Gleichzeitig führte Königin Bleona auch Krieg gegen die Zwerge Ambras, welche in den Augen der Hochelfen bereits seit Tausenden von Jahren als minderwertig angesehen wurden. Im frühen Herbst desselben Jahres durchschritten die sechste, siebte und achte embarische Legion die Morganen-Ödnis und belagerten die Stadt Domhammar, welche noch vor dem ersten Schneefall im Königreich Ambra unter großen Verlusten auf beiden Seiten fiel.

Im Winter 36 v.J.E. startete Embaro eine weitere Offensive gegen Ambras Hauptstadt Dal’Guldur, scheiterte jedoch an den für die embarische Armee ungewohnten kalten Witterungen, für die sie nicht gerüstet waren, und mussten sich notgedrungen nach Domhammar zurückziehen. Ein erneuter versuch endete in einer Katastrophe. Ein nicht unwesentlicher Teil der siebten Legion brach während eines Manövers in die vereiste Glutlauf-Untiefe ein, nachdem zwergische Freischärler sie auf den brüchigen Teil der Eisschollen gelockt hatten.

Durch den Misserfolg in Ambra entschied man sich auch dazu, den Winter über in Weißhafen in Sah zu verbleiben und erst wieder im nächsten Frühling auf beiden Fronten anzugreifen. Im Frühling 35 v.J.E. schlug die nächste Offensive der ersten, zweiten und dritten Legion einen Weg nach Ashtallah, wurden dabei jedoch bei der Schlacht um den südlichen Schwarzauerwald in eine Patt-Situation gegen das sahanische Heer geführt, sodass durch die hohen Verluste beide Armeen je nach Froenya und Weißhafen zurückfliehen mussten. Die vierte und fünfte embarische Legion musste währenddessen zurück in den Testulam-Wald kehren, um dort Aufstände von testulamischen Nationalisten, welche sich mit dem beginnenden Krieg zu rühren begannen, zurückzuschlagen.

Aufgrund der zahlreichen Verluste und dem hartnäckigen Widerstand im Testulam-Wald entschied sich die Führung Embaros dazu, auch die neunte Legion, die Wüstenlegion Embaros, abzuziehen und nach Sah zu schicken, um dort die Legionen zu verstärken. Ebenso belagerte die zehnte Legion Embaros, die Marine des Staates Embaro, nun den Hafen von Froenya.

Nachdem Teile der vierten Legion wieder nach Sah aufgeschlossen sind und die neunte Legion inzwischen nach Weißhafen vorgedrungen war, entschied man sich von Seiten Embaros für einen erneuten Angriff. Da Rjolkan zu gut befestigt war und natürlichen Schutz durch die bergige, umgebende Landschaft bot, entschloss man sich erneut auf einen Ansturm auf Ashtallah. Hierfür mussten die Embaren jedoch die Schwarzauerbrücke überqueren, die westlich von Ashtallah lag. Dadurch, dass die Embaren größtenteils nicht schwimmen konnten, waren sie dazu gezwungen, die tiefen Ströme des Schwarzwassers zu umgehen. Während die Embaren im späten Sommer des Jahres 35 v.J.E. also den Schwarzwasser überschritten, kam es, nachdem die erste Legion die Brücke überquert hatte, zu einer großen Explosion mitten auf der Brücke, welche mindestens vierhundert Embaren in den Tod riss. Eine der Legionen wurde von den anderen beiden auf der anderen Seite getrennt, kurz darauf regneten Pfeile auf die so eingekesselte Legion, und trieben die zweite embarische Legion, welche in diesem Fall vorgegangen war, zurück in den Fluss. Die Embaren, die nicht schwimmen konnten, ertranken zum großen Teil in den Fluten, andere wiederum wurde vom Pfeilhagel getroffen, wenige ergaben sich daraufhin freiwillig und gerieten in sahanische Kriegsgefangenschaft.

Im Königreich Ambra hatten die Embaren im nächsten Sommer daraufhin einen größeren Erfolg zu verbuchen. Im Jahr 34 v.J.E. stießen die Embaren erneut zum Angriff gegen die Hauptstadt Dal’Guldur und konnten sie über vier Monate hinweg belagern, lösten eine große Hungersnot in der Hauptstadt aus, bevor der König schlussendlich über einen Geheimweg in die Berge floh und die Stadt eingenommen wurde. Die meisten Zwerge waren inzwischen zu schwach und durch den nagenden Hunger kampfunfähig, um sich wirklich wehren zu können. Ein Vorstoß in die dunkelelfische Stadt Glimmerwacht war ein kleiner Erfolg, auch wenn sie eine Vielzahl von Freischärlern an Soldaten der Dunkelelfen niedermetzeln konnten, wurden die bekannten Eingänge in die unterirdische Stadt wissentlich zerstört, sodass die embarischen Legionen diese nicht erobern konnten.

Über die nächsten Jahre hinweg folgte ein kalter Krieg auf beiden Schlachtseiten, an dem von keiner Partei ein wirklicher Erfolg errungen werden konnte. Im Jahr 28 v.J.E. stieß eine embarische Legion mit seiner durch Gesteinsmagie errichteten Brücke erneut vor und versuchte Ashtallah einzunehmen. Bevor diese jedoch die Stadt erreichen konnten, wurde sie von Bogenschützen aus den Wäldern dezimiert und die Armee musste erneut fliehen. Auch ein Angriff auf die Bergstadt Rjolkan verlief erfolglos, während die beiden wichtigen Dörfer Herzwalde und Marschwasser jedoch ohne größere Gegenwehr erobert werden konnten. Durch die größere Entfernung der Städte verliefen Angriffe auf Borschwass und Hiertan von Seiten der Embaren ebenso erfolglos, die zwergische Elite sammelte sich indes in der Piratenstadt Arsanz im Nordosten, um sich auf einen geeigneten Gegenschlag vorzubereiten.

Erst im Jahr 22 v.J.E. kam es dazu, dass sich die Führung von Sah und Ambra, König Jarlath Hiarntalos und König Trex Reinwasser, auf neutralem Boden im Land Cutrúin trafen und dort in der Stadt Iuzox einen gemeinsamen Pakt gegen die Embaren beschlossen. Mit gemeinsamer Kraft soll man nun zuschlagen und so ein Land nach dem anderen befreien, nachdem man schon erste Erfolge gegen die Embaren erzielt hatte.

Im Jahr 19 v.J.E. begann die Rückeroberung der beiden Länder. Schiffe aus Ambra attackierten die Hafensperre in Froenya und versenkten mit der Hilfe der sahanischen Flotte, alsbald sich diese bewegen konnte, einen Großteil der embarischen Marine. Später im selben Jahr rüstete man weitere Schiffe auf und überredete auch die eigentlich neutrale Akademie in Froenya dazu, in diesem Befreiungskrieg mitzukämpfen. Mit Magiern bestückte Schiffe segelten im Frühjahr 18 v.J.E. nach Weißhafen und nahmen per Schiff unter großer Gegenwehr die Stadt ein, weitere Siege zwischen den Jahren 17-14 v.J.E. folgten und sorgten dafür, dass das gesamte sahanische Gebiet wieder frei von der embarischen Besatzung war.

Nachdem die embarischen Legionen inzwischen vernichtend geschlagen wurden, zogen die restlichen sich freiwillig aus Ambra zurück, um einen weiteren Gegenschlag der beiden Nationen abzuwarten. Im Jahr 13 v.J.E. war so auch die Nation Ambra aus den Fängen der Embaren befreit, jedoch sollte dies noch nicht das Ende des Krieges sein. Nach einer kurzen Kriegspause überfielen sahanische Truppen im Jahr 7 v.J.E. den Testulam-Wald mit der Intention, diesen wieder zu einem unabhängigen Staat zu machen. Nach erbitterten Schlachten um die Baumstadt Mìranthìl (Herbst 7 v.J.E) und um den Palast im Berge Drashtuul (Frühjahr 6 v.J.E) besetzten sahanische Truppen des Testulam-Waldes. Die übriggebliebenen embarischen Legionen mussten sich schließlich nach Persepolos und Urda zurückziehen, da sie inzwischen verheerende Rückschläge hinnehmen mussten und zahlenmäßig ihre Überlegenheit nicht mehr ausspielen konnten.

Indes gelang es auch zwergischen Truppen, von Osten her in Embaro einzufallen. Inzwischen waren nur noch eineinhalb Legionen in Kabbal und eine halbe Legion in Omanar zurückgeblieben, da der Fokus gänzlich auf den Rückschlag gegen Sah lag. Omanar fiel in einer großen Schlacht vor den Toren der Stadt im Jahr 5 v.J.E, während Kabbal und Persepolos im Winter 4 v.J.E. ebenso nach langen Belagerungen größtenteils kampflos aufgegeben wurden und beide Armeen gen Urda marschierten, um Königin Bleona Kattagien den finalen Schlag zu versetzen.

Die Schlacht um Urda könnte man eher mit einer lang anhaltenden Belagerung gleichsetzen, welche eineinhalb Jahre dauern sollte. Im Westen die Überreste der sahanischen Armee, im Osten die ambraische Armee kam die Besetzung von zwei Seiten, um die Bevölkerung nach und nach auszuhungern, damit Königin Bleona Kattagien zur Aufgabe gezwungen war. Königin Bleona entschied sich jedoch dazu auszuharren. Nachdem ein geheimer Ausgang der Stadt entdeckt wurde, über den Essen in die Stadt geschmuggelt wurde, kam es nach sieben bis neun Monaten der Belagerung zu einer schweren Hungersnot in Urda. Anstatt aufzugeben entschied man weiter auszuharren, eine Niederlage einzugestehen schien für Königin Bleona eine Sache der Unmöglichkeit zu sein, selbst als König Jarlath von sich aus ein Ende des Krieges anbot, ohne die Monarchie in Embaro zu gefährden.

Durch den Hunger kamen auch Seuchen in die Armenviertel. Cholera und die Beulenpest breiteten sich nach und nach aus. In einem letzten Befreiungsschlag der Embaren entschied man sich dazu, die infizierten Leichen aus der Stadt mit Katapulten in die Lager der gegnerischen Armeen zu befördern, um diese ebenso mit Seuchen zu schwächen.

Im Spätherbst 2 v.J.E kam es in Embaro schließlich zum sogenannten Schwanensturz. Hochrangige Mitglieder des Adels waren der Belagerung sowie die Sturheit von Königin Bleona zunehmend leid, ein Ende des Krieges war nicht in Sicht bevor sie nicht alle in Urda verhungert waren. So nahmen sie in einem Putsch die Königin gefangen und öffneten den Siegermächten Embaro und Ambra die Tore, um den Krieg zu beenden.

Das weitere Verfahren mit dem Königreich Embaro stieß auf einen Meinungsunterschied zwischen dem König Ambras Trex Reinwasser und dem König Sahs Jarlath Hiarntalos. Während der Zwerg sich dazu entschied, dass Embaro zwischen den beiden aufgeteilt werden und als Land verschwinden sollte, damit sich so etwas nicht wieder wiederholen könne, dachte Jarlath Hiarntalos ein paar Schritte weiter. In seiner Vorstellung würde es zu Bürgerkriegen und Revolten kommen, da die Embaren nie einen König außerhalb ihres eigenen Volkes akzeptieren würden. Jarlath wollte hingegen Frieden, er wollte schlichten. Nach langen Verhandlungen setzte er sich mit den Kurzherzogen Orthoklas und Thínel an den Tisch, um gemeinsam nach einer Lösung zu suchen. Während im Raum stand, statt einem Kattagien einen neuen König aus dem hohen Adelskreis zu bestimmen, konnte man sich nicht einigen wer König werden sollte.

Die Verhandlungen zogen sich fast zwei Jahre lang, bis ins Jahr 0 hinein, in dem schlussendlich ein Vertrag mit allen Parteien unterschrieben wurde, welcher folgende Änderungen für den Staat Embaro beinhaltete:

  • Der Staat Embaro wurde weiterhin bestehen in seinen ursprünglichen Grenzen
  • Er musste wieder die Unabhängigkeit des Testulam-Waldes anerkennen, und diesen als das Fürstentum Testulam als eigenständigen Staat respektieren.
  • Königin Bleona Kattagien musste von sich aus abdanken und ihren Nachfolger, den noch sehr jungen Mirosus Kattagien, als König ernennen. Königin Bleona durfte die Hauptstadt nicht mehr betreten oder sich aktiv an der Politik beteiligen.
  • Embaro musste für die entstandenen Schäden in Sah und Ambra keine Reparationszahlungen leisten, da dies sonst nur zu einer weitgehenden Hungersnot und Armut des Landes führen würde.

Dieses milde Vorgehen gegen den Aggressor brachte Jarlath auch in Embaro einen gewissen Respekt ein. Besonders in Sah ist er heute jedoch als großer Schlichter und Friedenssucher angesehen, welcher mit Toleranz und immer im rechten Maß entscheiden konnte. In Ambra hingegen war er lange Zeit als schwach und nicht durchsetzungsfähig bezeichnet, wollten die Zwerge doch liebend gerne an die Ressourcen kommen, welche im Hochland Embaros geschürft werden würden.

Zur Feier des Kriegsendes kam man auch überein, dass man zum Endes des Krieges hin die Jahreszahlen neu setzen würde und ab hier fortan als Jahr 0 des neuen Baloras einen neuen Kalender einführte, welcher in ganz Balora bis heute genutzt wird.

Der Testulam-Wald sollte so weitere 750 Jahre unabhängig bleiben und 3 Großfürsten besitzen, die über den Wald herrschten, erst später in der Geschichte Embaros sollte dieser erneut an das Wüstenland angegliedert werden.

König Jarlath Hiarntalos hingegen war kein langes Leben vergönnt, starb er gut 200 Jahre nach seinem großen Sieg kinderlos und hinterließ lediglich seine Frau Maavia Hiarntalos, welcher als Königinmutter selbst in der neuen Dynastie respektiert wurde. Da es keine direkten Nachkommen der Hiarntalos mehr gab, die als König in Frage kamen, wurde stattdessen der Ehemann einer der Töchter von Thomman Hiarntalos als nächster König in der Thronfolge bestimmt, das Adelsgeschlecht der Ciarne sollte die nächsten Jahrtausende den Ton angeben.

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Renaissance der Kunst und das Aufbegehren der Bourgeoisie – Die Dynastie Ciarne[]

(205-1995 n.J.E)

Der erste König der neuen Dynastie, Thellis Ciarne, wurde aufgrund seiner im Verhältnis sehr kurzen Regierungszeit in der Geschichtsschreibung oft vergessen, obwohl er besonders auf die Kultur der Sahaner einen wichtigen Einfluss nahm. Während er sich für die alltäglichen Geschäfte eines Königs nicht zu interessieren schien, waren allen voran Feste und Mode für den als sehr exzentrisch und extrovertiert beschriebenen König das Wichtigste am Königsdasein.

So wundert es nicht, dass nur für kurze Zeit ein Ball den jährlichen Schwanenball in Urda zu toppen vermochte. Der nach ihm benannte Ciarneball war für gut ein Jahrhundert das Zentrum der Aufmerksamkeit an Mode, Kultur und Gesellschaft in der östlichen Hemisphäre. Selbst deutlich größere Nationen wie Balsorra oder Astora interessierten sich zu der Zeit sehr an der Kultur der Sahaner und viele Eigenheiten an Architektur, Kleidungsstil oder aber auch Traditionen fanden sehr lange dadurch Einfluss in anderen Ländern.

Dadurch, womöglich mehr unterbewusst als wirklich mit voller Absicht, sorgte König Thellis Ciarne für einen Aufschwung der diplomatischen Beziehungen mit den damaligen Großmächten und einer Öffnung gegenüber anderen Staaten in einer solchen Weise, dass auch deren Kulturen in Sah Einfluss fanden. Bis heute gilt dieses Land ein Kessel der unterschiedlichsten Glaubensrichtungen und Kulturen.

König Thellis Ciarne verstarb früh an einem schon lange diagnostizierten Leberleiden, bedingt durch die exzessiven Feiern und dem regelmäßigen Alkoholkonsum. Er hinterließ zwei Kinder, eine Tochter und einen Sohn. Gemäß der sahanischen Erbfolgeregeln wurde der Sohn schlussendlich König.

König Bahlian Ciarne war der erste König, welcher nicht ein reiner Elf war, sondern auch menschliches Blut in sich vorzuweisen hatte. Trotz der im Verhältnis eher kurzlebigeren Gene regierte er deutlich länger als sein Vater, gut 700 Jahre lang. Seine Herrschaftszeit war geprägt von einem Umdenken und einem Wandel in der Bevölkerung, welcher nicht immer friedlich ausfiel. Wofür König Bahlian Ciarne heute am besten bekannt ist war jedoch seine Kenntnis in der Magie. Bereits während sein Vater Thellis Ciarne noch frisch erwählter König war, befand sich Bahlian Ciarne schon eine lange Zeit in der Akademie. Seine magische Begabung, die Illusionsmagie, beherrschte er gerade für einen Prinzen außerordentlich gut, im Jahr 814 n.J.E wurde er laut Dokumenten der Akademie sogar zum Großmeister der Illusionsmagie ernannt. Durch erst Jahrtausende später gefundene Tagebücher fand man über König Bahlian Ciarne erst heraus, dass er nie den Wunsch hegte König zu werden und stattdessen viel lieber Dekan der Akademie in Froenya werden wollte, dazu sollte es aber nie kommen. Einerseits, weil sonst die Neutralität der Akademie gefährdet werden würde, andererseits, weil er der einzige Sohn seines Vaters war und so dazu gezwungen, die Erbfolge anzutreten.

Bahlian Ciarne konnte man als eigenbrötlerischen und exzentrischen König beschreiben. Er legte sich selbst allen voran in seiner späteren Regierungszeit viele Regeln auf. Laut Berichten von Zeitzeugen, die mit ihm unmittelbar etwas zu tun hatten, besaß er sehr viele Ticks und Eigenheiten, die tatsächliche Bücher füllten, auf die seine Diener achten mussten, um einen Wutanfall des Königs aus dem Weg zu gehen. Im Vergleich zu den letzten Königen stach vor allem bei ihm seine deutlich absolutistischere Denkweise. Während diese einen großen Beraterstab und spätestens seit der Bürgerfrage auch das einfache sahanische Volk mehr Mitspracherecht bei Entscheidungen hatten, revidierte König Bahlian viele dieser progressiven Reformen und sehnte sich wieder zurück zum absoluten Alleinherrscher. Dabei richtete er immer den Blick auf das inzwischen sich wieder erholte Embaro, in welchem der Absolutismus bis heute die anerkannte Form der Monarchie ist.

Während seiner Regierungszeit gelten die drei bahlianschen Reformen als historisch wichtig für das Aufbegehren der reicheren Schicht der Bürger, der Bourgeoisie, mit der sich die Könige noch des Öfteren im Krieg befinden würden in Sah.

Die Religionsreform von Tielkan (614 n.J.E)

Jene Reform, welche sich bis heute in Teilen gehalten hatte, war die entgültige Säkularisierung des Staates. Auch wenn Sah in dieser Hinsicht nie eine Staatsreligion bzw. Männer der Religion nie wirklichen Einfluss auf die Geschichte Sahs hatten, so genügte dies den sehr atheistisch geprägten Bahlian nicht wirklich. Für ihn war die Religion ein Opium für das Volk, ein süchtig machendes Mittel, welches man unterbinden müsse. So stellte er jede öffentliche Ausübung von Religion unter Strafe, sowohl für die Bürger Sahs als auch für ausländische Reisende und Gäste. Diese sehr direkte Unterbindung von Religion brachte ihn von religiös motivierten Herrschern aus dem Ausland sehr viel Kritik ein, weswegen sie Bahlian auch nicht überleben sollte.

Die Sklavenfibel (627 n.J.E)

Ein Gesetzestext, welches die Bevölkerung spalten sollte, kam mit dem Jahr 627 n.J.E in Kraft. In dieser wurden die Rechte eines Sklaven noch einmal neu bestimmt und diesem weniger Grundrechte als zuvor gegeben. Die wichtigste Eigenschaft dieser Sklavenfibel war jedoch, dass Sklaven ab nun gesetzlich nicht mehr wie Humanoide, sondern wie Tiere behandelt werden durften. Somit war beispielsweise das Verstümmeln, Töten oder Vergewaltigen der eigenen Sklaven nicht mehr unter Strafe gestellt, sollte man den Sklaven eines anderen Bürgers etwas antun, wurde man lediglich für eine Geldstrafe je nach Befähigung des Sklaven belangt, da sie als Sachobjekt galten. Während viele Groß-Sklavenhalter diese Entscheidung befürworteten, war ein Großteil der Bevölkerung jedoch dagegen, bestimmte diese die Sklavenfibel als barbarisch und unmenschlich.

Der Vormund des Bürgers (1057 n.J.E)

Der letzte große Gesetzestext unter der Herrschaft von Bahlian Ciarne kam erst Jahrhunderte später und sorgte dafür, dass das Pulverfass schlussendlich platzen würde. Durch die Nähe des konservativen Adels und der Abneigung gegenüber der reich gewordenen Bürgerschicht in Sah entschloss sich der inzwischen stark gealterte Bahlian dazu, den Bitten und Forderungen seiner drei engsten Vertrauten nachzugeben. Baron Imich vom Wetterfelsen, Baron Izildur Perolstein und die Gräfin Isabella zu Dolchenmark galten zu dieser Zeit als Meister der Münze, Kriegsminister und Meisterin der Schiffsfahrt zu seinen Diensten. Durch diesen Gesetzestext sollte die damals sehr fortschrittliche Bürgerfrage wieder auf den alten Stand zurückgesetzt und die reichen Bürger zu Gunsten des Adels enteignet werden.

Durch diese drei Reformen und Gesetze kam es schlussendlich dazu, dass die Bourgeoisie Sahs sich gegen den Monarchen und dessen Adel auflehnte. Man wehrte sich mit Gewalt gegen die Enteignung durch den Staat. Im Spätherbst 1057 n.J.E kam es so in einer Nacht zu 500 Todesfällen in Froenya, teilweise von Soldaten des Königs, teilweise durch sich wehrende Bürger. Am nächsten Morgen ging die Bourgeoisie auf die Straße, um gegen die Enteignung des rechtmäßig verdienten Geldes zu protestieren. Diese Proteste wurden am selben Abend brutal von der persönlichen Garde des Königs niedergeschlagen. Spätestens alsbald die Gerüchte um die Brutalität der Soldaten die Runde machten, kam es auch in den anderen Städten des Landes zu Aufwiegelungen, die schnell eskalieren sollten. Adelige, welche in enger Verbindung zum König standen, wurden ausgeraubt, ihre Häuser geplündert und teilweise ihre Familie gefangen genommen oder in seltenen Fällen sogar ermordet. Darauf reagierten die Adeligen ebenso mit Gewaltandrohungen, was schlussendlich im Ersten Sahanischen Bürgerkrieg mündete. (1057-1120 n.J.E)

Dieser Bürgerkrieg dauerte verhältnismäßig für einen solchen sehr lange, da Protestanten immer wieder niedergeschlagen wurden, jedoch im Untergrund immer wieder aufs Neue Anschläge auf Adelige und auch den König verübt wurden. Der aktivste Teil des Bürgerkriegs währte zuerst von 1057-1062 n.J.E. Die Bürger gingen auf die Straße, bildeten Milizen, denen sich auch Soldaten anschlossen. Teilweise aus Furcht der Niederlage, teilweise, da sie selbst erkannten, dass die Enteignung unrechtmäßig war. So kam es 1059 n.J.E vor den Toren von Tielkan und im Winter 1062 n.J.E im Rattenviertel Froenyas schlussendlich zu zwei großen Schlacht zwischen Militär und Bürgern, welches das Militär durch seine bessere Ausrüstung und zahlenmäßige Überlegenheit auf dem Schlachtfeld in beiden Malen knapp gewinnen konnte.

Eine große Zahl an Verlusten auf beiden Seiten sorgte dafür, dass sich der Bürgerkrieg für mehrere Jahre abflachte. Durch die vielen lange nicht vergrabenen Toten im Rattenviertel kam es im Jahr 1063 n.J.E schlussendlich zu einer großen Pestwelle in Froenya, welche 10 Prozent der Bürger, darunter auch die bessergestellte Bevölkerung außerhalb der Armenviertel, zum Opfer fielen. Erst im Jahr 1072 n.J.E. konnte man die Pest besiegen, als Mitglieder der Akademie in Froenya mit der Hilfe von Wiederherstellungsmagie bei noch einigermaßen gesunden Patienten die Symptome der Pest abschwächen konnten und so vielen Einwohnern der Stadt das Leben retteten. Über mehrere Jahre hinweg wurde der Bürgerkrieg weiterhin im Untergrund geführt, dem König gedroht. Zu Teilen hatte dies Erfolg, setzte man doch vorerst die Enteignung der Bürger aus und wollte abwarten, bis sich die Lage beruhigen würde, um dies Stück für Stück zu einem späteren Termin erneut zu versuchen.

Im Jahr 1116 n.J.E startete König Bahlian schlussendlich einen zweiten Versuch der Enteignung, dem die Bürger der größeren Städte erneut entgegensetzten. Dadurch, dass ein Großteil der Bürger immer noch von der Pest geschwächt war, kam es jedoch nicht mehr zu solch großen Widerständen, sondern viel eher zu friedlicheren Protesten. Über diese hinweg wurde die Enteignung fortgesetzt, bis im Jahr 1120 n.J.E. König Bahlian Ciarne aus heute nicht mehr nachvollziehenden Gründen verstarb.

Dieser hinterließ nur eine einzige Tochter, Priscilla, welche den jungen Prinzen Cutrúins Rasputin Amulanov heiratete. Dieser nahm schlussendlich ihren Namen an, und übernahm so als Rasputin Ciarne als letzter seines Geschlechts den Thron von Sah.  

Auch wenn Rasputin Ciarne als verschlagen und intrigenhaft beschrieben wurde, so galt er in der Bevölkerung als weitaus beliebter als sein Schwiegervater Bahlian Ciarne. Dies erreichte er zuerst dadurch, dass er die drei Gesetzestexte Bahlians rückwirkend aufhob und den bereits enteigneten Bürgern ihr Geld wieder zurückgab. Zum Leidwesen des Adels, welcher unter dem Bürgerkrieg monetär ohnehin stark gelitten hatte. Bahlian selbst wandte sich deutlich eher den fähigen Bürgern zu, ernannte einen bekannten Händler zu seinem Meister der Münze und ließ sich auch in anderen Wirtschaftsfragen von der Bourgeoisie eher beraten, was zu einem erneuten Aufschwung in der Wirtschaft sorgte und das Bürgertum Sahs weiter bestärkte. Er weiterte die Religionsreform von Tielkan mit dem sogenannten Flügelviertel-Zusatz im Jahr 1145 n.J.E. Dieser hob Teile der vorherigen Reform auf, verbannte die Ausübung der Religion dennoch grundsätzlich aus den Ländern Sahs mit der Ausnahme auf bestimmte Viertel in Städten und Dörfern, in denen Schreine, Tempel und heilige Teiche stehen dürften und so die Ausübung einer jeden Religion gestattet sei.

Die Regentschaft von Rasputin Ciarne verlief innerhalb Sahs weitestgehend wenig aufregend. Während kleine Reformen auf den Weg gebracht wurden, um das Leben von Sklaven zu verbessern, aber auch einheitliche Zahlungen an Lehrlinge die Handwerke zu einem gewissen Teil revolutionierten, kümmerte sich Rasputin viel eher um das Geschäft mit dem Ausland. Besonders der Handel mit nahe liegenden Staaten sowie erste Schritte der Kolonisation von Seiten Sahs aus lag in der Hand von Rasputin Ciarne, welches zu einem verhängnisvollen Ende führen sollte.

So kam es zu den astoranischen Kolonisationsversuchen zwischen den Jahren 1970-1995 n.J.E. In dieser Zeit befand sich das astoranische Kaiserreich in einer großen Krise, welche später darin münden würde, dass die Dynastie der Yrvenals, geführt zu dieser Zeit unter Trevanos Yrvenal, die Macht in Astora übernehmen würde.

In dieser Zeit versuchten vereinte Mächte aus dem Ausland die Vormachtstellung Astoras zu brechen. Geleitet unter vereinten Kräften von Estros, Omh Thalas und Balsorra führte man gezielt im Norden Astoras Staatsbürger ein, welche für eine Revolte sorgen sollten, um seinen Teil des zerrütteten Landes abzubekommen. Auch Sah stimmte einer gemeinsamen Erweiterung zu mit dem Versprechen, dort großes Land zum Tagebau und zur Kolonisation erhalten zu dürfen.

Spätestens ab dem Jahr 1986 n.J.E. gewann hierbei jedoch langsam aber sicher das neu gefestigte Astora die Oberhand, welche in drei Schlachten um Coriovallum (1988 n.J.E), um Saraia (1990 n.J.E) und in der Seeschlacht vor Suurpina (1993 n.J.E.) die feindlichen Aggressoren zurückdrängten. Rasputin Ciarne gab sich mit der Niederlage nicht zufrieden, weswegen er mit der Hilfe damaligen balsorranischen Königs erneut eine Offensive gegen die Astoraner beginnen wollte. Dies endete jedoch abrupt, als diesen 1995 n.J.E ein Assassine in der Badewanne die Kehle durchschnitt. Dieser wurde bis heute nicht gefunden, jedoch geht man stark davon aus, dass er aus Astora kommen musste und so einen weiteren Krieg verhindern konnte.

Die Ehe mit seiner Frau Priscilla verblieb kinderlos. So wurde nun, da keine nächsten Verwandten nebst dem König bestimmt werden konnten, ein neuer König aus den wichtigsten Adelshäusern Sahs bestimmt. Hierzu zog man nicht wie üblich eine Ahnenreihenfolge an, sondern entschied sich das erste und bislang einzige Mal in der Monarchiezeit Sahs um eine Wahl des Nachfolgers, bei dem alle wichtigen Oberhäupter des Landes für einen Kandidaten stimmen konnten.

Während sich Amalius Perolstein und Fürstin Iola zu Dolchenmark die größten Hoffnungen um eine neue Regentschaft machen konnten, wurde Beleth Gomorrah gewählt- Ursprünglich als notgedrungener Mittelweg, da viele Adelige weder mit den Perolsteins noch mit den zu Dolchenmarks besonders zufrieden waren. So entschied man sich als Zwischenlösung für den früheren Admiral das königlichen Flotte und formidablen Heerführer. Beleth Gomorrah war zu diesem Zeitpunkt schon in die Jahre gekommen, jedoch sollte sich zeigen, dass er den Weg ebnen würde für eine der vielseitigsten und größten Dynastien in der Geschichte Revarias.

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Blüte und Zerfall – Die Dynastie Gomorrah[]

(1995-4196 n.J.E)

Beleth Gomorrah sorgte in seiner Amtszeit zuerst für eine Umstrukturierung des Heeres nach eigenen Vorstellungen. Es glich sich während der Dynastie Gomorrahs immer mehr den großmilitaristischen Maßstäben Astoras und Balsorras an, so wurden Regimenter erschaffen, denen Hauptmänner und Oberste vorstanden. Auch die davor sehr frei aufgestellte Marine Sahs wurde aufgestockt und in das normale Militär integriert, der statt Hauptmann und Oberst jedoch Kapitän und Admiral vorstehen. Angeführt wurden sie von einem einzelnen Hauptmann, welcher vom König direkt berufen wurde und zum ersten Mal in der Geschichte nicht zwingend aus den Reihen des Adels kommen musste. Beleth Gomorrah und seine engsten Berater sahen hierbei auf Fähigkeiten und nicht auf Titel in vielerlei Hinsicht, was es Auserwählten der einfachen Bevölkerung nun auch abseits der Handelsmogule möglich machte, gesellschaftlich aufzusteigen und eine Karriere im Dienste des Königs zu machen.

Hierdurch geschah jedoch auch zu einem gewissen Grad eine Entmachtung des Adels im Militär, die sich besonders die früheren Marinekapitäne nicht gefallen ließen. Besonders jene, die ehrenhaft entlassen oder degradiert wurden, zettelten im Jahr 2020 n.J.E. eine Revolte gegen den König an, welcher als Krieg der Flotten in die Geschichte eingehen würde, selbst wenn der Aufstand nur zwei Jahre dauern würde.

Der Krieg der Flotten begann damit, dass der kleine Teil der Marine, welcher dem alten System noch treu ergeben war, in einer Winternacht 2020 n.J.E. zwanzig Schiffe zur gleichen Zeit kaperten und mit diesen in Sicherheit zur unabhängigen Insel Vewend fuhren, von wo aus sie neue Pläne gegen das neue Regime Gomorrah schmieden würden. Bereits am nächsten Tag entsandte Beleth Gomorrah seine Admiräle mit den übrigen Schiffen, um die Verräter zu attackieren. Im Spätwinter 2021 n.J.E. kam es so zur Belagerung Vewends, welche zwei Monate lang anhalten würde und für eine große Hungersnot sorgte, bei der eindrittel der Bevölkerung starb.

Erst im späten Frühling 2021 n.J.E. kam es zu einem offenen Kampf auf See, in der die inzwischen ausgehungerten Matrosen der Schiffe der Rebellierenden und die königstreuen Schiffe Gomorrahs zwanzig Kilometer östlich der Insel Vewend aufeinandertrafen. Durch taktisch kluge Manöver gelang es den Königstreuen schnell, die Oberhand zu gewinnen. Binnen weniger Stunden versank ein Großteil der rebellierenden Flotte, während der Rest schlussendlich aufgab. Die noch überlebenden Kapitäne wurden am Schafott eine Woche später hingerichtet, während die überlebende Besatzung zum größten Teil ungescholten davonkam.

Der Krieg war jedoch noch nicht zur Gänze vorbei. Noch fast ein Jahr lang fanden in Froenya, besonders in den Armenvierteln, Rebellionen und Revolutionsbegehren statt, die von den Überlebenden der Verlierer angeheizt wurden. Erst im Frühsommer des Jahres 2022 n.J.E. erstarben auch die letzten dieser Versuche, als der Revolutionär Jairn Christoberus gefangen genommen und hingerichtet wurde. Daraufhin würde für mehrere Jahrtausende im Inland eine Periode des Friedens folgen.

Bekannt war Beleth Gomorrah abseits des zweiten baloranischen Bürgerkrieges besonders für seine Techniken mit dem Säbel. Viele Zeitzeugen berichten davon, dass er meisterhaft damit umgehen konnte. Selbst Asse des Schwertkampfes im Militär forderte der König regelmäßig zu Duellen heraus und gewann diese auch nicht selten. Diese Kampfeslust ging erst mit stark fortschreitendem Alter vorbei.

Ab dem Jahr 2420 n.J.E wurde bei ihm ein anhaltender Gedächtnisschwund nachgewiesen, weswegen er sich gemeinsam mit seiner Ehefrau in den Sommerpalast zurückzog und bereits ab hier de facto seinem ältesten Sohn Iaran die Regierungsmacht übertrug. Dieser wurde jedoch erst im Jahr 2450 n.J.E. nach dem Tod seines Vaters offiziell König, Beleth hinterließ hierbei neben Iaran noch zwei andere Kinder, welche an der Führung der Regierung stark beteiligt sein würden.

Iaran Gomorrah hätte sich nicht mehr von seinem Vater unterscheiden können, nicht nur äußerlich. Der Mischling sah optisch seiner hochelfischen Mutter ähnlicher, hatte langes, platinblondes Haar, welches oft zu Zöpfen geformt war und besonders später einen Vollbart, welcher für einen Elfen durchaus ungewöhnlich war. Lediglich die imposante Statur seines Vaters hatte er geerbt, wie er war ein großer Freund von körperlicher Betätigung, Zeitzeugen wießen immer wieder auf sein ansehnliches Äußeres hin.

Eine Besonderheit an Iaran Gomorrah war allen voran sein Glaube. Als Kind war er lange in seiner Ausbildung als fähiger Illusionsmagier in Persepolos im Haus der Herzöge von de Lachaise untergekommen, in der er das erste Mal mit der Schwanenchronik in Kontakt kam. Er übernahm den Glauben und sorgte, alsbald er König wurde, für einen großen Aufschwung der sonst sehr rar gesäten Religion in Sah. So war er auch dafür verantwortlich, dass drei größere Tempel für die Anbetung der Glaubensrichtung im Flügelviertel Froenyas, in Weißhafen und in Tielkan gebaut wurden, welche in teilweise abgeänderter Version heute noch stehen.

Die Adaptierung des Glaubens sorgte auch das erste Mal seit mehr als dreitausend Jahren wieder zu einer Annäherung zwischen Embaro und Sah, welche mehrere Bündnisversprechen miteinander abschlossen. Besonders die Getreidelieferungen aus Sah nach Embaro, welche zu einem günstigen Preis verschifft wurden, machte jedoch Ungunst gegenüber dem König in der Bevölkerung breit. Nicht wenige glaubten zu dieser Zeit, er sei von der embarischen Regierung beeinflusst worden oder sogar eine Marionette dieser. Erst als sich die Preise noch einmal reduzieren sollten für die Getreidelieferung im Jahr 2884 n.J.E. gab es zu einer kurzen Revolte innerhalb Froenyas, woraufhin der König einknickte und fortan keine offensichtlichen Vorteile mehr für das südliche Land Embaro versprach, fürchtete er, erneut einen Bürgerkrieg wie unter seinem Vater zu erleben.

In diese Zeit fielen in Sah auch andere Änderungen. Mehrere sahanische Abenteurer sorgten mit der ersten Umrundung vom östlichen Kontinent Titania, auf dem sich sowohl Astora als auch Niparan befinden, für deutlich genauere Weltkarten. So wurde auch die erste in Sah angefertigte Weltkarte in Balora im Jahr 2914 n.J.E. berühmt, welche von dem in Sah sehr bekannten Seefahrer Marian Kimmlich angefertigt wurde, nachdem er fast zweihundert Jahre auf Expedition in Übersee verbracht hatte. Zu dieser Zeit wurden alle Länder westlich von Nilragh – mit der Ausnahme von Domiccia – und östlich von Astora jedoch noch nicht entdeckt, während allen voran die südlichen Staaten für viele Sahaner ein großes Mysterium waren.

Der letzte große Akt des Iaran Gomorrah war schlussendlich kurz vor seinem Tod die Fertigstellung der Schwanenstraße. Eine neue, gut gepflasterte und sichere Route, welche drei Städte Sahs direkt mit dem Testulam-Wald und Persepolos verbinden und so den durch die vielen Lieferungen ohnehin schon sehr ausgelasteten Schiffsverkehr entlasten sollte. Jene Schwanenstraße, welche Froenya, Ashtallah und Weißhafen miteinander direkt verbindet in einem Dreieck und in der Nähe von Marschwasser schlussendlich nach Persepolos führt, ist heute noch in Nutzung und wird gerade nach der Dämonenkrise inzwischen wieder sehr aktiv genutzt.

Iaran Gomorrah starb im Jahr 3005 n.J.E. unter bis heute ungeklärten Umständen. Er wurde in seinen privaten Gemächern erhängt aufgefunden. Ärzte, die seinen Körper untersuchten, meinten Fremdeinwirkung festgestellt zu haben. Iaran hinterließ eine Reihe verschiedener Söhne und Töchter von unterschiedlichen Frauen. Man vermutet bis heute ungefähr 20 Bastarde, welche zu dem offenbar sehr fruchtbaren König gehört haben mussten. Als nächsten König bestimmte man den ältesten unter diesen, welcher mit einer Adeligen gezeugt wurde.

Iulius Equinas Gomorrah bestieg als erster Nicht-Elf und erster Asphari den Königsthron bestieg und mehr als 800 Jahre lang herrschen würde.

Im Stil des um die Zeitenwende regierenden Thellis Ciarne scheute auch Iulius Equinas Gomorrah ein König sich nicht vor der Öffentlichkeit und war ein großer Freund von Empfängen, Feten und groß angelegten Bällen war, die die High Society aus ganz Revaria abermals nach Froenya ziehen würde. Ebenso große Berühmtheit war sein Sinn für Mode. Die Kleider, die der König trug, galten bereits damals als extravagant und fortschrittlich, man munkelte, dass sein Kleiderschrank so groß wie das Anwesen eines ganzen Adeligen sein müsse und er nie ein Kleidungsstück zweimal trage. Dies war zwar nicht korrekt, jedoch auch nicht ganz fernab der Wahrheit, hatte er doch zum Zeitpunkt seines Lebensendes mehrere Tausend Harnische angesammelt, welche danach verkauft oder versteigert wurden.

Konträr zu seinem eher prassenden Lebensstil wird Iaran bis heute noch dafür hoch angesehen, dass er die sahanische Staatskasse reformiert und stabilisiert hatte. Erstmal seit der ersten Dynastie musste Sah sich unter seiner Herrschaft bei einem Ausland verschulden, um seine Ausgaben in schlechten Jahren stemmen zu können. Iaran galt durch seine vielfältigen Beziehungen nicht nur als guter Verhandlungspartner, sondern auch als fähiger Diplomat und laut einiger Quellen als großer Verführer. Besonders letztere Eigenschaft machte die Beziehung zu seiner Ehefrau, die Waldelfe Kheres zu Dolchenmark, schwierig. Bereits Jahrhunderte vor seinem Ableben sollen sie unterschiedliche Schlafzimmer gehabt und nur noch selten miteinander kommuniziert haben. Besonders andere Aspharis schienen es Iaran angetan zu haben, hielt er sich doch Männer wie Frauen von dieser Rasse auf seinem Hof, welche ihm bei seinen Regierungsgeschäften unterstützen oder bei ihm auch auf ganz andere Weise Hand angelegt hatten.

Die vielleicht spannendste Gegebenheit unter seiner Regentschaft war zwischen 3715 und 3717 n.J.E. die erstmalige Einführung von Schwarzpulver in Sah. Die über Jahrtausende nur Zwergen vorbehaltene Technik des Sprengens und des Führens von Schießeisen, mit denen das Zwergenkönigreich Nilragh gigantische Teile der bekannten Welt kolonialisieren konnte, wurde unter anderem auch in Sah endlich ebenso entdeckt. Grund hierfür war der Fund mehrerer dieser Schießeisen bei einem Konflikt mit dem östlichen Königreich Ambra, in welchen solche erbeutet werden konnten. Seit dem Jahr 3745 n.J.E. gehörten auch einfache Musketen zu den Standardausrüstungen der Soldaten in Sah. Auch andere Länder Revarias zogen mit diesem Trend nach, wenngleich sich die klassische Bewaffnung mit Schwert und Bogen immer noch zu halten scheint.

Iarans Nachfolger war zwar sein leiblicher Sohn, das Gen des Asphari wurde jedoch nicht auf ihn übertragen. Heroldus Gomorrah war nur mit einer sehr kurzen Amtszeit von etwas mehr als einhundert Jahren gesegnet, welche trotz der Kürze eine turbulente Art aufwies. Ganz im Stil seines Vaters Iaran beherrschte es auch Heroldus, mit den umliegenden Herrschern gut im Kontakt zu bleiben und mit diesen enge Bündnisse zu schmieden, welche den Wohlstand Sahs weiterhin vermehrte.

Zeit seines Lebens war Heroldus jedoch von einer Art Paranoia geplagt, von der er glaubte, sie sei der Teil des Aspharis, den sein Vater ihm doch vererbt hatte. Bereits zu Ende seiner Regentschaft waren seine Leibärzte sehr um seine geistige Gesundheit besorgt. Heroldus starb im noch sehr jungen Alter von 844 Jahren bei einem Jagdunfall im Schwarzauerwald durch eine Bärenattacke.

Sein mit 525 Jahren noch junger Sohn Bonificatus Gomorrah übernahm so überraschend den Thron. Schnell wurde bei diesem klar, dass er noch nicht wirklich bereit war für seine Aufgaben. Seine Berater übernahmen immer und immer mehr von seinen Tätigkeiten, während sich der junge König stattdessen lieber in seine privaten Gemächer zurückzog und sich seiner Liebe zur Malerei widmete. Reisen unternahm Bonificatus nur, wenn es neue Kunstausstellungen zu besichtigen gab, ansonsten lebte der als sehr introvertiert bezeichnete König eher für sich. Auch bei der Auswahl einer geeigneten Gattin zeigte er sich als nicht sehr erpicht darauf und würde auch später das Zeitliche segnen, ohne geheiratet zu haben.

Auch die diplomatischen Beziehungen zu anderen Ländern litten sehr unter der Herrschaft des schwachen Königs. Durch fehlende Kontakte gingen die Handelsbündnisse in die Brüche, was zu einer Instabilität der Staatskasse führte, welche die führenden Adeligen Minister mit großer Besorgnis betrachteten. So entschieden sich diese dafür mit einem vom König unterzeichneten Kompetenzvertrag im Jahr 4055 n.J.E., dass sie alle Geschäfte des Königs übernehmen würden und so das Königtum selbst für die Dauer der Amtszeit von Bonificatus lediglich nicht wahrgenommene repräsentative Eigenschaften übernahm.

In diese Zeit fielen auch neue gesellschaftliche Unruhen innerhalb der großen Städte des Landes, da sie unzufrieden mit ihrem König und der Willkür seiner Minister waren. Es kam zu mehreren kleinen Aufständen, besonders im ohnehin sehr aktiven Froenya. Ausländische Mächte sprachen sich zumeist für den König aus, in der Hoffnung durch, spätere Verträge mit diesem große Landgewinne realisieren zu können. Auch die letzten Kolonien Sahs spalteten sich von ihrem Mutteland ab und das beherrschte Vewend wurde wieder unabhängig.

Seine Regentschaft endet für sahanische Verhältnisse sehr früh – schon nach etwas mehr als einem Jahrhundert in einem bis heute berühmten Vorfall, der als Der Sündenbachfall genannt wird. König Bonificatus Gomorrah kam hier bei einem Ausflug zum sogenannten Sündenbach ums Leben, welcher sich in der Nähe des Dreiebenenwaldes befinden sollte. Er war nach Bitte auf dem Weg zu der Landgräfin Isolde Markstahl gerufen, die seinen Ansprüchen an eine Gemahlin gerecht wurde. Am oberen Ende des Wasserfalls soll er laut Angaben seines mitgereisten Bruders und seiner Leibwachen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände diesen heruntergefallen und an den Felsen am Boden zerschellt sein. Erst später in gefundenen Briefwechseln zwischen dem Bruder und der Gräfin Markstahl fand man heraus, dass es ein fingiertes Attentat war, welches wie ein Unfall aussehen hätte sollen.

Drei Monate später schon saß Moritatus Gomorrah auf dem Thron, der letzte König Sahs. Mit dem niedrigen Alter von 214 Jahren war er noch einmal jünger als sein Bruder, jedoch hatte Moritatius nicht nur das Wissen, sondern auch das Interesse zu regieren.

Mit den Reformen Zur Rückkehr der Absolution im Jahr 4099 n.J.E. annullierte er trotz heftigen Protestes jener Minister, die durch den vorherigen König neue Befugnisse bekommen haben, eine jede Abgabe von Macht, welche unter seinem Bruder verliehen wurde. Moritatus hatte ein großes Interesse daran, ein absoluter Machthaber nach Stil Embaros zu werden und verurteilte jene, welche es wagten ihm in seinen Amtshandlungen zu widersprechen, zum Tod auf der Guillotine. So fanden vier Minister, mehr als einhundert Staatsträger und mehr als dreihundert Soldaten den Tod, die nicht die Treue nach den neuen, absoluten Regeln schworen.

Ähnlich wie seinem Vater wurde auch Moritatus Gomorrah eine gewisse Paranoia zugesprochen, welche ihn bis zu seinem Tod begleiten würde. Die Dekrete, die er erließ, wurden mit steigender Jahreszahl immer abenteuerlich, manche von ihnen wurden sogar gänzlich aus der Geschichte getilgt. Hierzu gehören unter anderem:

Das Nekromantiedekret (4116 n.J.E.)

Die in Sah bis dahin mit Gefängnis bestrafte Nekromantie wurde trotz großem Protest unter der Regentschaft von Moritatus Gomorrah wieder erlaubt. Er hielt sich sogar selbst einen Kreis an Nekromanten, denen er sich anvertraute und fruchtbares Land am Froenya-Delta schenkte, welches sie frei nutzen konnten.

Das Leichendekret (4134 n.J.E)

Eine jede konfessionslose Leiche musste dem Staat geschenkt werden, damit sein Körper für nekromantische Zwecke potentiell wiederverwendet werden kann. Eine Zuwiderhandlung hätte in diesem Fall die Todesstrafe bedeutet. Auch durch dieses Dekret kam es zu vielen Vollstreckungen, aber auch sehr vielen Aufnahmen in verschiedenen Glaubensrichtungen, um dieser Ungerechtigkeit zu entgehen. Durch einen besonderen Zusatz im Jahr 4247 n.J.E. wurden auch Leichen von Personen mit Glaubensbekenntnis für solche Zwecke herangezogen.

Das Wechslungsdekret (4178 n.J.E.)

Besonders treue Magier in seinen Diensten wurden in den Adelsstand erhoben unter königlicher Befugnis. Hierfür wurde das Land von – aus Sicht des Königs – untreuen Adelsfamilien hergenommen und dies unter seinen treuen Nekromanten aufgeteilt. Neue Adelshäuser, welche nach dem Fall der Monarchie aus Sah vertrieben wurden, sind so entstanden. Manche Namen wie die cutrúinischen Belovics und die rastanische Zah’vahnuls sind bis heute noch ein Begriff in Sah, welche automatisch negativ konnotiert werden.

Besonderes Aufsehen regte Moritatus Gomorrah auch dadurch, eine einfache Magierin geheiratet zu haben. Die Rastanerin und Großmeisterin der Nekromantie Zv‘hin erhielt die Würde als Königin im Jahr 4185 n.J.E. Mit dieser hatte Moritatus einen jungen Sohn, Brabas, bekommen, welcher sich jedoch nie mehr an sein Leben in Sah erinnern sollte.

Ab den 4180er Jahren stieg der Unmut gegenüber dem König und ein neuer Bürgerkrieg bahnte sich an. Offizieller Auslöser war im Jahr 4188 n.J.E. die öffentliche Folterung und Hinrichtung von fünf der bedeutensten Stimmen auf der Gegnerseite des Bürgerkriegs.

Dies resultierte im dreißig Tage andauernden Partisanenkrieg innerhalb der Grenzen Froenya. Über diesen Zeitraum zum Ende des Jahres 4188 n.J.E. hin bekriegten sich Loyalisten des Königs sowie untote Schergen der königlichen Nekromanten mit Widerständlern allen voran im Hafenviertel und im Rattenviertel der Stadt. Höhepunkte dieser Partisanenkämpfe waren die Sprengung mit Schwarzpulver von einem der größten neuen Monumente, welche zu Ehren von Moritatus Gomorrah errichtet wurden, und der große Schiffsbrand, in dem die widerständischen Truppen in einem nächtlichen Angriff fast ein Drittel der gesamten sahanischen Flotte in Brand steckten. Der Partisanenkrieg endete jedoch mit einem Sieg der loyalen Soldaten des Königs, da sie sich durch zahlenmäßige Überlegenheit behaupten konnten. Die Widerstandsgruppen verteilten sich daraufhin über ganz Sah hinweg oder ganz nach Übersee. Besonders die Inseln von Ilé-Ilé sollen hierbei eine größere Bedeutung finden, haben sie doch diese Widerstandskämpfer aufgenommen und beherbergt, sodass sie im tropischen Paradies die notwendige Zeit finden konnten, sich zu organisieren und gegen den Machthaber zuzuschlagen.

Im Frühjahr 4190 n.J.E. wurde Weißhafen von seinem Machthaber gestürzt und die Stadt von den Soldaten des Königs durch einen Angriff von Ilé-Ilé aus komplett gesäubert, bei dem sich auch die ansässigen Insulaner zum Teil beteiligten. Die Stadt würde insgesamt fünf Belagerungsversuchen der Soldaten des Königs Moritatus überstehen. Als Widerständler auch die Städte Rjolkan und Ashtallah einnahmen und diese eine Gegenregierung unter dem sogenannten Schlammkönig Vils Parstatt errichteten, gaben sie sich schlussendlich geschlagen. Vils Parstatt stürzte zuletzt den König stürzen und läutete eine neue Dynastie ein. Hierbei hatte der Schlammkönig keine adelige Abstammung, wurde jedoch von den Widerständlern als solcher gewählt. Solch ein Wahlkönigtum planten diese Widerständler, nach ihrem Sieg auch in Sah einzurichten, damit nie wieder eine einzige Familie so viel Macht im Land haben sollte.

In den nächsten Jahren folgen mehrere große Kämpfe an den Brücken vor Perona (Frühjahr 4192 n.J.E), die Waldschlacht nördlich von Ashtallah (Kurz vor Neujahr 4194 n.J.E), in der Ashtallah schlussendlich von König Moritatus Gomorrah wieder eingenommen wurde, und die finale Zweikronenschlacht vor den Toren Froenya Mitte 4195 n.J.E., in der die Stadt Froenya mit in Ambra hergestellten Katapulten und Onagern schwer zerstört wurde.

Nach dieser Schlacht musste sich König Moritatus Gomorrah vorerst geschlagen sehen, doch es würde noch mindestens ein Jahr dauern, bis er tatsächlich seine Macht offiziell durch seinen Tod abgeben würde. Er zog sich in einen seiner Türme, in dem er seine nekromantischen Experimente ausübte, im Froenya-Delta zurück und entwarf dort im Geheimen neue Ideen, um die neue Regierung zu stürzen und die Krone zurückerlangen zu können.

So kam es im Frühjahr 4196 n.J.E. zum froenyanischen Friedensgeschenk. Angebliche Gesandte Ilé-Ilés wollten dem neuen noch zu krönenden König Vils Parstatt zur Feier seines Sieges ein großes Geschenk überreichen. Eine schön gehauene überlebensgroße Büste seiner selbst aus dem schönsten iléanischen Marmor wurde ihm überreicht. Der neue König war so entzückt davon, dass er diese sofort in seine privaten Gemächer im alten Königspalast in Froenya stellen ließ. In der darauffolgenden Nacht kam es zu der größten Explosion seit dem Kataklysmus in ganz Revaria, als der gesamte Königspalast explodierte mitsamt drei Häuserreihen im Umkreis. Diese Explosion forderte mehr als eintausend sahanische Leben und ging als eines der schwersten Unglücke ganz Baloras in die Geschichte ein. Erst später sollte man herausfinden, dass in der Marmorbüste eine gigantische Bombe versteckt war, welche schlussendlich auch den Schlammkönig tötete, bevor dieser die Chance hatte die Macht zu übernehmen.

Lang sollte die Rache von Moritatus Gomorrah jedoch nicht währen. Mitte des Jahres 4196 n.J.E. fand man, nachdem man die Bombe als Rache des sich versteckenden, abgesetzten Königs angesehen hatte, jenen Turm im Froenya-Delta, in welchem er sich mit seiner Frau und seinem Sohn versteckt hatte. Während der Sohn mit zwei Mitgliedern der Leibgarde von König Moritatus am Vorabend mit einem kleinen Schiff nach Arsanz verschifft wurde, um im Exil weiterzuleben und die Dynastie irgendwann fortzuführen, erging es dem König und seiner Frau weitaus schlechter. Eine Gruppe aus mehr als fünftausend Soldaten umstellte am nächsten Tag den Turm. Diesen brachen sie bereits am frühen Morgen mit Rammböcken auf, besiegten unter hohen Verlusten die nekromantischen Kolossen des Königs und folterten, vergewaltigen und töteten daraufhin die junge Nekromantenkönigin vor den Augen ihres Mannes. In selbst misshandelten sie schwer und schliffen ihn an die Beine eines Pferdes gekettet nach Froenya.

Schlussendlich wurde Moritatus Gomorrah im Frühherbst 4196 n.J.E., nachdem er öffentlich für Tage vorgeführt wurde, auf der Guillotine hingerichtet, sein Körper verbrannt und in alle vier Himmelsrichtungen verstreut. Damit war die Ära der Könige vorbei, die Bürger Sahs sahen sich nun vor einem Problem, um das sie sich noch nie kümmern mussten – Wie geht es weiter? Wer soll regieren? Würden sie noch einmal einen König wollen?

Bevor wir uns nun der Ära des Kanzlers widmen, findet man hier übersichtlich die Regentschaftsdaten aller Königs Sahs:

Name des Königs Regierungszeit
Marian Hiarntalos 6300-4550 v.J.E (nicht gesichert)
Hjarnen Hiarntalos 4550-2620 v.J.E. (partiell gesichert)
Borean Hiarntalos 2620-1690 v.J.E. (partiell gesichert)
Thomman Hiarntalos 1690-720 v.J.E.
Jarlath Hiarntalos 720 v.J.E – 205 n.J.E.
Thellis Ciarne 205-436 n.J.E.
Bahlian Ciarne 436-1120 n.J.E.
Rasputin Ciarne 1120-1995 n.J.E.
Beleth Gomorrah 1995-2460 n.J.E.
Iaran Gomorrah 2460-3005 n.J.E.
Iulius Equinas Gomorrah 3005-3896 n.J.E.
Heroldus Gomorrah 3896-3992 n.J.E.
Bonificatus Gomorrah 3992-4098 n.J.E.
Moritatus Gomorrah 4098-4196 n.J.E.


Falsche Demokratie und echte Intrigen – Die Ära der Kanzler Sahs[]

(4196-heute n.J.E)

Während Sah für zwei Jahre de facto Regierungslos blieb, suchte man in dieser Zeit immer noch vergebens nach Regierungsformen, die für das Land am geeignetsten waren. Während dieser Zeit legten immer wieder verschiedene Adelshäuser den Anspruch ein, die rechtmäßigen Nachfolger von Moritatus Gomorrah zu sein, jedoch wurde ein jeder dieser Ansprüche schlussendlich vom Volk niedergeschlagen.

Im Frühjahr 4198 n.J.E. wurde das erste Dekret zur Erschaffung eines Parlaments in die Wege geleitet. In diesem sollten verschiedene Vertreter der Zünfte und Vertreter aller Städte und Dörfer zusammenkommen, um über Gesetze zu entscheiden, die allen im Volk helfen sollten anstatt nur einer bestimmten Gruppe. Nachdem in einem gemeinsamen Putschversuch die Perolsteins und die zu Dolchenmarks versuchten, das Parlament wieder aufzulösen, wurden die Oberhäupter beider Familien im Spätherbst 4198 n.J.E. hingerichtet und ein für Sah entscheidendes Gesetz entlassen – Der Adelsstand wurde endgültig abgeschafft, ein jeder Titel musste abgegeben werden. Die Besitztümer, die direkt im Besitz der Familie waren, durften die Adelshäuser jedoch behalten.

Durch dieses Gesetz wurde aus jenen Überresten der Adeligen, die so in Froenya blieben, schlussendlich wohlhabende Händler und Großgrundbesitzer. Auch zu dieser Zeit wurden alle Gesetze bezüglich der Dekrete des letzten Königs nichtig gesprochen und die Nekromantie im Staat Sah nicht nur verboten, sondern bei Ausübung mit der Todesstrafe belegt, dem Akademie und Staat beide so zustimmten.

Nach der Erschaffung des ersten Parlaments wurde zur Feier der Jahrhundertwende im Jahr 4200 n.J.E. zum ersten Mal ein Kanzler ausgerufen. Diese sollten von nun an vom Volk gewählt und auf Lebenszeit ernannt werden. Aufgrund dessen, dass sich in den Reihen der Kanzler auch viele Menschen fanden, alternierten die Posten häufiger als noch unter den Königen, auch viele freiwillige Rücktritte nach einer Zahl an Regierungsjahren und Abwahlen durch das Parlament sollten in den nächsten fast 1500 Jahren an der Tagesordnung sein.

Eine Liste aller Kanzler findet man, bevor wir zu den Einzelnen im Detail kommen, hier:

Name des Staatskanzlers: Regierungszeit:
Raynik Trisfina (Waldelf/Mensch) [PRM] 4200-4385 n.J.E.
Barlis Waesra (Mensch) [PRM] 4385-4412 n.J.E.
Fernos Yllarie (Waldelf) [FPS] 4412-4482 n.J.E.
Margot Waldstadt (Mensch – Erste Frau!) [PRM] 4482-4497 n.J.E.
Ägid Wehner (Mensch) [PRM] 4497-4538 n.J.E.
Marqarim Perolstein (Waldelf/Hochelf) [PRM] 4538-4814 n.J.E.
Belneiros Shadan (Waldelf/Mensch) [FPS] 4814-5114 n.J.E.
Percoril Isenfeuer (Zwerg/Mensch) [PRM] 5114-5458 n.J.E.
Irina Böhnisch (Mensch) [SNP] 5458-5487 n.J.E.
Elmar Siegel (Waldelf/Mensch) [SNP] 5487-5618 n.J.E.
Belial Armadas Thorne (Asphari) [PRM] 5618 - * n.J.E.

Die bisherigen elf Kanzler Sahs stellten bislang das Grundkonzept von Demokratie und Volksnähe dar. Ungleich der Könige wurden alle von ihnen gewählt, die meisten von ihnen aus den Reihen der Partei des Rechten Maßes, während jedoch jeweils zwei der Staatskanzler der Fortschritt-Partei Sahs und der sahanischen Nationalpartei angehörten. Entsprechend ihrer Parteilinie fuhren sie auch unterschiedliche Agenden, machten teilweise wieder zunichte, was der konservative oder progressive Vorgänger vor ihnen entschied, sodass sich Sah über die letzten eineinhalb Jahrtausenden in einem steten Wechsel zwischen Progressivität und Konservativismus bestand.

Raynik Trisfina war der erste Kanzler Sahs, welcher noch unter König Moritatus Gomorrah als einer der Speerspitzen des Widerstands fungiert hatte. Als Volksheld wurde er während der regierungsfreien Phase Sahs zwischen 4196-4200 n.J.E gefeiert und entschied sich dazu, gemeinsam mit vielen Mitkämpfern des Widerstands die Partei des Rechten Maßes zu gründen, dessen erster Vorsitzender er war.

So kam es für viele auch nicht überraschend, dass sich das Parlament zu dieser Zeit für ihn entschied, um Sah zu führen. Unter seiner Regentschaft geschah allen voran eine Vergessenspolitik der Gomorrah-Dynastie. Denkmäler, Statuen, Paläste wurden abgerissen, und durch gleichwertige Bauwerke ohne Wertung alter Könige ersetzt. Ebenso wurde an Schulen nur noch selten und wenn ja, besonders nicht über die letzten Könige der Dynastie Gomorrah unterrichtet, es wurde viel unternommen, um diese schändliche Zeit in der Geschichte Sahs vergessen zu machen, um sich von der Vergangenheit zu läutern.

Besonders in Embaro Sah der damalige König Tytes Kattagien die Veränderung Sahs von Monarchie zu Demokratie mit Sorge. Auch in Embaro wurden zu dieser Zeit, als es mit der Wirtschaft und den Rechten des Individuums in Sah aufwärts ging, die Stimmen laut, welche ein faires Parlament neben dem Königtum forderten. Proteste wurden dort jedoch schnell im Keim erstickt, Anführer der neu gegründeten demokratischen Vereinigung Embaros wurden ermordet oder vertrieben, manchmal auch in Scheinprozessen ins Exil geschickt. Besonders diese Diskrepanz sorgte neuerlich zu einer Erkaltung der Beziehungen zwischen Sah und Embaro. Auch in Ambra wurden zu dieser Zeit Forderungen zu mehr Freiheiten des einzelnen Bürgers laut, dort wurde diesen jedoch stattgegeben, das System im Jahr 4284 n.J.E. änderte sich dort in eine Wahlmonarchie, welche durch Volksvertretern Ambras unterstützt werden sollte. Durch diese politische Öffnung stärkte sich das Bündnis zwischen Sah und dem Zwergenkönigreich, mit denen über die sogenannten Bernsteinstraßen – neuen Tunnelsystemen durch die Morgul-Klippen, welche eine Direktverbindung nach Ambra ermöglichten – viel Handel getrieben wurde.

Die fortschrittlichste Änderung der Gesetze Sahs wurde jedoch in der Regentschaft von Raynik Trisfina im Jahr 4351 n.J.E beschlossen. Nicht nur durften ab dieser Zeit Frauen auch wählen, sie konnten auch selbst gewählt werden. Es würde noch über ein Jahrhundert dauern, bis es tatsächlich so weit war, doch ab diesem Zeitpunkt durfte auch eine Frau in Sah Staatskanzlerin werden, was ein großer Schritt zur Emanzipation der Frau in Sah darstellte. So änderte sich ab diesem Zeitpunkt der Wert der Frau von der Hüterin von Heim und Herd hin zur Teilnahme im Mittelpunkt der Gesellschaft, der bislang eher Männern vorbehalten war.

Das Ende der Regierungszeit von Raynik Trisfina kam abrupt durch einen Jagdunfall in den Morgul-Klippen. Sein enger Berater und Vertrauter Barlis Waesra wurde zum ersten Menschen, der in Sah zum Staatsoberhaupt gewählt wurde. Auch wenn bedingt durch seine Kurzlebigkeit dessen Regierungszeit lediglich kurzer Natur war, so war Barlis nichtsdestotrotz ein starker und selbstbewusster Mann, welcher in der Zeit, in der er regierte, eine große Zahl an Änderungen am Parlament und in der Bevölkerung durchführte. Er zählte als konservativer als sein Vorgänger Raynik und stand dem Wahlrecht für Frauen eher negativ gegenüber, auch wenn er keine Chance darin sah, dieses wieder rückgängig zu machen.

Seine Talente fanden sich hingegen im Handel und der Wirtschaft wieder. Durch gute Verbindungen zu den Königen Ambras war es Barlis Waesra möglich, moderne Schusswaffen in größerer Zahl in Sah zu etablieren und eigene Waffenfabriken zu gründen, in denen Musketenschmiede, größtenteils zwergischer Abstammung, eine neue Gilde innerhalb Sahs gründen konnten. Durch die Aufrüstung zu solchen Schusswaffen gelang es dem kleinen sahanischen Heer trotz der fehlenden Truppenstärke an Angriffskraft dazu zu gewinnen. Seine große Militärreform, die er in die Wege leitete, sollte er nicht mehr miterleben.

Abseits dessen war auch in Sah unabhängig des führenden Staatskanzlers eine Änderung der Gesellschaft bemerkbar geworden. Die sehr einflussreichen Adelsfamilien des Landes versuchten, sich dem Staatskanzler wieder anzunähern und selbst wieder einen Fuß in der Politik zu fassen, was von der Bevölkerung mit großer Sorge angesehen wurde. Sie befürchteten, dass so dieser neu geschaffene demokratische Posten wieder in ein monarchisches Konstrukt umschwenken würde.

Besonders zum Ende der Regentschaft von Barlis Waesra hin stand bereits Kamil zu Dolchenmark bereit, seinen Platz in der Partei einzunehmen und nächster Staatskanzler zu werden. Durch die Angst, einer neuen Monarchie und damit verbunden einem neuen Bürgerkrieg gegenüberzustehen, gewann während der nächsten Wahlen nicht die Partei des Rechten Maßes, sondern die ursprünglich von der Akademie in Froenya ins Leben gerufene Fortschritt-Partei-Sahs die Wahl. Der Gesteinsmagier Fernos Yllarie, welcher ursprünglich aus dem Fürstentum Drashtuul stammte und ein ferner Urahn der dort bis heute regierenden Kemina Drashtuul war, wurde als Staatskanzler im Jahr 4412 n.J.E. vereidigt.

Die Regierungszeit des in sich gekehrten Waldelfen war für elfische Verhältnisse sehr kurz. Auf Anraten der Akademie akzeptierte dieser, dass die Akademie in Froenya fortan eine souveräne Einrichtung werden würde, welche nicht dem sahanischen Staat direkt unterlegen ist. Sie arbeite eng mit der Politik zusammen, könne jedoch nicht gezwungen werden, ihren Professoren und Schülern Kriegsdienst aufzuzwingen. Im Falle eines Konflikts könne der Staat weder deren Erfindungen noch Ideen ohne Erlaubnis zu nutzen oder gar konfiszieren. Diese Vormachtstellung der Akademie wurde des Öfteren in der weiteren Geschichte Sahs versucht zu stürzen, war jedoch durch den starken Gegenwind der Dekane der Akademie immer vergebens.

Die Arbeit, für die Fernos Yllarie am berühmtesten ist, war allen voran das Erschaffen einer Mindest-Bezahlung für Berufsstände. Dieser Gesetzesentwurf entstand, um Ausbeutung gerade durch Lehrlinge zu vermeiden und auch Tagelöhnern einen Mindestlohn zu geben, von dem sie zumindest ohne Betteln überleben könnten. Man sagt, dass dieser Mindestlohn höher angestrebt war, jedoch von den anderen beiden Parteien des Parlaments nicht abgesegnet wurde. Auch wenn die abgespeckte Version bereits unter Großgrundbesitzern und allen voran den Steinhauern rundum Rjolkan für großen Unmut sorgten, so endete die Führung durch Fernos Yllarie durch etwas ganz Anderes.

Der Beginn vom Ende zeichnete das Große Feuer von Froenya im Jahr 4481 n.J.E. aus, dem mehr als einhundert Einwohner des Ratten- und des Hafenviertels zum Opfer fielen. Trotz der starken Wirtschaft des Landes standen nun, nachdem das Feuer über zwei Tage trotz dem enigmatischen Einsatz von Wassermagiern der Akademie gewütet hatte, mehr als zehntausend Menschen in Froenya vor dem Nichts, ihre Habseligkeiten verbrannt. In der Bevölkerung schien sich Unmut breit zu machen, welcher damit zu tun hatte, dass die Magier der Akademie zu spät reagierten und erst nach sechs Stunden des weitflächigen Brandes eingesetzt wurden. Fernos Yllarie nahm seine frühere Alma Mater in diesem Zusammenhang in Schutz und die Wut der einfachen Bürger fokussierte sich direkt auf ihn, gerade da durch den vielen Schutt und die Asche, die das Feuer hinterließ, die vom Kanzler zugesicherte Wiederaufbau-Aktion nur sehr schleppend voranging.

In einer Sitzung des Parlaments im Jahr 4482 n.J.E. kam es so dazu, dass mit einer Mehrheit der Kanzler abgewählt wurde. Dessen schlechter Ruf, allen voran in der armen Bevölkerung, hat das Vertrauen in die Fortschritt-Partei Sahs lange erschüttert. Es würde für diese fast ein Jahrtausend dauern, bis sie wieder jemanden an der Spitze sitzen haben.

Die Nachfolgerin von Fernos Yllarie übernahm zum ersten Mal in der Geschichte Sahs eine Frau. Margot Waldstadt, eine Menschenfrau aus Ashtallah stammend, hatte bereits seit ihren jungen Jahren Politik für die Partei des Rechten Maßes gemacht und diese immer weiter der Sahanischen Nationalpartei durch ihre rigorose Außenpolitik angenähert.

Auch wenn ihre Regierungszeit nur 15 Jahre lang währte, bevor sie sich im Alter von 70 Jahren aus dem Regierungsgeschäft zurückzieht, würde ihre eloquente Art und ihre Durchsetzungskraft auch noch Jahrhunderte später den Einwohnern Sahs in Erinnerung bleiben. Die Vision ihres Vorgängers Barlis Waesra gedachte sie zu Ende zu führen. Genauer bedeutete dies, die allgemein Wehrpflicht in Sah neu einzuführen sowie ein Söldnerheer für die Verteidigung Sahs einzuberufend, welches in Friedenszeiten möglichst wenig Sold verbrauchen würde, aber in Kriegszeiten möglichst schnell Soldaten zu den Waffen rufen könnte.

Auch durch Unnachgiebigkeit zeichnete sich Margot Waldstadt aus. In Wochen überdauernden Verhandlungen mit dem Nachbarland Balsorra brachte Sah die Insel Vewend unter indirekte Kontrolle, solange balsorranische Kriegsschiffe dort weiterhin postiert werden könnten. Diese Einigung sorgte auch zu dem sogenannten Handelsvertrag von Vewend, welcher versicherte, dass Balsorra und Sah, solange sie sich ein gemeinsames Interesse teilen würden, keine feindlichen Aktionen gegeneinander durchführen dürften. Dieser Vertrag besteht de facto bis heute und sorgte für einen Boom der balsorranischen Kultur innerhalb der Grenzen Sahs sowie im Jahr 4495 n.J.E. kurz vor Amtsabtritt Margot Waldstadts für den Besuch der drei hohen Vampire, welcher bis heute Objekt einer Vielzahl von Theaterstücken und Opern sein würde.

La Oyente Isidora Muñoz, das Oberhaupt der balsorranischen Inquisition, kam im Frühjahr dieses Jahres gemeinsam mit ihren zwei Ritualmeistern Eduardo de la Santa Rosa und Violetta de la Cavallería zu Besuch. Sie brachten Gewürze, Weihrauch, Myrrhe, Gold und Silber als Friedensgeschenk mit sich, die Traube, der ihnen hinterher hängenden Entourage aus 2000 Personen war etwas, das die Einwohner Sahs zu dieser Zeit noch nie gesehen hatten. In einer großen Feierlichkeit im Bourgeoisieviertel feierten sie so drei Tage lang gemeinsam die Einigung.

Der nächste Staatskanzler sollte ebenso ein Mensch sein. Der exzentrische Ägid Wehner würde das Land bis zu seinem Tod im 81. Lebensjahr regieren und war als Mann des Volkes hoch angesehen, was er zu Teilen seiner Vorgängerin Margot Waldstadt zu verdanken hatte. Die guten Beziehungen zum Ausland und die Stabilität des eigenen Landes sollten auch dessen Leitziele sein, auch wenn es nicht mehr zu solch hohen Besuchen aus dem Ausland wie durch jene der balsorranischen Inquisition kommen würde. Bekannt ist Ägid Wehner bis heute durch seine einzigartige Ausdrucksweise, welche auf dem klassischen peronaer Dialekt basiert, eine Besonderheit des Baloranischen, welcher nicht immer leicht für andere verständlich sei. Ebenso galt er als Freund von Bier und fettigen Speisen, welche seiner Meinung nach sein Lebenselixier waren. Ägid machte so die peronaer Küche in Froenya beliebt, dessen sehr deftige und durchaus fetthaltige Küche bis heute in der Hauptstadt Sahs Einzug halten würde.

Durch seine direkte Art hatte Ägid zwar auch Widersacher, jedoch war er einer der wenigen Staatskanzler, mit dem alle drei Parteien Sahs eine gewisse Zufriedenheit zeigten, was sich auch im allgemeinen positiven Gemüt des Landes wiederspiegeln sollte. Seine größte Errungenschaft fand kurz vor seinen Tod statt, im Jahr 4537 n.J.E., in dem er zum einen im Frühjahr Froenya nach dem großen Brand vor etlichen Jahren wieder vollständig aufgebaut hatte, zum anderen entdeckte man unter seiner Regentschaft zum ersten Mal, dass unter der Oberfläche Sahs tatsächlich Höhensysteme lauern würden, in der Parallelgesellschaften von Völkern, die in der Dunkelheit leben, existieren.

Nachfolger würde eines der berühmtesten Kanzler in der Geschichte von Sah werden. Marqarim Perolstein war, seit Fall der Monarchie der erste aus dem früheren Adel des Monarchie Sahs, der als Oberhaupt des Landes gewählt wurde. Für ihn eine beachtliche Leistung, hat er sich doch gegen die in der Bevölkerung sehr breit getretene Missgunst der früheren Adeligen gestellt. Wie sein Vorgänger Ägid wuchs auch er in Perona auf und inszenierte sich als großer Mann des Volkes, eine Inszenierung, welcher auch der aktuelle Kanzler Sahs, Belial Thorne, folgen würde. Ein Populist, nicht im linken oder im rechten Flügel, sondern in der Mitte anzufinden. Marqarim galt als charismatisch, bei Amtseintritt noch jung, durchaus hübsch anzusehen und scheute sich nicht davor, in die Mitte des Volkes zu treten, um diesen bei ihren Sorgen zuzuhören.

Ein Vorfall, welcher leicht hätte zum Krieg mit Embaro führen können, sorgte für weitere Beliebtheit für Marqarim Perolstein innerhalb der Bevölkerung. Im Jahr 4577 n.J.E. verschwand eine embarische Diplomatenkohorte auf dem Rückweg nach Embaro zu Fuß kurz vor dem Testulam-Wald. Es stellte sich eine Woche später heraus, dass diese in einer Herberge im Dorf Herzwalde ihre Rechnung nicht bezahlen wollte, da einer der Diplomaten eine Kellerassel unter seinem Bett vorgefunden hatte. Dies führte zu Handgreiflichkeiten innerhalb der Stadt, was schlussendlich dafür sorgte, dass trotz ihres Diplomatenstatus die embarische Delegation gefangen genommen wurde. Marqarim löste das Problem indem er die Kosten, die die Delegation nicht bereit war zu zahlen, aus eigener Hand zahlte und per Dekret die Diplomaten sofort aus der Haft entließ sowie sich bei dem König Tytes Kattagien für das schlechte Verhalten seiner Stadtwachen entschuldigte. Unter kaum einen anderen Umstand wäre es ihm möglich gewesen, den Wirt und die Stadtwachen, die laut sahanischem Gesetz eigentlich im Recht waren, nicht bestrafen zu müssen und trotzdem sein Gesicht vor Embaro zu wahren. Dieser Vorfall wird auch heute noch in Diplomatenschulen als Vorbildfunktion für gutes Verhalten genutzt.

Erst nach seinem Tod fiel Schatten über den guten Ruf von Marqarim Perolstein. Wie man erst später herausstellte, hatte er viel Geld, welches er eigentlich für das Volk spenden sollte, eigentlich in die eigene Tasche gelegt sowie Familienmitgliedern für wichtige Arbeiten beauftragt und diese fürstlich dafür bezahlt. So etablierten sich die Perolsteins für die nächsten Jahrhunderte als eine der reichsten Familien des Landes, wurden aber zugleich ein Musterbeispiel für Machtmissbrauch und Vetternwirtschaft.

Nachdem diese Vorwürfe durch die Fortschritt-Partei Sahs publik wurden, wendete sich auch zum ersten Mal nach Jahrhunderten wieder der politische Trend in Richtung der progressiveren Partei. So wurde in einer Wahl im Sommer 4814 n.J.E. der Kopf der Partei zu diesem Zeitpunkt der Halbelf Belneiros Shadan Kanzler. Ein Intellektueller, welcher sein Amt für genau 300 Jahre zuverlässig und mit einem großen Augenmerk für die Rechte der Akademie und der Hilfe für die Armen des Landes hatte. Während seiner Amtszeit war die Akademie von Froenya so involviert in das Regierungsgeschehen wie noch nie zuvor, Kanzler und Dekan der Akademie trafen sich regelmäßig, um Absprachen zu treffen, die man sonst nur zwischen Händlern und Großgrundbesitzern in dieser Form kannte.

So traf man das Alchemie-Exklusivitätsgesetz im Jahr 4944 n.J.E., welches bis zum Ende der Regentschaft von Belneiros Shadan dafür sorgte, dass auf bestimmte Güter, welche für Heiltränke und andere wichtige alchemistische Prozesse gebraucht werden, die Akademie nur den Kaufpreis an die Händler ohne Zuschläge zahlen mussten. Während dieser Zeit gab man auch große Teile der Staatsausgaben für die Jagd nach magischen Artefakten aus, welche auch aus Übersee erstanden und in der Akademie selbst gelagert würden. Beides davon kam der Akademie sehr zu Gute, jedoch schädigte es die Wirtschaft des eigenen Landes stark, Händler entschieden sich schnell dazu, ihre Ware in anderen Ländern zu verkaufen, ebenso wurde der Staatshaushalt durch die immensen Preise der magischen Artefakte und der Armenspeisungen über Jahrhunderte hinweg komprimiert. Dies sorgte für einen Abgang der Wirtschaft aus Sah, viele brillante Köpfe, welche bemerkten, dass man in Sah zu dieser Zeit kein Geld mehr machen könnte, wanderten vorwiegend nach Balsorra oder Nilragh aus mit der Aussicht nach äußerst lukrativen Anstellungsmöglichkeiten. Ein Umstand, der Sah bis heute stark belasten würde. Gegen Ende seiner Regentschaft wurde die Kritik mit der steigenden Armut unter der Bevölkerung immer lauter. Noch bevor er mit größter Wahrscheinlichkeit im Folgejahr abgewählt werden würde, verließ Belneiros Shadan seinen Posten und rief zu Neuwahlen aus, in welcher die Fortschritt-Partei Sahs als schlechtestes abschnitt.

Nachfolger wurde erneut die Partei des Rechten Maßes. Der „Mann mit der harten Faust“ Percoril Isenfeuer, ein gebürtiger Ambraner, konnte sich als erste Person mit Teilen von zwergischem Blut durchsetzen und führte Sah für die nächsten dreihundert Jahre an. Der Werdegang des Halbzwerges ist eine, welche sich beim aktuellen Kanzler Belial Thorne wiederholen würde. Ein Mann, der aus dem Nichts kam, sich hocharbeitete und mit neuen Ideen, alten Werten und der klassisch zwergischen Sturheit versuchte, die sahanische Wirtschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Nicht nur wurden die Dekrete des Vorgängers aufgehoben und der Kontakt zur Akademie auf ein Minimum beschränkt, Percoril Isenfeuer hatte zudem ein gutes Händchen für Geld und schaffte es, die Goldreserven des Landes im ersten Jahrhundert seiner Regentschaft zu vervierfachen. Unter anderem dadurch, dass er sich mit seinem Mutterland Ambra anlegte und mit diesen fast einen Krieg provozierte, indem er nahe der ambranischen Grenze im herrenlosen Teil der Morgul-Klippen gezielt Edelmetallminen in Beschlag nahm. Die so verschlechterten Handelsbeziehungen mit dem Zwergenkönigreich nahm er billigend in Kauf.

Percoril Isenfeuer war auch der erste Staatskanzler, der seit der Monarchie die freie Meinungsäußerung wieder stärker limitierte und Kritik an ihm und seiner Regierungsweise in Frage stellte. Dadurch, dass dank der Fehler seines Vorgängers die Partei des Rechten Maßes über die Hälfte an Stimmen im Parlament besaß, wurden dort neue Gesetze veranschlagt und Verträge ratifiziert, die Beleidigung gegenüber dem Staatsapparat als Straftat ansehen würden. Auch wurde bereits unter ihm das sogenannte Zuchthaus gegründet, ein Ort, an dem noch besonders junge Gegner des Systems eine nur sehr kurze Haftstrafe erhalten würden, die jedoch mit Folter und Gehirnwäsche verbunden war. Da hiervon zumeist ohnehin nur der ärmere Teil der Bevölkerung betroffen war, da der Mittelstand und die Reichen durch den Wirtschaftsaufschwung nur wenig am neuen Staatskanzler zu kritisieren hatten, wurde die Idee des Zuchthauses billigend in Kauf genommen in der Hoffnung, Proteste und Aufstände kategorisch zu unterbinden, und jenen, die Staatstreue nicht lernen wollten, diese auf die harte Tour einzuflößen.

Um die Jahrhundertwende zum Jahr 5400 n.J.E. schlug eine neue Welle an Nationalstolz der Sahaner ein, welches durch die florierende Wirtschaft begründet war, aber auch durch bestimmte Dichter und Schriftsteller, die mit ihren Heimatwerken den sahanischen Nationalgeist erwecken wollten. Dieser Kreis an Schriftstellern, die sich als sogenannte froenyanische Nationalbewegung zusammentaten, träumten von einem großen, sahanischen Weltreich, der sich keinen umliegenden Ländern mehr unterordnen mussten. Beflügelt von diesem Nationalgeist nahm die bislang immer kleinere sahanische Nationalpartei diese Strömungen unter ihre Fittiche und verbreiteten das Gedankengut eines sahanischen Staates, der wachsen und dessen Kultur dominant auf dem ganzen baloranischen Kontinent werden müsse.

Dies sorgte mit der Führung nach dem Tod des Halbzwerges unter der sahanischen Nationalpolitikerin Irina Böhnisch zum sogenannten Nationalen Vormarsch. Eine Ideologie, welche bis zum Jahr 5618 n.J.E. anhalten würde. Die Armee Sahs wurde in die Sahanische Nationalgarde umbenannt und auf bis zu 5000 Personen aufgestockt, die an den Grenzen zu den anderen Ländern des Landes ständig positioniert waren. Auch die sahanische Flotte verdoppelte sich in ihrer Anzahl unter der Regierung Irinas. Dieser nationale Vormarsch sorgte zwar einerseits für eine Stärkung Sahs als Militärmacht, sorgte jedoch allen voran in Embaro für Unbehagen. Der sahanische Begriff der Ahnenschuld wurde entworfen, welcher Embaro für die unterschiedlichsten Ereignisse in der Vergangenheit verantwortlich machte, während man sich so in dieser Zeit ideologisch den umliegenden Großstaaten Astora und Balsorra weiter annäherte.

Ihr Nachfolger, der Rjolkaner Elmar Siegel, führte die Ideen einer Nationalbewegung fort. Der schon sehr in die Jahre gekommene Halbelf träumte selbst immer wieder davon, dass ein Königreich Sah unter einer richtigen Führung weiterhin möglich sei, was jedoch in der Bevölkerung zu größerer Missgunst führte. In einer mehr als einhundert Jahre andauernden Periode, das nach ihm benannte Große Nationalistische Streben, wurde die Demokratie und die Meinungsfreiheit in Sah weiter eingeschränkt, der sahanischen Nationalpartei nach zum Schutze des eigenen Volkes. Mehr Macht wurde innerhalb der Kompetenz des Staatskanzlers selbst vereinigt, die Gewaltenteilung wurde immer weiter ausgehebelt und die sahanische Nationalgarde kümmerte sich infolgedessen nur noch um die Belange des stärksten Mannes im Amt und weniger um die Probleme mit Banditen und Monstern im Inland. Arbeitslose Einwanderer und jene, die nicht bereit waren, die für sie vorgegebenen Berufe auszuüben, wurden rigoros des Landes verwiesen und bei Wehr des Öfteren auch liquidiert.

Während die Herrschaft von Elmar Siegel gerade für die national angehauchten Teile der Bevölkerung eine Rückkehr zur Politik des starken Mannes bedeutete, verlor diese durch die Gräuel, die die sahanische Nationalgarde verursachte, immer mehr an Rückhalt. Zum Ende seiner Amtszeit zwischen 5605 und 5618 n.J.E. wurde der amtierende Staatskanzler jedoch zunehmend schwächer und verlor Unterstützung in der kleiner werdenden Partei.

Dies ließ sich auch durch seine Kämpfe mit dem neuen starken Mann an der Seite der Partei des Rechten Maßes erklären. Eeitdem der Söldnerherr und Händler Belial Armadas Thorne im Jahr 5584 n.J.E. seinen festen Wohnsitz nach Sah verlegt, im Jahr 5595 n.J.E. in die Politik wechselte und ab dem Jahr 5605 n.J.E. der Spitzenkandidat der Partei des Rechten Maßes wurde, hörten die Einwohner Sahs zunehmend auf die Versprechen des eloquenten Asphari, der allen Einwohnern Sahs, auch den Immigranten in dieses Land, gleiches Recht vor dem Gesetz versprach und dafür plädierte, die Schreckensherrschaft der Nationalpartei zu beenden.

Bereits im Jahr 5615 n.J.E. hätte es soweit kommen sollen, dass Elmar Siegel nicht mehr das Interesse der Bürger besitzt und vom Parlament abgewählt werden würde. Dieser ließ jedoch seine persönliche Armee vor dem Parlament patrouillieren und die gewählten Mitglieder des Parlaments abseits seiner eigenen Partei nicht mehr eintreten. Ein kurzer Kleinkrieg in den Straßen Froenyas entbrannte daraufhin in den nächsten drei Jahren, in denen sich per Schulterschluss die Partei des Rechten Maßes und die Fortschritt-Partei Sahs zusammenschlossen, um gegen das undemokratische Vorgehen der Nationalpartei vorzugehen. Nachdem mit der Hilfe der Magier der Akademie von Froenya ein Großteil der sahanischen Nationalgarde entweder getötet, verletzt oder zum Aufgeben gezwungen wurde, verlagerte sich der Kampf in die verschiedenen Viertel Sahs. Dort bekriegten sich die Söldner von Belial Armadas Thorne mit der Nationalgarde des Staatskanzlers Siegel. Erst im Jahr 5618 n.J.E. kam es in Sah zu dem bis heute mitunter bekanntesten Ereignis der jüngeren Geschichte, dem Chrysanthemen-Putsch.

Im Frühjahr des Jahres 5618 n.J.E. rief Elmar Siegel zur Jagd auf den ausländischen Widersacher Belial Armadas Thorne aus und setzte auf dessen Kopf ein Kopfgeld aus in Höhe von 25.000 Reichentaler, einer ungeheuer hohen Summe. Er verhoffte sich dadurch, auch Söldner aus Reihen seines Widersachers zu finden, welche für diesen Preis gegen ihn wettern wollen würden. Tatsächlich wurde wenige Tage später nach Auslösung des Kopfgelds der junge Asphari von seinen eigenen Vertrauten gefangen genommen, als Übergabeort wurde der Chrysanthemen-Park im Monarchie-Viertel Sahs gewählt, ein Ort, an dem auch damals König Moritatus Gomorrah am Schafott gerichtet wurde. In Lumpen gekleidet, offenbar verletzt und gefangen wurde er von zwei seiner engsten Vertrauten, Cassia von Eulovica und Koichi Zagai, vorgeführt. Diese gaben an, dass sie für dieses Geld keinem Mann der Welt gehorchen würden und wollten den Widersacher Siegels übergeben. Erst als es keinen Zweifel mehr daran gab, kam auch der amtierende Staatskanzler selbst aus seinem Versteck, um seinem Widersacher ein Ende zu bereiten. Nicht gerechnet hatte er jedoch mit einer Finte. Die zwei bewaffneten und hochkompetenten Streiter des Söldnerherren ließen ihn zurück und überwältigten ohne größere Probleme die Leibgarde von Elmar Siegel. Dieser war in die Falle des aktuellen Staatskanzlers gefallen, ihn so herauszulocken, um seinem Treiben endlich ein Ende zu setzen. Gerade solche Täuschungen und Intrigen sollten weiterhin das Bild der Zukunft Sahs bestimmen.

Wie Helden wurden die Söldner der Yokuza gefeiert als diese den Staatskanzler Elmar Siegel in die Mitte des Marktplatzes zerrten und diesen für drei Tage nackt an einem Pranger zu Schau stellten. Nachdem das Parlament wieder tagen konnte, enthoben sie Elmar Siegel seines Amtes und erließen Haftbefehle gegen seine Minister, die ihm während dieser Zeit geholfen hatten. In der nächsten Wahl im Herbst des Jahres 5618 n.J.E. sollte sich die Partei des Rechten Maßes durchsetzen, ein neuer Kanzler wurde nach diesem Putsch gekürt – Belial Armadas Thorne.

In den ersten fünf Jahren nach Ernennung wurde eine massive Erneuerung des Militärs durchgeführt. Im Sinne seiner Vorgänger blieb dieses weiterhin eine Art Privatarmee des vorherrschenden Kanzlers, welche Yokuza genannt wurde. Während die Anzahl an Soldaten erst in den Jahren später ansteigen würde, so verstärkten allen voran die erfahrenen Söldner, die Kanzler Thorne mit nach Sah brachte, die individuelle Kampfkraft der Soldaten des Landes. Ebenso wurden neue Heeresführer der Armee im Kreis seiner Eliten ernannt, welche im Abschnitt der Yokuza genauer nachgelesen werden können.

Die Regentschaft von Kanzler Belial Armadas Thorne lässt sich am leichtesten mit einer von der Mitte aus gerichteten Populismus beschreiben. Er gilt als volksnah, berühmt für seine gut strukturierten, leicht zu verstehenden Reden und bietet für viele Probleme einfache Lösungen, egal ob diese nun auch tatsächlich so funktionieren oder nicht. Besonderen Rückhalt in der Bevölkerung genießt er dadurch, dass er für viele der erste funktionierende starke Mann seit langer Zeit in Sah ist. Besonders die ländlichen Gebiete sehnen sich nach der Führung durch einen einzigen, und nicht durch ewige Diskussion in einem schwer zu verstehenden Parlament. Zu sagen, dass er einer Politik des Volk nachgeht, ist zum Teil sogar korrekt. Auch wenn die Steuern zum Leidwesen vieler gestiegen sind, bietet er auch für die ärmere Bevölkerung einen Zugang zur Bildung, schafft besonders im Bereich des Militärs und neu geschaffenen Industriesektoren in Froenya Arbeitsplätze und sorgt allen voran dafür, dass das vor ihm so arme Rattenviertel in Froenya zunehmend an Wohlstand gewinnt, sodass es inzwischen nur noch in Teilen als Slum bezeichnet werden könnte. Besonders in den letzten Jahren trumpft der Regierungsstil des Kanzlers mit diplomatischer Finesse auf. Die Beziehungen zwischen Sah und Embaro sind inniger als je zuvor, mit Balsorra wird ein Frieden ausgehandelt und selbst mit den Kolonien des Kaiserreiches gibt es wieder regen Handel, solange man die dort vorherrschenden Umstände akzeptiert.

Von Seiten der liberaleren Teile der Bevölkerung wird dem Kanzler vorgeworfen, dass dieser Meinungs- und Grundrechte der Bürger einschränke. Prozesse und Gerichte seien nicht mehr so gerecht wie früher, der Kanzler in sich selbst habe mit seinem Militär zu viel Macht und könnte, wenn er nicht wollte, kaum abgesetzt werden. Ebenso wird ihm vorgeworfen, dass er zu einfache Lösungen für zu komplexe Probleme finden würde und sich mit vielen Thematiken nicht in dem Maße auskenne, wie er es vorgibt. Ebenso befürworten sie nicht die rigorose Expansionspolitik des Kanzlers.

Von Seiten der Nationalisten ist wohl der größte Vorwurf, dass der Kanzler kein Sahaner ist und somit kein Land, in dem vorwiegend Sahaner leben, regieren sollte. Ebenso habe er unrechtmäßig den letzten Kanzler abgesetzt, welcher ihrer Regierungspartei entsprach.

Während die Regentschaft von Belial Thorne größtenteils von einem langen Frieden und guter Wirtschaft gesegnet war, litt Sah nebst den anderen Ländern Baloras unter der Dämonenkrise, welche in Balora zwischen den Jahren 5680 und 5686 n.J.E. wütete.

Ein Portal erschien in den Morgul-Klippen zwischen den Ländern, die verzerrte Kreaturen herausströmen ließ, welche in Balora gemeinhin als Dämonen bekannt wurden. Zuvor hatten diese Kreaturen auch nach langjähriger Belagerung das Kaiserreich Astora vollkommen ausgelöscht.

Unter Zuhilfenahme der Akademie half der Staatskanzler und der ganze Staat Sah dabei die Dämonen zurückzudrängen und das Portal schlussendlich zu schließen. Das Wüten der Dämonen sorgte jedoch dafür, dass die Stadt Nevercairn komplett verwüstet wurde und Teile der Stadt Rjolkan noch jahrelang später in Trümmern lag.

Gleichzeitig sah sich der Kanzler auch mit der Kirche des ersten Lichts konfrontiert. Eine radikale Splittergruppe des früheren astoranischen Glaubens, welche sich in der Stadt Rjolkan niederließ. Während auch diese zu Teilen gegen die Dämonen ankämpften, sollten sie auf sahanischem Grund und Boden terroristische Anschläge verüben, Tierwandler des Staates auf grausame Art und Weise foltern und ermorden sowie die Regierung des Landes selbst in Frage stellen. Nachdem diese aus dem Land gejagt wurden, nachdem sie weitere Teile des Osten verwüsteten, wurde in Sah ein genereller Exekutionsbefehl gegen die obersten Männer und Frauen der Kirche des ersten Lichts ausgestellt, welche inzwischen unter der Fuchtel des neu geschaffenen Kaiserreichs Balsorras einen Schutzherrn gefunden hatten. Auch heute gibt es noch Anhänger der Kirche des ersten Lichts in Sah, welche systematisch von der Geheimpolizei Sahs verfolgt werden, auch wenn sie mit der Mitgliedschaft selbst nicht gegen gültiges Gesetz verstoßen.

Nachdem die Dämonen besiegt waren und die Kirche des ersten Lichts aus den Ländereien Sahs vertrieben wurde, stand Sah gemeinsam mit seinem Nachbarstaat Embaro vor einer neuen Krise.

Das Kaiserreich Balsorra eroberte das durch die Dämonen geschwächte Königreich Ambra und wandelte es in die Kolonie Minería im Jahr 5689 n.J.E., um im Jahr 5690 n.J.E. überfielen die Balsorraner zudem die freien Inseln von Ilé-Ilé und machten diese zu ihrem Eigentum. Aus Sorge, dass diese Expansionspolitik auch Sah und Embaro befallen würde, schlossen die beiden Länder ein Schutzbündnis und bereiteten sich auch einen eventuell bevorstehenden Krieg vor. Die Anspannung senkte sich jedoch, nachdem Balsorra überraschend einen Friedensvertrag anbot, welcher auf neutralem Grund in den Morgul-Klippen im Jahr 5691 n.J.E. unterzeichnet wurde. Die Kolonie Minería und die Kolonie Ilé-Ilé blieben trotzdem unter balsorranischer Herrschaft und wurden als koloniale Vizekönigreiche von Balsorra anerkannt, die Vizekönige stellten zwei der höchsten Mitglieder der balsorranischen Inquisition.

Nach dieser turbulenten Zeit wurde in Sah nun allen voran Frieden gesucht. Während mit Embaro eine neue Phase des engen Bündnisses eingegangen wurde, expandierte Sah nun im Jahr 5691 n.J.E. in die Tiefe Froenyas und machte die dortigen unterirdischen Lande, die sehr reich an seltenen Metallen waren, zum offiziellen Staatsgebiet. Mit größerer Sorge sah man jedoch die so nach oben dringenden Teile des Tiefenvolkes an, welche systematischen Rassismus in Sah zu Teilen erleben müssen. Hier suchen sowohl die Partei des Rechten Maßes als auch die Fortschritt-Partei Sahs eine Versöhnungspolitik, um diesen Wesen Bildung und Arbeit zu ermöglichen.

Wie es mit der Geschichte Sahs weitergehen würde, wird hier aktiv weiter ergänzt.

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Politik in Sah[]

Sah ist eine Demokratie mit einem präsidentiellem System.

Auch wenn hier von der Bevölkerung der Anführer des Staates gewählt wird, so hat dieser die Rolle eines Staatsoberhauptes, Regierungschefs und Oberbefehlshaber des Militärs inne. Im Falle von Sah geht diese Rolle auch zu Teilen in die Judikative über, welche später etwas näher erklärt werden soll.

Diese Demokratie existiert seit dem Jahr 4196 n.J.E und ist für die Verhältnisse Revarias fortschrittlich, selbst wenn viele Teile des Systems, welches nach dem letzten sahanischen Bürgerkriegs eingeführt wurden, noch immer monarchische Züge aufweisen.

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Macht und Befugnis des Oberhauptes[]

Das Oberhaupt des Staates Sah hat eine Reihe von Befugnissen, welche in gewisser Hinsicht einem König gleich kommen könnten. Historisch wurde so auch immer ein starker Mann in Sah gesucht, welcher mehrere Gewalten in sich vereinen konnte, aber natürlich vom Volk genug geliebt werden musste, um gewählt werden zu können.

Das Oberhaupt kann dem Parlament in Froenya direkt Gesetzesvorschläge vorschlagen und besitzt ein Veto-Recht über alle Entschlüsse von Gesetzen, bevor sie tatsächlich umgesetzt werden.

Im Fall des Militäroberhauptes war es seit Beginn der Demokratie bereits so, dass dieser der Kanzler von Sah selbst war, doch mit Erreichen der Macht vor 80 Jahren durch Belial Armadas Thorne hat sich dies geringfügig geändert. Die vorherige sahanische Söldnerarmee wurde zu großen Teilen aufgelöst alsbald dieser an die Macht kam und viele von diesen wurden in die bis dahin noch sehr kleine Privatarmee des Kanzlers, die Yokuza, integriert, sodass sie bis heute gut 5000 Mann stark sind und das stehende Heer Sahs bilden. Diese dienen mehr als bei anderen Kanzlern davor mehr als Privatarmee anstatt als Militär Sahs.

Auch kann der Staatskanzler Kriege ausrufen und Frieden schließen und damit einhergehend Milizen einberufen. Ein jeder Mann muss und eine jede Frau kann mit Erreichen des Erwachsenenalters ein dreijähriges Grundtraining an der Waffe erlernen. Grundsätzlich kann ein jeder Mann zwischen dem umgerechneten 17. Und 50. Lebensjahr in den Dienst in Kriegszeiten einberufen werden.

Ein Staatskanzler wird auf Lebenszeit gewählt, kann jedoch auch durch das Parlament durch eine Mehrheit von 66 Prozent abgewählt werden, wenn dringliche Gründe dafür existieren.

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Aufbau des Parlaments und Parteiensysteme[]

Das froenyanische Parlament existiert seit dem Fall der Monarchie und hat seit dessen viele Änderungen durchlebt. Das Gebäude selbst steht im Bourgeoisieviertel nicht unweit des Nordtores der Stadt und ist nach der Akademie das größte Gebäude der Stadt.

Im Parlament sitzen zwei verschiedene Kammern, die niedere Kammer ist die Kammer der sogenannten Volksvertreter. In jedem Bezirk gibt es sogenannte Sprengel, in welchen örtliche Politiker für einen Sitz im Parlament kandidieren können. Bei der alle zehn Jahre stattfinden Wahl der Volksvertreter wird in jedem dieser Sprengel die Stimmen ausgezählt und der entsprechende Vertreter bestimmt. Diese ziehen dann im Namen des Volkes für Sprengel und Bezirk in das Parlament ein und residieren damit auch in Froenya. Die Kammer der Volksvertreter hat genau 200 Mitglieder, welche auf den 200 Sprengeln Sahs basieren.

Die andere wird die hohe Kammer genannt. In dieser sitzen zum einen Vertreter der größten Handwerkszünfte, Vertreter der Händlergilden, Vertreter der größten Söldnerfraktionen, mehrere Vertreter der Akademie von Froenya sowie auch Vertreter der Großgrundbesitzer aus ganz Sah. Je nach Notwendigkeit können in der Hohen Kammer unterschiedlich viele Personen Platz finden, die Anzahl beschränkt sich zumeist zwischen 15 und 20 Personen.

Nun wo die zwei Kammern erklärt wurden, können wir dies in Theorie durchgehen wie ein Gesetz beschlossen wird.

Ein Gesetzesvorschlag wird üblicherweise von der niederen Kammer erstellt. Diese richten sich an den Nöten des Volkes und schlagen, um diese Probleme zu beseitigen, Gesetze vor. Ein so vorgeschlagenes Gesetz gelangt dann in die hohe Kammer wo ein einfaches Gesetz mit einer einfachen Mehrheit, ein Gesetz, welches die sahanische Verfassung ändern würde, mit einer ¾-Mehrheit, beschlossen oder abgelehnt werden kann.

Ein Gesetzesvorschlag kann jedoch auch von einem sogenannten Konglomerat aus der hohen Kammer stammen. Ein Konglomerat ist eine Interessensgruppe der hohen Kammer, welche einem gemeinsamen Ziel folgt oder in einem gemeinsamen Berufsfeld tätig sein kann. Diese können ebenso ein Gesetz vorschlagen, welches jedoch von der niederen Kammer mit den gleichen Mehrheiten bestätigt werden muss.

Erst wenn ein solches Gesetz vom Parlament bestätigt wird, gelangen diese schlussendlich zum Staatsoberhaupt Sahs, dem Staatskanzler, welche diese, bevor sie in Kraft treten, annehmen kann oder sein Veto-Recht nutzt, um das Gesetz zu verhindern. Auch wenn so de facto sehr viel Macht auf dem Kanzler selbst ruht, wurde dies bei der Erschaffung dieses Parlament-Systems bedacht. Sollte eine 2/3 Mehrheit aus der niederen und aus der hohen Kammer empfinden, dass der Staatskanzler nicht im Interesse der Bürger Sahs mit seinen Entscheidungen zu den Gesetzen handeln würde, so kann dieser in einer Parlamentssitzung, in der beide Kammern gleichzeitig tagen würden, abgesetzt werden. Dies ist bereits dreimal in der demokratischen Geschichte Sahs vorgekommen.

Die meisten Mitglieder des Parlaments gehören bestimmten Parteien im Staat an, wenngleich bei Wahlen immer Vertreter der Parteien und nicht die Parteien selbst gewählt werden. Es gibt drei größere Parteien in Sah, welche bei Umfragen gut abschneiden.


Die Partei des Rechten Maßes (PRM)

Die momentan führende Partei ist die Partei des Rechten Maßes, welche ursprünglich seit mehr als eintausend Jahren besteht, jedoch seitdem der jetzige Staatskanzler Belial Armadas Thorne dessen Vorsitzender wurde radikal umgekrempelt wurde. Die Partei des Rechten Maßes zeichnet sich durch einen starken Fokus auf die Wirtschaft und freien Handel innerhalb Sahs aus, stellt eine Expansionspolitik mit besonderen Blick auf neue Ressourcengewinnung ins Rampenlicht und stärkt den individuellen Reichtum des Einzelnen, laut Kritikern der Partei oft auf Kosten von Meinungs- und Pressefreiheit. Besonders durch die Prämisse des starken Mannes, der das Land größer machen soll, feiert die Partei des Rechten Maßes seit dem letzten Jahrhundert große Beliebtheit und konnte 52 Prozent aller Stimmen für sich gewinnen bei der letzten großen Wahl.

Fortschritt-Partei Sahs (FPS)

Die zweite Partei gewinnt ihre Stimmen allen voran aus dem liberaler gestimmten Wahlkreisen, besonders jedoch unter Magiern und Intellektuellen findet sie großen Zuspruch. Diese Partei setzt ihren Fokus auf die individuelle Freiheit des Einzelnen, das Selbstbestimmungsrecht eines jeden Bürgers sowie auf Transparenz bei allen Staatsausgaben, welche die beiden anderen großen Parteien nicht versprechen möchten. Seitdem die Partei des Rechten Maßes stark dazugewinnt werden viele Stimmen aus dieser Partei laut, die sich stark gegen die Unterdrückung im Land durch die Schergen des Kanzlers, die Yokuza laut machen. Die Partei selbst ist in zwei Lager unterteilt, einen moderaten Teil, welcher zu Teilen mit der PRM gemeinsam Gesetze verfasst sowie einen radikalen, recht links eingestellten Teil, welche nicht zu Diskussionen bereit ist mit anderen Parteien. Besonders die zwei Vorstehenden der Lager der Parteien sollte man kennen, zum einen im moderaten Teil die Dekanin Cerwen Bandaras sowie als zweite Spitze der Partei die Dunkelelfe Arietta Moncler. Diese Partei ist zu einem großen Sammelbecken nicht nur für freiheitlich Denkende, Intellektuelle und Magier geworden, sondern in den letzten Jahren auch für all jene, die mit der Regierungspartei nicht zufrieden sind. Bei der letzten Wahl konnte sie 31 Prozent der Stimmen für sich gewinnen.

Sahanische Nationalpartei (SNP)

Die sehr lange beliebteste Partie in Sah ist inzwischen nur noch ein Schatten ihrer selbst. Die stark national eingestellte Partei besteht zum größten Teil aus ehemaligen Königstreuen, Großgrundbesitzern und Ewiggestrigen, welche sich nicht nur einen starken Mann, sondern einen König in Sah zurückwünschen. Besonders kritisiert wird diese Partei dadurch, dass sie die Rolle des letzten Königs im großen und finalen Bürgerkrieg Sahs herunterspielen und die Fehler und Schwächen vergangener Monarchen gezielt herunterspielen. Während sie in der Expansionspolitik der PRM-Partei zustimmen, scheiden sich die Geister zwischen PRM und SNP allen voran durch die große ausländische Macht der Yokuza, welche über Sah im Moment regiert. Für die SNP sollte nur ein Sahaner an der Spitze der Macht stehen. Doch gerade durch die Politik des starken Mannes ging ein Großteil der Wählerschaft der SNP zur PRM, weswegen sie – einst noch mit 30-35 Prozent vertreten – inzwischen auf maximal 10 Prozent bei Wahlen kommt.

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Ministerien und Diplomatie[]

Das sahanische Parlament beinhaltet auch unterschiedliche Ministerien, welche sich um eine große Varietät unterschiedlicher Fachbereiche kümmern können. Die Plätze der Ministerien werden üblicherweise aus dem Parlament selbst gewählt,  je nach Stimmen, die eine Partei bekommen hat, kann diese Plätze für Minister beantragen.

So überrascht es nicht, dass die PRM in diesem Fall die meisten Ministerien unter ihrer Kontrolle hat. So unter anderem das Ministerium für Wirtschaft und Finanzen, das Ministerium für Inneres, das Außenministerium, welches allen Diplomaten vorsteht, das Ministerium für Schifffahrt sowie das Ministerium für Infrastruktur und Straßenbau. Auch die FPS hat so mehrere Ministerien inne, welche das Ministerium für Magie sowie das Ministerium für Bildung sowie das Ministerium für Arbeit beinhaltet. Schlussendlich besitzt auch die SNP einen Ministerposten, nämlich jenen für den Handel.

In diesen Ministerien werden gemeinsam für ihren Fachbereich besonders häufig Gesetzesentwürfe vorgeschlagen, welche je nach Verteilung in den Kammern des Parlaments unterschiedlich leicht auch in die Tat umgesetzt werden können.

Besonders wichtig ist das Außenministerium, welches ungleich es in anderen Ländern ist allen Diplomaten vorsteht. Es dient so zudem als Informationszentrale, welche sehr eng mit der Geheimpolizei der Yokuza zusammenarbeitet, um etwaige Bedrohungen früh zu entdecken und ausländische Aggressoren gezielt zum Schweigen zu bringen.

Die Diplomaten werden üblicherweise von der regierenden Partei selbst ausgesucht und haben zumeist eine Verbindung zu jenem Land, in denen sie eingesetzt werden, in einem jeden Fall sollten sie jedoch sowohl die baloranische Sprache als auch die Sprache des Landes, in dem sie eingesetzt werden um Sah zu repräsentieren, fließend sprechen können. Besonders in der Diplomatie wird weniger ein Wert auf Vetternwirtschaft beim Verteilen der Posten gelegt, sondern die fähigsten und eloquentesten Individuen ausgewählt. Besonders wichtig und oft benötigt sind im Moment die Diplomaten, welche nach Embaro, Cutrúin, Balsorra und Niparan ausgesandt wurden.

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Ausländische Beziehungen und Handel[]

Das Land Sah besitzt eine reichhaltige Geschichte an Bündnissen vielerlei Art mit so manchen revarischen Ländern. Hierbei hatte man sich jedoch in der Vergangenheit allen voran auf die Nachbarländer beschränkt. In Sah kennt man drei verschiedene Stufen von Nähe zu anderen Ländern, welche hier kurz zusammengefasst werden:

Handelsverträge

Mit einem jeden Land, welches sich nach außen hin für den freien Handel geöffnet hat, besitzt Sah eine mehr oder minder florierende Handelsbeziehung. Besonders der Hafen in Froenya wird für seine mittige Lage in der Welt von Revaria als Anlaufpunkt für verschiedene Händler gerne gewählt, gerade da es in Sah für den freien Handel weniger Sanktionen und Steuern gibt als in so manch anderem Land Revarias. Es gibt wenige Ausnahmen für den Staat Sah einen Handelsvertrag zu beenden, meistens bedingt durch aggressives Verhalten gegenüber Sah oder einem engen Verbündeten Sahs.

Handelsbündnis

Ein Handelsbündnis ist eine Stufe enger als ein Handelsvertrag, beinhaltet diese Stufe der Kommunikation doch auch eine Zusammenarbeit in der gemeinsamen Regulierung des Handels damit beide Staaten möglichst Geld daraus schöpfen können. Kommt es zu einem Handelsbündnis mit Sah wird gezielt Werbung für lukrativen Handel in beiderlei Staaten gemacht und Händler aus diesen Ländern, die in Sah ihre Waren kaufen und verkaufen, erhalten besondere Vorteile bei steuerlichen Fragen sowie werden seltener von der Hafenbehörde kontrolliert. Gleichsam verlangt Sah dasselbe für sahanische Händler im anderen Land. Ein Handelsbündnis besitzt Sah mit Embaro, Varsala, Niparan und Estros.

Bündnis

Ein Bündnis beinhaltet alles, was ein Handelsbündnis ebenso beinhalten würde. Jedoch geht die diplomatische Stufe noch höher, werden doch gemeinsame Gesetzesvorschläge in beiderlei Ländern erlassen, welche diesen gemeinschaftlich helfen sollen, auch über den Aspekt des Handels hinweg. Ein Bündnis heißt zumeist auch ein militärisches Bündnis im Ernstfall, welche vorsorgt, dass gemeinschaftliche Militäraktionen bei Aggressionen gegen eines der Länder durchgeführt werden können. Bündnisse sind in der Geschichte Sahs schon gekommen und gegangen, oftmals waren sie nicht von langer Dauer und von der Art des Königs oder Staatskanzlers abhängig. Im Moment besitzt Sah nur ein solches Bündnis mit dem südlichen Land Embaro.

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Religionen in Sah und deren Ausübung[]

In Sah funktioniert die Ausübung anders und auch der Wert von Religion wird anders ausgedrückt als in den meisten revarischen Staaten. Besonders an Sah ist die strenge Säkularität des Landes, ungleich beispielsweise in Embaro wird Religion sehr streng vom Staat getrennt und eine jegliche fanatische Involvierung in Religion kann als Grund genannt werden, um beispielsweise aus einem hohen Posten im Amt oder auch aus dem Parlament entlassen zu werden.

Somit gibt es in Sah auch keine Staatsreligion. Man kann zwar seine Religion in Sah frei wählen, jedoch ist es außerhalb bestimmter Zonen, sogenannter Flügelzonen, nicht gestattet in Dörfern und Städten Sahs öffentlich seine Religion auszuüben. Prominent in Froenya ist das Flügelviertel, in dem die wichtigsten Tempel und religiösen Einrichtung von dutzenden Religionen stehen.

So kommt es auch, dass die meisten Einwohner Sahs sich keiner Religion wirklich zugehörig fühlen, das Zugehörigkeitsgefühl ist hierbei am Land stärker als in der Stadt, wobei besonders in Rjolkan und Ashtallah im Vergleich zu anderen Städten viele Gläubige vorgefunden werden können. Abseits der gängigen Religionen ist es auch nicht unüblich verschiedene Sorten des Schamanismus und des Naturglaubens vorzufinden, welche Jahrtausende in ihrer Existenz zurückreichen und in anderen Ländern mit dominanteren Religionen von diesen bereits länger zurückgedrängt worden wären.

Die gängigsten Religionen sind die folgenden

  1. Der Kult der Würfeleule
  2. Die Schwanenchronik Embaros
  3. Der Kult der Daphne aus Ilé-Ilé
  4. Das Varsalanische Göttertriumvirat
  5. Angehörige des theokratischen Orden Cutrúins
  6. Die Kirche des ersten Lichts aus Astora
  7. Die Vorherrschaft des Blutes aus Balsorra
  8. Angehörige der Erdenmutter (Schamanistische Religion aus dem Süden Sahs)
  9. Anhänger von Voól (Böse gesinnte kultistische Gemeinschaft die besonders in Perona und Rjolkan aktiv sind)

Die meisten dieser Religionen finden eine nähere Beschreibung in eigenen Foren-Texten.

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Gesetze und Strafen[]

Ein ganzes Gesetzbuch hier aufzuschreiben würde den Rahmen sprengen, weswegen ich mich auf die gängigsten Verbrechen und ein paar Spezielle beschränken würde, welche das sahanische Gericht verhängen kann.

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Arten von Gerichten[]

Durch zuerst zu den Gerichten selbst. In Sah gibt es sogenannte Bezirksgerichte und Hauptgerichte. Hierbei bilden die Bezirksgerichte die untere Instanz, diese bestrafen kleinere Delikte für Verbrechen, die in ihrem Bezirk begangen wurden. Welche Bezirke es gibt wurde unter 2. bereits näher behandelt. Diese kleineren Delikte werden auch Bagatelldelikte genannt, sie kennzeichnen sich dadurch, dass die dafür vorgesehene Höchststrafe nicht mehr als 5 Jahre Gefängnis oder einen Monat Zuchthaus beträgt.

Ein Hauptgericht kümmert sich um gravierende Delikte, die vorher genanntes Strafmaß überschreitet. Das Hauptgericht besteht aus einem Konglomerat von sechs Richtern und befindet sich im Bourgeoisieviertel in Sah. Beschuldigte werden aus ganz Sah, wenn sie eines gravierenden Deliktes beschuldigt werden, in die Hauptstadt geschafft.

Während bei Bezirksgerichten nur ein einzelner Richter vorsteht, stehen bei Hauptgerichten zumeist auch bis zu zwei Gerichtshelfer vor, welche zumeist aus den Reihen der Yokuza stammen, und dem Richter bei der Entscheidungsfindung unterstützen können. Es ist besonders bei verheerenden Strafen üblich, dass dem Beschuldigten bei Verurteilung mehrere Alternativen geboten werden, wie dieser seine Strafe absitzen kann. Während die meisten die Gefängnisstrafe wählen, wird gerade stattdessen für jüngere Verbrecher das sogenannte Zuchthaus genutzt, andere Optionen können je nach Richter Exil, niedere Arbeit in Unter-Froenya oder Dienst an der Gemeinschaft lauten.

Auch die Todesstrafe gibt es in Sah, wenngleich diese nur selten angewandt wird. Im Schnitt werden so nur 3-4 Individuen pro Jahr zum Tode verurteilt, meistens bedingt durch Serienmord, dem Vergehen an Kindern oder Schutzbefohlenen oder Hochverrat.

Eine Alternative des Bezirksgerichts können sogenannte Elite-Yokuza mit Handlungsbefugnis darstellen. Während ein jeder Soldat und Stadtwache dazu in der Lage ist das Gesetz durchzusetzen und sich insbesondere die Kopfgeldjagd unter den Söldnern Sahs großer Beliebtheit erfreut, können manche Elite-Yokuza des Kanzlers eine Fortbildung zum Hilfsrichter durchführen, welche in etwa 3 Jahre dauert um nicht nur festzunehmen sondern auch sogleich ein Urteil zu vollstrecken. Da dies mit viel Bürokratie verbunden ist, schrecken jedoch die meisten hiervon ab.

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Strafmaß[]

Hier werden für die gängigsten Verbrechen unterschiedliche Strafmaße festgehalten.

Vergehen: Strafmaß: (Teile der zu erwartenden Lebenszeit)
Mord (vorsätzlich) -> 40-80 Prozent

Bei hochrangigen Personen auch Todesstrafe möglich.

Alternativen: 20-30 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Mord (Serienmord) Lebenslang, Todesstrafe

Kann mit Folter verbunden werden.

Alternativen: Lebenslange Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Fahrlässige Tötung -> 20-35 Prozent

Bei hochrangigen Personen bis zu 50 Prozent möglich.

Alternativen: 10-15 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya oder 40 Prozent Dienst an der Gemeinschaft

Körperverletzung -> 5-15 Prozent (leicht) / -> 15-25 Prozent (schwer)

Bis zu 50 Prozent bei versuchtem Mord

Alternativen: 2-10 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya oder 8-12 Prozent Dienst an der Gemeinschaft

Verrat Je nach Schwere des Verrats 50 Prozent bis Todesstrafe.

Für Verrat werden üblicherweise keine Alternativen vergeben.

Einbruch 5-12 Prozent (je nach Wert des Hauses)

Kann bei Körperverletzung oder Mord während des Einbruchs höhere Strafen erhalten.

Alternativen: 2-5 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

(Taschen-)Diebstahl Je nach Wert des Diebstahls 5 Schläge mit dem Rohrstock bis 3 Prozent.

Alternativen: 1-3 Jahre Dienst an der Gemeinschaft.

Ausübung von Nekromantie Lebenslange Sicherheitsverwahrung in Zellen mit Riol-Gittern

Alternative: Falls Nekromant zu gefährlich -> Todesstrafe

Beschädigung von Eigentum Geldstrafe bis 5 Prozent

Alternativen: In einem jeden Fall ist statt Strafe Rückzahlung des 1,5-fachen Preises des beschädigten Eigentums möglich.

Vergewaltigung 15-45 Prozent

Vergewaltigung Minderjähriger wird besonders schwer, auch mit der Todesstrafe, geahndet.

Alternativen: 10-30 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Brandstiftung Je nach Ausmaß des Brandes

40 bis 70 Prozent

Besonders schwere Delikte, da viele Holzhäuser in Sah, darum so hoher Strafansatz.

Absicht muss bei Brandstiftung nachgewiesen werden.

Alternativen: 20-50 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Missachtung von Ausgangssperren Geldstrafe oder 2 Wochen Pranger am Marktplatz
Betrug Je nach Höhe des Betrugs

5-20 Prozent, alternativ auch hier persönliche Enteignung und Dienst an der Gemeinschaft möglich.

Beleidigung eines Staatsorgans Geldstrafe oder Zuchthaus (auch für Erwachsene!)
Drogen-/Schwarzmarkthandel Höhere Strafen bei illegalen Drogen als anderer Schmuggelware. 5-30 Prozent

Alternativen: Bei kleineren Vergehen hohe Geldstrafen, bei höheren 2-15 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Erzwungene Prostitution 20-60 Prozent

Strafmaß je nach Dauer, Alter der Prostituierten und Anzahl. Hat immer persönliche Enteignung zur Folge, um die geschädigten Personen zu entschädigen.

Alternativen: 10-30 Prozent Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Ehebruch Nur bei Frauen anwendbar, bei nachgewiesenem Ehebruch V-förmiges Schandmal mit Brandeisen an der linken Wange sowie 10-30 Tage Zuchthaus.
Fälschen von Dokumenten oder Kunst Geldstrafe oder 2-10 Prozent

Bei besonders guten Fälschern oftmals auch Begnadigung und Einstellung

Wilderei Geldstrafe oder 10-15 Tage Pranger
Sklavenhandel Todesstrafe
Falschaussagen Bei nachgewiesenen Falschaussagen hohe Geldstrafe an den Geschädigten mitsamt 5-10 Tagen Pranger
Panscherei von Alkohol oder Mehl Da besonders in Sah oft vorgekommen hierfür sehr hohes Strafmaß von 5-15 Prozent, Alternative bei Alkohol: Beweisen, dass Alkohol nicht gepanscht ist, indem man ihn sich selbst zuführt vor Schwurgericht.

Nun ein paar Erklärung der Begrifflichkeiten

Strafmaß in Prozent der zu erwarteten Lebenszeit

Durch die Langlebigkeit mancher Völker fühlen sich 20 Jahre im Gefängnis für einen Menschen an als würde er sein ganzes Leben darin verbringen, für einen Elfen beispielsweise wäre es jedoch viel eher ein Wimpernschlag. Aus diesem Grund wurde seit dem Jahr 2214 n.J.E eine neue Regelung eingeführt, das Lebenszeitstrafen-Gesetz. In diesem steht geschrieben, dass ein Individuum je nach Langlebigkeit seiner Rasse unterschiedlich lang im Gefängnis verbringen muss. Hierzu wurde ein erwartetes Durchschnittsalter einer jeden Rasse und einer jeden Mischung aus verschiedenen Rassen genommen und diese an das Basis-Strafmaß eines Menschen angepasst.

Zwangsarbeit in Unter-Froenya

Eine sehr neue Alternative, welche erst seit 5 Jahren in Kraft tritt. Ein jeder Gefangener kann sich entscheiden seine Zeit im Gefängnis zu Teilen freizukaufen, indem er körperliche Arbeit im Untergrund leistet. Dort wird in Sträflingskolonien mit Spitzhacken und Sprengmagiern nach wertvollen Erzen gesucht. Die Zeit, die jemand dort verbringt, kann je nach Leistung 2-4fach der eigentlichen Gefängnisstrafe zugerechnet werden. Diese Zwangsarbeit erfreut sich unter Gefängnisinsassen großer Beliebtheit.

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Das Militär Sahs – Die Yokuza[]

Das Militär Sahs, welches vor der Amtszeit des Staatskanzlers noch genau so hieß, wurde inzwischen in die sogenannten Yokuza umfunktioniert, welche als einziges stehendes Heer des Landes gilt und so mit einer Anzahl von Soldaten in Höhe von 3000-4500 Mann im Vergleich zu anderen Ländern eine nur verhältnismäßig sehr kleine Armee darstellt.

Sah unterscheidet sich hier allen voran von anderen Ländern durch das sogenannte Milizrecht. Ein jeder männliche Sahaner muss den Dienst an der Waffe üben für eine Laufzeit von 3-30 Jahren, je nach Alterserwartung. Die Waffen, mit den ein Sahaner geübt hat, darf dieser mit nach Hause nehmen und nutzen, wenn Not am Mann ist. So entstehen in Dörfern und Städten auch Bürgerwehren, welche den Stadtwachen, zumeist bestehend aus den Yokuza, unterstützend zur Seite stehen, aber nicht selbstständig Festnahmen durchführen dürfen.

Ein jeder männliche Sahaner ist verpflichtet im Falle eines Krieges einsatzbereit zu sein und zu Feld zu ziehen, wenn es notwendig ist. So können bis zu 150.000 Mann mobilisiert werden im Ernstfall, eine Tatsache, welche Sah im vergangenen Dämonenkrieg sehr geholfen hat die Dämonen zurückzuschlagen trotz Verlusten in den eigenen Reihen.

Frauen haben in Sah das Recht im Militär zu dienen, jedoch sind sie vom Milizrecht befreit, dies ist für Frauen lediglich ein freiwilliges Angebot.

Neben diesen Bürgerwehren und Milizen kann man die Yokuza Sahs in unterschiedliche Lager je nach Nutzung einteilen, welche hier etwas näher beschrieben werden.

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Hierarchie und Bereiche der Yokuza[]

Die Stadtwachen

Der größte Teil der Yokuza ist in den Bereich der Stadtwachen zu finden. Diese werden allen voran von jüngeren Yokuza am Anfang ihrer Karriere-Laufbahn beschritten und gilt unter diesen als die am wenigsten honorierte und geachtete Aufgabe. Die Stadtwachen finden sich nicht nur – wie der Name schon verraten könnte – in den Städten Sahs. Auch in etwas größeren Dörfern gibt es feste Postierungen von Stadtwachen, während Patrouillen dieser auch alle kleinen Dörfer in regelmäßigen Abständen besuchen um nach dem Rechten zu sehen.

Die Aufgaben der Stadtwache sind sehr vielseitig, jedoch könnte man es im größten Teil als eine Art Gendarmerie bezeichnen. An die örtliche Stadtwache werden Verbrechen gemeldet, die Stadtwachen nehmen zudem einen Großteil der Verbrecher in ganz Sah fest.

Wie schon vorher erwähnt ist die Stadtwache die am wenigsten geachtete Stellung unterhalb der Yokuza und wird im Verhältnis nicht gut honoriert. Eine Stadtwache hat eine arme Wohlstandsstufe und lebt nicht selten auch in den ärmeren Vierteln der Stadt. Gleichsam ist die Stabilität für viele Stadtwachen ein großer Vorteil, da sie ihre Familien nicht verlassen müssen und dauerhaft an einer Stelle eingesetzt werden, was bei anderen Stellungen innerhalb der Yokuza nicht immer zwingend der Fall ist.

Stadtwachen erkennt man an ihrer mittelschweren Rüstung, welche aus mehreren Schichten mit Metall verstärktem Leder besteht. Darunter trägt die Stadtwache zum besseren Schutz ein Gambeson, auch die Hosen sind mit mehreren Lagen Textilien verstärkt. Erkennungsmerkmal ist vor allen Dingen die Bemalung der Rüstung, welche in einem schlichten Schwarz gehalten ist, mit zwei parallel zueinander führenden roten Streifen über der Brust. An der Brust selbst steht ein Wappen mit zwei überkreuzten Speeren und einem Schild darunter in Ocker, welches ebenso als Erkennungsmerkmal besonders für Stadtwachen gilt. Stadtwachen werden mit zwei unterschiedlichen Waffen trainiert, zum einen mit einer Hellebarde, zum anderen einem Langschwert und einem Kiteschild. Als Helm tragen sie die für Yokuza übliche Halbmaske, welche ihre untere Gesichtspartie verdeckt. Wie bei anderen Yokuza auch sind diese Masken sogenannte Oni-Masken, welche die Fratze eines niparanischen bösen Geistes darstellen sollen, diese sind je nach Rang in den Yokuza unterschiedlich gefärbt. Einfache Stadtwachen tragen hierbei weiße Masken, Hauptmänner der Stadtwache, von denen es pro 5000 Einwohner ca. einen gibt, tragen eine blaue Maske und der Kommandant der Stadtwache in einer Stadt trägt eine rote Maske.

Hauptmänner und Kommandanten der Stadtwache werden besser bezahlt, Erstere wären mit dem erhaltenen Geld in dem unteren Bereich der durchschnittlichen Wohlstandsstufe anzufinden, während Hauptmänner der Stadtwache im hohen Bereich der durchschnittlichen Wohlstandsstufe anzufinden wären.

Ein Yokuza der Stadtwache kann sich so dazu entscheiden nach 5-40 Jahren Dienstzeit (je nach Lebenserwartung der Rasse) sich für den Posten eines Hauptmanns zu qualifizieren oder in einen anderen, besser bezahlten Bereich innerhalb der Yokuza zu wechseln.

Gerade innerhalb der einfachen Stadtwachen befinden sich im Vergleich zu anderen Bereichen sehr viele gebürtige Sahaner, besonders mit Erweiterung des Dienstgebietes auf Unter-Froenya werden auch Yokuza aus den Reihen der Tiefenvölker ausgebildet, welche dort schon bald ihre Dienste als sogenannte Untergrund-Wachen beginnen sollen.

Die Stadtwache ist dem Bestrafungskommando der Yokuza untergeordnet.


Die Zollbeamten

Yokuza mit einem besonderen Blick für die Finanzen und all jene, die eher an Büroarbeit als an tatsächlicher Verbrechensbekämpfung interessiert sind, kommen oftmals im Zollbereich unter. Besonders an Häfen, aber auch an Grenzen und seit neuestem in Unter-Froenya gibt es zahlreiche Zollstationen, welche von den Soldaten des Staatskanzlers geleitet werden und dafür sorgen, dass Schmuggelware frühzeitig entdeckt und ein jedes Produkt, welches importiert oder exportiert wird, auch tatsächlich versteuert wird. So kommt ein gigantischer Umsatz für das Land Sah zustande.

Ähnliche wie bei den Stadtwachen kann auch im Beamten-Bereich sofort einsteigen wenn man die nötigen Qualifikationen besitzt, wenngleich die Arbeit besser honoriert wird, so ist ein einfacher Zollbeamter im oberen Feld der Wohlstandsstufe Arm vorzufinden, ein Zollmeister, ein Vorstand einer Zollstation, sogar je nach Ort im oberen Bereich der Wohlstandsstufe Durchschnittlich oder im unteren Bereich der Wohlstandsstufe Wohlhabend.

In der Bevölkerung selbst werden die Zollbeamten oftmals nicht sehr geachtet, da sie die Steuern unter allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln durchsetzen und so auch nicht vor Gewalt zurückschrecken, sollte nicht zur Genüge gezahlt werden. Ein besonderer Teil der Zollbeamten dienen auch als Steuereintreiben in den Städten, welche jenen Personen nachjagen, welche die Vielzahl an Steuern, welche in Sah entrichtet werden müssen, nicht zahlen oder nicht zahlen können.

Die Rüstung eines Zollbeamten kann verschieden sein. Im Zollamt selbst tragen sie zumeist eine Robe aus dickerem Stoff, welche in einem simplen beige gehalten und mit einem kupfernen Gürtel um die Hüfte zusammengehalten ist. Nicht selten werden Zollbeamte deswegen umgangssprachlich auch „Kupfergürtel“ genannt, welche oftmals auch als abwertende Bezeichnung gesehen wird. Alternativ besitzen die Zollbeamten auch eine gehärtete Lederrüstung mit einem genieteten Harnisch und Lederplatten an Armen und Beinen, welche besonders bei Schlägereien von großem Vorteil sein können. Auch Zollbeamte tragen üblicherweise die bekannte Halbmaske, welche in einem hellen Grün gehalten ist und einen Kinnbart auf der Maske zu besitzen scheint. Zollmeister besitzen eine Maske derselben Farbe, nur hat deren Maske auch noch dazu einen sehr buschigen Oberlippenbart sowie blaue Streifen an beiden Wangen.

Ähnlich wie im Bereich der Stadtwachen finden sich auch hier allen voran gebürtige Sahaner wieder, wenngleich hier kein Unterschied zwischen diesen und Personen anderer Herkunft sind. Jedoch wird gerade bei diesem Beruf eine gewisse Eloquenz in der sahanischen Sprache vorausgesetzt, wodurch in Sah geborene Bürger von Vorteil sind.

Die Zollbeamten sind der Geheimpolizei untergeordnet.

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Der exotische Dienst

Der exotische Dienst ist ein eigentümlicher Sammelbegriff für viele spezielle Yokuza, welche aus den unterschiedlichsten Orten Revarias kommen können. Er ist zurecht mit Mythen und Legenden umrankt, bedingt durch allerlei Geschichten, welche über die Mitglieder des ungefähr 400 Personen starken Dienstes erzählt wird.

Die wichtigsten Befugnisse dieses Dienstes sind Spionage und Gegenspionage sowie allen voran der Einsatz außerhalb der Landesgrenzen. Man vermutet, dass auch gezielte Auftragsmörder und erfahrene Entführer in diesem Bereich des Dienstes stecken würden, doch beweisen kann man dies natürlich nicht. Klar ist jedoch, dass der exotische Dienst in Sah gefürchtet ist, gleichzeitig aber mit Ehrfurcht betrachtet wird, da dieser allen voran seine Aggressionen an den Feinden des Landes und nicht an den Bürgern Sahs auslässt.

Im Einsatz selbst hat der exotische Dienst keine Uniform, da dieser zumeist aus den Schatten heraus interagieren muss und damit Kleidung benötigt, um mit der Masse zu verschmelzen. Auf offiziellen Diensten besitzt der exotische Dienst jedoch sehr wohl eine schwarz gefärbte Lederrüstung, welche von einem silbernen Gürtel sowie einem silbernen Dreieck an der Brust komplettiert werden. Ein Teil der gut sitzenden Lederrüstung ist auch ein dazu passender, schwarzer Umhang mit Kapuze sowie eine schwarze Maske.

Gerade da viele Mitglieder des exotischen Dienstes besonderen Gefahren ausgesetzt sind, ist die Bezahlung auch besser. So kann sich ein einfaches Mitglied bereits über eine Bezahlung erfreuen, die im Spektrum des Wohlstands durchschnittlich ist, ein höherrangiges Mitglied des exotischen Dienstes kann sogar eventuell auf eine hohe durchschnittliche Wohlstandsstufe oder eine niedrige wohlhabende Wohlstandsstufe zurückgreifen.

Im exotischen Dienst finden sich mitunter abgeworbene Spione anderer Länder wieder sowie mit Sicherheit sehr verschlagene und gefährliche Mitglieder der Yokuza-Einheit, welche ein besonderes Training von den Eliten erhalten, welches mehrere Jahre bedarf und je nach Fähigkeiten individuell angepasst werden kann. Besonders berühmt sind ein paar wenige Frauen innerhalb des exotischen Dienstes, welche wohl Verführungstaktiken besitzen sollen, denen kein lebender Mann (oder vielleicht auch Frau) widerstehen könne. Aus diesen kommen verhältnismäßig sehr viele Individuen schlussendlich in den Bereich der Elite-Yokuza, der später noch einmal besprochen wird.

Je nach Situation ist der exotische Dienst sowohl der Geheimpolizei als auch dem Infiltrationskommando untergeordnet.

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Das Sichelmond-Kommando

Das bekannteste aller Yokuza-Kommandos ist mit Sicherheit das Sichelmond-Kommando. Dieses hat sich erst vor circa 30 Jahren gebildet und ist eines der neuesten Additionen zu der großen und vielfältigen Zahl unterschiedlicher Kommandos der Yokuza.

Das Sichelmond-Kommando wird dann gerufen, wenn Not am Mann ist und die Aufgabe gewöhnliche Stadtwachen überfordern würde. Besonders wenn eine Bedrohung durch Magie oder gefährliche Kreaturen vorhanden ist und die Arbeit zu heikel ist um dafür Söldner (oder nur Söldner) zu beschäftigen, wird das Sichelmond-Kommando zu Rate gezogen, um die Gefahr zu vernichten. So überrascht es nicht, dass sich in diesen Kommando eine Reihe an Arkanmagiern befindet, welche Magie annullieren können sowie weitere, die Riol-Fesseln tragen, um Magier Dingfest zu machen ohne dass diese ihre Magie nutzen können.

Ein jedes der 5 Kommandos der Sichelmonde besteht aus 15 Personen, dem ein Hauptmann vorsteht, welcher ein Teil von Belials Elite-Yokuza ist und je nach speziellem Wirkungsbereich des Kommandos in unterschiedlichen Bereichen dort arbeiten kann. Diese 15 Personen sind zumeist eingefleischt und funktionieren als hervorragendes Team. Ungleich beispielsweise im exotischen Dienst werden gerade hier Kämpfer und Magier gesucht, die besonders gut mit anderen zusammenarbeiten können, um besonders große Bedrohungen zu bekämpfen. Besonders dieses Zusammenspiel macht ein solches Kommando besonders gefährlich und schwer zu besiegen.

Durch die Erfahrung ist die Bezahlung innerhalb eines der Sichelmond-Kommandos sehenswert, beträgt dieses je nach Erfahrung doch eine durchschnittliche oder hohe durchschnittliche Wohlstandsstufe. Die Kommandanten dieser Kommandos haben sich als Teil der Elite ein wohlhabendes Gehalt hingegen verdient.

Die Ausrüstung eines Sichelmond-Kommandos variiert je nach Position des Kämpfers. Ihnen allen gemein sind jedoch die schwarze Rüstung mit senkrechten, dunkelblauen Streifen am Oberkörper sowie dem Emblem eines Sichelmonds in Silber auf ihrer Brust. Ein Sichelmond-Kommando kann z.B. bestehen aus:

  • 2-3 Frontkämpfern -> Gekleidet in schwere Rüstung, zumeist mit Morgenstern oder einhändigen Hammer und Turmschild ausgerüstet.
  • 2-4 Schwächesuchern -> Gekleidet in mittelschwere Rüstung, zumeist mit Schwertern ausgerüstet, oftmals sogar Dual-Wielder. Alternativ auch mit besonderen Waffen je nach Notwendigkeit. Diese Kämpfer kennen sich besonders profiliert mit ihren Feinden aus, stellen Nachforschungen über die Schwachpunkte besonders bei Monstern als Gegner an und nutzen diese zu ihrem Vorteil.
  • 1-3 Schützen -> Je nach persönlichem Wunsch in leichte bis mittelschwere Rüstung gehüllt, mit Pistolen, Armbrüsten oder Bögen ausgerüstet. Sie arbeiten besonders eng mit den Schwächesuchern zusammen, um entstandene Schwächen besonders schnell und heftig treffen zu können. Diese stehen üblicherweise in zweiter Reihe.
  • 1-2 Kampfmagier -> Magier an vorderster Front, welche ihre Magie mit ihrer Waffe gemeinsam nutzen können. Viele dieser Magie besitzen starke, defensive wie offensive Techniken, um eingehenden Schaden abzuwenden und aufkommenden Schaden zu maximieren. Auch sie arbeiten so mit den Schwächesuchern zusammen, um schnell und effizient einen Gegner zu Fall zu bringen. Kampfmagier haben dadurch, dass sie nah am Gegner stehen, üblicherweise mittelschwere Rüstung an.
  • 2-4 Asse -> Der Ass besitzt üblicherweise eine ungewöhnliche Waffe, welcher dieser gemeistert hat und mit dieser umgehen kann wie kein anderer. Diese werden üblicherweise im Nahkampf eingesetzt und sie besitzen je nach Waffe mittelschwere bis schwere Rüstung. Diese arbeiten üblicherweise mit den Frontkämpfern zusammen, um den Fokus von anderen Zielen abzulenken. Asse gelten als besonders agile und schnelle Kämpfer, die auch gut improvisieren können. Asse können sich auch dadurch auszeichnen besondere Talente sehr gut zu beherrschen, welche für den Einsatz oftmals erforderlich sein können.
  • 1-2 Kontermagier -> Besonders geschätzt in einer solchen Gruppe sind die sogenannten Kontermagier, welche sich zur Aufgabe gemacht haben gezielt feindliche Magie zu annullieren, und falls nicht vorhanden, gezielt die Seele des Gegners zu schwächen, um diesem beizukommen. Sie geben zudem von hinten den Ton an, da sie zumeist den besten Überblick über das Schlachtfeld haben und sollten etwas von Kampftaktik verstehen. Sie werden zumeist von Frontkämpfern oder Assen um jeden Preis geschützt und trägen üblicherweise eine Lederrüstung.
  • 2-3 Schutzmagier -> Besonders begehrt in diesen Kommandos sind die sogenannten Schutzmagier. Hierunter befinden sich nicht nur Wiederherstellungsmagier, welche eingehenden Schaden heilen können und eventuell auch in der Medizin besonders bewandert sind, nein, auch andere unterstützende Klassen, die gezielt Barrieren erschaffen wie Gesteinsmagier finden sich hier, die im Zweifel auch offensiv austeilen können, falls es die Möglichkeit erfordern würde. Schutzmagier tragen üblicherweise leichte Lederrüstungen, welche sie von Schäden zumindest ein bisschen beschützen kann. Diese werden besonders aktiv von Fronteinheiten geschützt.
  • 1 Lichtmagier -> Der üblicherweise letzte Teil ist ein Magier, der aktiv für Licht sorgt und mit seinen scharfen Sinnen frühzeitig Gefahren entdecken kann. Zumeist wird hierfür ein Lichtmagier genutzt, aber auch Feuermagier können dieselbe Arbeit nutzen und werden in Regionen, in denen es kälter werden kann, eher bevorzugt. Auch der Lichtmagier wird aktiv geschützt und trägt leichte Lederrüstung.

Geleitet wird das Sichelmond-Kommando von einem Elite-Yokuza, in besonderen Fällen auch mehreren Elite-Yokuza. Es kommt nicht selten vor, dass sich manche aus den Kommandos, die sich hervorgetan haben, ebenso zu Eliten wurden und nun eigene Kommandos anführen. Ein jeder Elite hat das Recht dazu ein solches Kommando zu führen.

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Die harte Hand des Kanzlers – Die Elite Yokuza[]

An der Spitze des Militärs und der offiziellen Forschung des Landes, welche unabhängig von der Akademie in Froenya agiert, stehen die Elite-Yokuza, eine von Hand ausgewählte Gruppe von genau 50 Personen, welche zu Teilen bereits seit mehreren hundert Jahren, zu Teilen jedoch auch erst seit kurzem im Dienst des Kanzlers stehen. In die Elite des Kanzlers zu wechseln war früher einfacher als heute. Wie dies damals passierte soll in der Geschichte näher erklärt werden.

Heute wird nur ein neues Mitglied ausgewählt sobald ein altes verstirbt oder aus dem Dienst austritt. Dies kommt nicht sehr oft vor, es wird üblicherweise auch immer im speziellen Kommando gesucht in der der Verstorbene oder Ausgetretene sich gefunden hat. Elite-Yokuza müssen sich nicht immer aus den eigenen Reihen der Yokuza ausgesucht werden, stattdessen können auch besonders talentierte und vertrauenswürdige Außenstehende als solche ernannt werden.

Besonders haben jedoch jene, die sich durch die einfachen Reihen der Yokuza nach oben erarbeitet haben, unter den einfachen Soldaten den größten Respekt.

Die einzelnen Pflichten und Rechte eines Elite-Yokuzas können variieren mit dem Kommando, dem er zugeteilt ist. Diese Kommandos sind unterschiedlich groß, das Bestrafungs- und Infiltrationskommando mit je 15 Mitgliedern sind die größten, gefolgt je von der Geheimpolizei und dem Forschungskommando mit je 6 Mitgliedern, zuletzt verbleiben das Taktikkommando und das Personenschutzkommando mit je nur 4 Mitgliedern.

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Das Bestrafungskommando

„Das Bestrafungskommando“ klingt an sich bereits schon wie ein harter, unnachgiebiger Begriff. Überraschend für so eine Institution ist der Begriff entsprechend ungeschönt genutzt worden, ist das Bestrafungskommando hauptverantwortlich dafür Feinde des sahanischen Staates öffentlich zu jagen und diese zur Rechenschaft zu ziehen. Das gleiche gilt für gefährliche Verbrecher innerhalb der sahanischen Grenzen.

So könnte man das Bestrafungskommando mit den Eliten der Gendarmerie in anderen Ländern gleichsetzen. Ein jeder Elite des Bestrafungskommando besitzt das Recht dazu Personen, die Verbrechen begangen haben, aber auch den öffentlichen Frieden oder das Gesetzt in irgendeiner Art und Weise gebrochen haben, festzunehmen. Auch Zeugenaussagen zu Verbrechen vor Gericht nehmen sie häufiger vor und können auch den Richter in schweren Fällen beim Fällen des Urteils unterstützend zur Hand gehen.

Auch wenn Mitglieder des Bestrafungskommandos untereinander gleichgestellt sind, so stehen manche aufgrund ihrer Erfahrung hervor. Selbst einfachen Bürgern fast so gut bekannt wie der Kanzler selbst ist Koichi Zagai, ein langjähriger Begleiter des Kanzlers. Dieser ist für seine Unnachgiebigkeit, seine unvergleichliche Schwertkunst und seine Freundschaft zum Alkohol bekannt. Auf seine Kappe gehen mitunter die Gefangenschaft vieler gefährlicher Mörder und andersartiger Verbrecher in Sah. Unter den Anhängern des Kanzlers und seiner Partei wird er so als Held unter Helden gefeiert. Auch sein Kollege Castien Yinnan ist inzwischen in aller Munde, der Heiler, der die Knochen seiner Patienten selbst bricht, wird gern von der einfachen Bevölkerung gemieden, jedoch sagt man schafft niemand ein Geständnis – ob freiwillig oder nicht – aus jemanden herauszuholen wie er.

Das Bestrafungskommando hat ihren offiziellen Sitz am Marktviertel direkt gegenüber der Halle der gelösten Probleme der Roteisen. In einem zentral gelegenen Anwesen, welches wie eine kleine Version des Parlaments zu wirken scheint, werden gemeinsam Besprechungen abgehalten, darin gibt es auch temporäre Gefängnis für frisch Gefangene und neue Aufträge werden sowohl für Stadtwachen als auch für das Bestrafungskommando selbst zugeteilt. Darüber hinaus besitzt ein jeder Elite des Bestrafungskommandos das Recht dazu ein Sichelmondkommando zur Unterstützung zu rufen, welche bereits binnen weniger Minuten ganze Verbrecherbanden verwüstet haben. Besonders in Kombination mit diesen gelten die Höchsten Vollzugsbeamten des Kanzlers als wahrlich unaufhaltsame Kraft, welche den Frieden und die Sicherheit der braven Bürger des Staates sichern.

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Das Infiltrationskommando

Während das Bestrafungskommando laut und direkt ist, ist im Infiltrationskommando eher Subtilität gefragt. Die Mitglieder dieses Kommandos sind Meister des Taschendiebstahl, besitzen eine Körperbeherrschung wie kaum ein Zweiter und wissen, wie man Häuser betritt ohne dass jemand anderes davon mitbekommen soll. Dabei haben die Mitglieder des Infiltrationskommandos die unterschiedlichen Herkünfte und Fähigkeiten, welche sich untereinander theoretisch gut ergänzen, viele meinen jedoch eher, dass die Mitglieder dessen eher Eigenbrötler und Einzelgänger sind, weswegen es nicht immer zu einer Kooperation, sondern viel eher zu Alleingängen kommt, wenn es darum geht den Willen des Kanzlers leise und ungesehen zu vollstrecken.

Während das Bestrafungskommando allen voran in Sah aktiv ist, kommt es für die Mitglieder des Infiltrationskommandos häufiger vor, dass sie außerhalb der Ländergrenze aktiv sind und schrecken nicht davor zurück auch Diebstähle, Drohungen und sogar Morde zu begehen, wenn die Notwendigkeit dafür bestehen würde. Dadurch, dass sie durch ihre überragenden Fähigkeiten so gut wie nie gesehen werden, werden sie in anderen, oft besuchten Ländern, als böse Geister behandelt und entsprechend gefürchtet. Eine Furcht, die diesen besonderen Vollstreckern sehr zugutekommt.

Zwei Frauen sind es, die im Infiltrationskommando auch über die Ländergrenzen hinaus berühmt geworden sind. Zum einen ist es Cassia von Eulovica, eine Asphari, genauso wie dieser selbst, welche als seine rechte Hand gehandelt wird und in seiner Abwesenheit die Regierungsgeschäfte des Kanzlers übernimmt. Das sollte jedoch nicht davon ablenken, dass sie ebenso das Turnier des besten Kämpfers in Sah gewann und so Stärke, Intelligenz und allen voran Finesse hinter einer kaum durchschaubaren Maske versteckt. Die Zweite ist die gefürchtete Yasuno Matsuura. Die Niparanerin hinterlässt egal, wohin sie geht nur den Tod und unaussprechliches Verderben und wird vom Kanzler für die gefährlichsten und halsbrecherischsten Missionen genutzt wohl wissen, dass sie immer zurückkommt, immer ihre Aufgabe mit Bravour meisternd.

Das Infiltrationskommando hat keinen offiziellen Sitz, jedoch internationale Schnittstellen in den unterschiedlichsten Städten der Welt. So befinden sich solche Enklaven unter anderem in Urda, Paza, Palela, Emberbell, Narashina oder den Millionenstädten der Sklavenbucht in Tuljamid. Die meisten von diesen befinden sich unmittelbar in der Nähe der sahanischen Botschaft, über die Mitglieder dieses Kommandos genauso wie der exotische Dienst in ferne Länder möglichst ungesehen reisen würden.

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Die Geheimpolizei

Intrigant wie das Infiltrationskommando, doch über alle Maßen gefürchteter, ist die Geheimpolizei des Staates Sah. Um diese wird nur selten einen Hehl gemacht was sie ist oder wofür sie gut ist. Sie dient der Verfolgung von Feinden aus dem Inland, seien es jene, die versuchen wollen einen Anschlag auf Funktionäre des Staates durchzuführen oder schlecht über die Staatsorgane reden. Auch wenn es in Sah grundsätzlich das Recht auf eine gewisse freie Meinungsäußerung gibt, sollte man vorsichtig sein, wie man vom Kanzler spricht, kann man von ihnen doch schnell für die Straftat „Beleidigung eines Staatsorgans“ verhaftet werden.

Die Geheimpolizei dient nicht nur als Sittenwächter, sondern auch als oberste Sicherheitsinstanz innerhalb Sahs. Noch mehr als das sind viele von ihnen jedoch Meister der Verkleidung und Täuschung. Sie werden nicht selten in feindliche Organisationen eingeschleust mit falschen Namen und Gesichtern um diese von innen heraus gezielt zu zerstören.

Die offizielle Schaltzentrale der Geheimpolizei befindet sich in einem beschaulichen Anwesen inmitten des Marktviertels von Froenya, doch sollen sie in jeder größeren sahanischen Stadt einen Außenposten besitzen und eng mit dem Bestrafungskommando kooperieren wenn es um die Umsetzung von Angriffen gegen die Feinde des Staates gehen soll.

Besonders, da die Geheimpolizei nicht selten auch die eigenen Bürger des Landes, die lediglich Kritik äußern, mundtot macht, gelten sie die in Sah gefürchtetste Instanz.

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Das Forschungskommando

Von Strafverfolgung und dergleichen fast vollständig abgekapselt dient das Forschungskommando dem Fortschritt Sahs. Auch wenn in Froenya auch die Akademie existiert, in der parallel hierzu magische Forschung betrieben wird, so sehen sich diese als unabhängig an und teilen ihr Wissen üblicherweise nur zu einem Preis.

So überrascht es nicht, dass auch Kanzler Thorne sich darum schert die fähigsten Magier zu akquirieren, die sich von ihm einstellen lassen. So reihen sich hier Experten, Meister und Großmeister aneinander, welche alle notwendigen Mittel vom Staat zur Verfügung gestellt bekommen ihre eigenen Experimente durchzuführen für Forschungen ihrer Wahl sowie auch für Forschungen, die für den Staat Sah relevant und wichtig ist. Eines der größten Fortschritte und Leistungen war die Herstellung des Materials Riol, ein besonderes magisches Metall, welches dazu in der Lage ist – ähnlich wie die Arkanmagie – Magie abzublocken. So können Magier nun auch in mit Riol verstärkte Zellen geworfen werden, in denen ihre Fähigkeiten nutzlos sind, dasselbe gilt auch für magische Handschellen aus eben jenem Metall.

Das Forschungskommando hat kein wirkliches Zentrum, aber besondere Übungs- und Versuchsplätze, welche allen voran im ohnehin spärlich besiedelten Froenya-Delta zu finden sind. Hier werden neuartige Waffen ausgetestet, Gase und Gifte, welche in der Stadt viel zu gefährlich wären. Auch Forschungsanlagen für Konstrukte der Anima-Magie soll es anscheinend genau dort geben. Abseits davon besitzt ein jedes Mitglied des Forschungskommandos eigene Labore in Froenya, in denen sich mit Ruhe und Bedacht forschen lassen.

Auch das Forschungskommando kann zu Feldeinsätzen, besonders als Spezialisten, gerufen werden. Viele Mitglieder wurden von der Akademie in Froenya abgeworben, während andere auch aus anderen, potenten Magieschulen gezielt angeheuert wurden. Dies ist generell ein übliches Mittel vieler Staaten um im Kontingent an fähigen Magiern nicht ins Hintertreffen zu gelangen, so ist insbesondere für fähige Magier in Froenya ein Platz im Staat so gut wie immer sicher, sollte man die notwendigen Fähigkeiten und die moralische Flexibilität besitzen.

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Das Taktikkommando

Weniger bekannt, aber umso wichtiger, gilt das Taktikkommando des Kanzlers. In diesem befinden sich die talentiertesten Strategen, aber auch Händler und anderen hellen Köpfe wenn es darum geht feingliedrige Strategien für Kämpfe auszuarbeiten, aber auch die besten und lukrativsten Angebote auf Übersee zu finden, um den Staat Sah finanziell nach vorne zu bringen.

So besteht das Taktikkommando entsprechend nicht nur aus den fähigsten Taktikern des Landes, aber auch vielen namhaften Strategen, welche aus Astora fliehen mussten und hier eine neue Heimat gefunden haben, sondern auch aus Experten für Wirtschaft, Recht und Handel, welche vor Einsätzen, besonderes im Ausland, genau darauf achten, dass egal was passiert keine Nachteile für die Yokuza und im weitesten Sinne auch für Sah entstehen würden.

Das Taktikkommando der Yokuza hat einen Hauptsitz im Parlament selbst, wo dieses tagt und sich nicht selten auch mit Mitgliedern der Politik absprechen würde. Hierfür wurde eine eigene, unabhängig von Gesetzen, Kammer geschaffen, in denen dieses Kommando ihrem Tagesgeschäft nachgehen würde. Jedoch nicht nur fleißige Büroarbeit ist für das Taktikkommando wichtig. Manche von ihnen besitzen auch Fähigkeiten wie Generäle, eine hervorragende Kriegstaktik, die in größeren Schlachten und Einsätzen öfter zu Rate gezogen werden. Dabei unterstützen die Mitglieder des Taktikkommandos zumeist und leiten nicht selbst solche Unternehmungen.

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Das Personenschutzkommando

Ein Kommando, welches aufgrund seiner Größe schnell mal übergangen werden könnte, wäre wohl das Personenschutzkommando. So breit gefächert die Aufgaben der anderen Kommandos sind, so wichtig und simpel ist dieses – Der Schutz des Staatskanzlers unter allen Bedingungen. Entsprechend dessen ist das Personenschutzkommando mitunter am besten bezahlt, sind die Mitglieder doch durch die zahlreichen Anschläge und Mordversuche auf den Kanzler ständig einem hohen Risiko ausgesetzt, auch Möglichkeiten von Bestechungsversuchen soll so vermieden werden.

Entsprechend der Nähe zum Kanzler hat das kleine Personenschutzkommando seine Zentrale innerhalb der vier Wände des Anwesens. Zwei von diesen befinden sich rund um die Uhr in der Nähe des Staatskanzlers, sollte dieser sich nicht gerade in seinen sicheren Räumlichkeiten befinden. So überrascht es auch nicht, dass die nächsten Zimmer rund um den Kanzler eben jenem Kommando angehören, um im Zweifel schnell reagieren zu können.

Zumeist trägt das Personenschutzkommando hierbei eine schwere Rüstung, in manchen Fällen auch eine Plattenrüstung, welche dafür sorgt, auch härtere Treffer einstecken zu können. Ein Mitglied des Personenschutzkommandos ist auch entsprechend ausgerüstet und kann für jeden, der sie kennt, erkannt werden. Zum einen durch das Emblem eines Schildes an ihrer Brustrüstung, zum zweiten durch ihre in marineblau und mitternachtschwarz gehaltene Rüstung, zum dritten durch ihre gehörnten Helme. Das Personenschutzkommando trägt die unterschiedlichsten Waffen, zumeist jedoch kombiniert mit Schilden.

An Einsätzen auch jenseits des Kanzlers nimmt das Personenschutzkommando eher nur in Ausnahmefällen bei, sollte der Staatskanzler jedoch Teil eines Auftrags oder einer Mission sein, so kann man sicher sein, dass dieser mindestens zwei seiner treusten Schilde mit sich führen würde. Man sagt, dass der Staatskanzler hierbei besonders mit den Mitgliedern des Personenschutzkommandos eine sehr nahe und innige Beziehung pflegen würde und diese entsprechend das volle Vertrauen des mächtigsten Mann des Staates genießen würden.


Zusatz I: Demographische Rassenverteilung in den Städten Sahs

Froenya Weißhafen Perona Tielkan Rjolkan Ashtallah
Mensch 52% 49% 56% 72% 53% 51%
Waldelf 12% 18% 9% 10% 10% 28%
Hochelf 7% 4% 8% 2% 2% 1%
Halbelfen 15% 20% 15% 12% 10% 16%
Zwerge 5% 1% 2% 4% 14% <1 %
Tierwandler 1% <1 % <1 % <1 % <1 % 1%
Tiefenvolk 2% 1% <1 % <1 % 1% <1 %
Nicht-Elfische Mischlinge 4% <1 % 3% <1 % 6% <1 %
Meervolk <1 % 2% 5% 1% <1 % <1 %
Asphari 1 % <1% <1 % <1 % <1 % <1 %
Dunkelelfen 1% 5% 2% <1 % 4% 2%
Externare <1 % <1 % <1 % <1 % <1% 1%
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